Erfolgsgeschichte aus der Altmark: Hasenpopulation boomt dank neuer Lebensräume!

Entdecken Sie, wie Lebensraumprojekte in Ludwigslust-Parchim die Wildtiere fördern und die Natur schützen.
Entdecken Sie, wie Lebensraumprojekte in Ludwigslust-Parchim die Wildtiere fördern und die Natur schützen. (Symbolbild/NAG)

Erfolgsgeschichte aus der Altmark: Hasenpopulation boomt dank neuer Lebensräume!

Ludwigslust-Parchim, Deutschland - In den letzten Jahrzehnten hat sich im Altmark-Revier in Sachsen-Anhalt einiges getan, insbesondere im Hinblick auf die Wildtierbestände. Der Rückgang des Fasanenbesatzes in den 90er Jahren war ein Weckruf für die Jägerschaft. Jäger wie Robert Engelmann und sein Vater Frank haben die Initiative ergriffen und begannen, den Lebensraum aktiv aufzuwerten. Unter dem wachsamen Auge von Roberts Großvater Bernhard wurden Hecken angelegt und brachliegende Flächen begrünt. Dies schuf nicht nur eine geeignete Deckung, sondern auch reichlich Nahrung für Hasen, Fasane und Rebhühner. So konnte der Hasenbesatz von nur 7 Tieren pro 100 Hektar im Jahr 2001 auf 12 Tiere im Jahr 2008 steigen; in den letzten vier Jahren pendelte sich die Zahl auf etwa 10 Tiere pro 100 Hektar ein. Pirsch berichtet, dass Robert in enger Absprache mit örtlichen Landwirten die Anlage von Blühstreifen angestoßen hat, unterstützt durch Saatgut des Landesjagdverbandes.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Im Jahr 2023 stellte die Trockenheit eine große Hürde dar, die das Auflaufen der Saat negativ beeinflusste. Zudem ist der Biber in der Region zu einer Plage geworden. Seine Aktivitäten haben an einer eingezäunten Remise an der Uchte erheblichen Schaden angerichtet. Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es positive Entwicklungen: Eine Wildruhezone von etwa 20 Hektar wurde eingerichtet, die als förderfähige Brache dient und in der das Wild ganz woanders zur Ruhe kommen kann. Das Wild ist dort tagsüber besonders aktiv, und sowohl Fasane als auch Hasen sind gut sichtbar.

Wildruhezone: Ein Rückzugsort

Wildruhezone – für viele ein unbekannter Begriff, der jedoch einen zentralen Platz im Wildtiermanagement einnimmt. Diese speziell abgestimmten Waldgebiete dienen ausschließlich als Lebensraum für Wildtiere und ermöglichen es ihnen, in Ruhe zu fressen und ihren Nachwuchs aufzuziehen. Menschliche Störungen sollen hier vollkommen ausgeschlossen werden. In DJZ wird hervorgehoben, dass es in diesen Zonen ein striktes Betretungsverbot gibt, um den Tieren einen ungestörten Rückzugsort zu garantieren. Unterschiedliche regionale Regelungen bestimmen, welche Waldstücke als Wildruhezone geeignet sind, festgelegt im Bundeswaldgesetz und teilweise im Landesjagdgesetz.

In Deutschland, wo menschliche Aktivitäten in der Kulturlandschaft omnipräsent sind, ist der Erhalt solcher Rückzugsorte von großer Bedeutung. Oft sind Wildruhezonen die letzten Zufluchtsorte für Tiere, die unter den zunehmenden menschlichen Einflüssen leiden. Dringend notwendig ist es, das Betretungsverbot zu respektieren, damit die Wildtiere sich ungestört entwickeln können.

Wildtiermanagement und Jagd

Das Thema Wildtiermanagement ist unverzichtbar, wenn es um den Erhalt von Ökosystemen geht. Wie in einem Artikel auf nationale-naturlandschaften.de ausgeführt, umfasst der Begriff „Jagd“ nicht nur das Erlegen von Wildtieren, sondern auch deren Hege. Das Ziel ist nicht nur die Bestandsregulierung, sondern vor allem der Schutz der Kulturlandschaft. Oftmals ist in Nationalparks eine solche Regulierung notwendig, um den Schutzzweck zu erreichen. Ein abgestuftes Managementkonzept sieht in diesen Gebieten sowohl jagdfreie Bereiche als auch regulierte Zonen vor, um die Tierbestände im Gleichgewicht zu halten.

Die Balance zwischen Mensch und Natur ist äußerst zerbrechlich. Ein durchdachtes Wildtiermanagement kann dazu beitragen, dass wir sowohl den Wildtieren als auch unserer Kulturlandschaft gerecht werden. Wer also künftig in die Natur aufbricht, sollte daran denken, dass es nicht nur um den eigenen Spaß geht, sondern auch um den Schutz unserer Tierwelt. Ein respektvoller Umgang ist von Nöten!

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OrtLudwigslust-Parchim, Deutschland
Quellen