Pflegeheldin aus Grimmen: Unternehmerin des Jahres begeistert!

Mareen Buchholz wird zur Unternehmerpersönlichkeit des Jahres in MV gekürt. Die Pflegebranche steht vor großen Herausforderungen.
Mareen Buchholz wird zur Unternehmerpersönlichkeit des Jahres in MV gekürt. Die Pflegebranche steht vor großen Herausforderungen. (Symbolbild/NAG)

Pflegeheldin aus Grimmen: Unternehmerin des Jahres begeistert!

Ludwigslust-Parchim, Deutschland - Heute wurde Mareen Buchholz aus Grimmen zur Unternehmerpersönlichkeit des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern gekürt. Die engagierte Geschäftsführerin des Pflegeteams Ostseeküste, das etwa 60 Mitarbeiter zählt, zieht damit die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen und Chancen in der Pflegebranche. Angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung ist die Rolle von Unternehmern in diesem Sektor entscheidend, betont auch Wirtschaftsminister Wolfgang Blank.

Die Pflegebranche steht derzeit vor enormen Herausforderungen. Wie die Doctip berichtet, sind Überlastung der Pflegekräfte, Fachkräftemangel und eine steigende Zahl an Pflegebedürftigen nur einige der zentralen Probleme. Vor allem der demografische Wandel spielt eine tragende Rolle. Die Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2055 die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland auf satten 6,8 Millionen ansteigen wird, wobei der Anteil der über 80-Jährigen erheblich zunehmen wird.

Kämpferische Unternehmer und ihre Verantwortung

Der Wettbewerb zur Auszeichnung von Firmenlenkern besteht seit 2008 und hebt die Leistungen von Unternehmern in verschiedenen Kategorien hervor. Neben Buchholz wurde auch die emano Kunststofftechnik GmbH für „Unternehmensentwicklung“ geehrt, während die Tischlerei Timm für „Fachkräftesicherung und Integration“ und die Thermowhite Nordost GmbH für besondere „Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet wurden. Krister Hennige, Präsident der IHK Neubrandenburg, lobte die Preisträger für ihren Mut und ihre Innovationskraft. Gerade in Zeiten von Personalmangel und hohen Belastungen ist ein gutes Händchen gefragt, um neue Impulse zu setzen.

Wie Dr. Martin Zschieschang von der Hochschule Neubrandenburg hervorhebt, müssen sich Unternehmen der Gesundheitsbranche anpassen. Sinnvolle Veränderungen sind notwendig, um die Attraktivität der Berufe zu steigern. Wesentlich sind dabei bessere Bezahlungen, mehr Personal und die Förderung von digitalen Lösungen. Allein die hohe Dokumentationslast belastet 68 Prozent der Pflegekräfte, sodass eine Vereinfachung hier dringend notwendig ist.

Zukunft der Pflege: Herausforderungen und Lösungen

Die Herausforderungen à la Fachkräftemangel sind vielerorts spürbar. Das Institut der deutschen Wirtschaft warnt gar vor einer Lücke von 500.000 Pflegefachkräften bis 2035. Um dem entgegenzuwirken, wird die Ausbildung von Pflegekräften dringlich. Die Zahl von nur 21.000 Auszubildenden pro Jahr steht in krassem Gegensatz zu den 43.000 benötigten Neueintritten. Innovative Ansätze wie die internationale Rekrutierung von Pflegekräften sollen helfen, diese Lücke zu schließen.

Die Umsetzung neuer Technologien wie Pflegeroboter und die digitale Dokumentation sind entscheidend, um die Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Zudem soll die Telematikinfrastruktur bis 2025 für alle Pflegeeinrichtungen verpflichtend werden, um den Austausch zwischen Ärzten, Apotheken und Pflegeeinrichtungen zu optimieren.

Die von Mareen Buchholz und anderen Unternehmern angestoßenen Reformen sind mehr als nur ein Aufruf zur Veränderung – sie sind der Schlüssel zur Bewältigung der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Pflege und stellen sicher, dass jede:r Pflegebedürftige die Aufmerksamkeit und Unterstützung erhält, die er oder sie benötigt. Der Weg wird nicht einfach sein, aber mit der richtigen Mischung aus Mut, Flexibilität und Innovation kann die Pflegebranche zukunftsfähig gemacht werden.

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OrtLudwigslust-Parchim, Deutschland
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