Frauen an der Spitze: Palmberg setzt Zeichen für Gleichstellung!
Frauen an der Spitze: Palmberg setzt Zeichen für Gleichstellung!
Ludwigslust-Parchim, Deutschland - In den letzten Jahren hat sich die gesamte Diskussion um Frauen in Führungspositionen in Deutschland stark intensiviert. Ein besonders positives Beispiel gibt es bei dem mittelständischen Büromöbelhersteller Palmberg. Seit 2023 leiten die Geschäftsführerinnen Nicole Eggert und Julianne Utz-Preußing das Unternehmen, das mit einem Umsatz von 139,3 Millionen Euro im Jahr 2022 zu den Größten in Europa zählt. Damit stehen bei Palmberg gleich zwei Frauen an der Spitze – ein Anblick, der leider immer noch selten ist, wie nordkurier.de berichtet.
Die hervorragende Bilanz des Unternehmens in Bezug auf den Frauenanteil in Führungsetagen zeigt, dass bei Palmberg 50 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt sind. Im Vergleich dazu liegt der Frauenanteil in anderen mittelständischen Unternehmen in Nordwestmecklenburg nur bei 31,9 Prozent. Und in diversen Landkreisen ist dieser Anteil sogar noch niedriger: Im Landkreis Ludwigslust-Parchim liegt er bei 30,3 Prozent, in der Mecklenburgischen Seenplatte bei 23,3 Prozent und im Landkreis Rostock sogar nur bei 18 Prozent.
Ein Erfolg mit Vorbildfunktion
Die beiden Geschäftsführerinnen sind kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um ihr Know-how geht. Während Julianne Utz-Preußing Marketing und nachhaltige Unternehmensführung studiert hat, hat Nicole Eggert eine kaufmännische Ausbildung absolviert und die Planungsabteilung des Unternehmens grundlegend aufgebaut. Im Jahr 2016 wurden sie von ihren Vätern gefragt, in die Geschäftsführung einzusteigen. Der generationalen Übergang wurde 2023 endgültig vollzogen, und die Entscheidungen im Unternehmen zielen auch auf die Stärkung zwischenmenschlicher Kompetenzen ab.
Besonders hervorzuheben ist die Flexibilität, die Palmberg seinen Mitarbeiter:innen bietet. Das Unternehmen setzt auf individuelle Lösungen in den Arbeitszeiten, um so die Balance zwischen Beruf und Familie zu fördern. Es wird eine Kernarbeitszeit von 9.30 bis 15 Uhr angeboten, freitags sogar bis 14 Uhr. Diese Rahmenbedingungen zeigen, wie Wichtig die Themen Kinderbetreuung und Gleichstellung für die beiden Geschäftsführerinnen sind.
Gesetzliche Vorgaben für Gleichstellung
Doch wie steht es allgemein um die Frauenanteile in Führungspositionen in Deutschland? Bei einer Analyse aus haufe.de aus den Jahren 2021 und 2022 zeigt sich, dass von rund 2000 Unternehmen, die gesetzlich verpflichtet sind, Zielgrößen für den Frauenanteil festzulegen, nur 62,1 Prozent dieser Pflicht nachkamen. In vielen Fällen wurde die Zielgröße sogar auf Null gesetzt, was rechtlich nicht mehr akzeptabel ist. Dies hat zur Folge, dass gegen Verstöße Bußgelder von bis zu 50.000 Euro verhängt werden können. Bei größeren Unternehmen sind die möglichen Strafen sogar noch höher.
Das Zweite Führungspositionengesetz, das im August 2021 in Kraft trat, soll diese Missstände beseitigen. Es ergänzt das ursprüngliche Führungspositionengesetz von 2015 und zielt darauf ab, die Gleichberechtigung in den Führungsetagen deutscher Unternehmen zu erhöhen. Und tatsächlich ist der Frauenanteil in Unternehmen, die an solche Quotenregelungen gebunden sind, von 25 Prozent im Jahr 2015 auf 35,4 Prozent gestiegen. Dennoch ist der Anteil in den besten Führungsetagen immer noch als zu niedrig einzustufen, solange einige Unternehmen weiterhin keine Frauen in ihren Vorständen haben.
Klar ist: Es gibt noch viel zu tun, um die Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt weiter voranzubringen. Mecklenburg-Vorpommern belegt den siebten Platz in Bezug auf den Frauenanteil im Management, und der Ost-West-Gefälle macht ein deutliches Bild. Der Anstieg des Frauenanteils in den Führungsebenen kann maßgeblich zur Verbesserung der Unternehmenskultur beitragen, wie aktuelle Studien zeigen.
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Ort | Ludwigslust-Parchim, Deutschland |
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