IHK Neubrandenburg: Gelassenheit bei neuen Grenzkontrollen zu Polen!

IHK Neubrandenburg: Gelassenheit bei neuen Grenzkontrollen zu Polen!
Neubrandenburg, Deutschland - In der anhaltenden Diskussion um die vorübergehenden Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Neubrandenburg die Gemüter ein wenig beruhigen wollen. Hauptgeschäftsführer Torsten Haasch empfiehlt Gelassenheit und betont, dass die Kontrollen im Alltag der Menschen nur geringe Auswirkungen haben werden. „Wir erwarten keinen Rückkehr zu festen Grenzen oder Zollschranken“, sagte Haasch gegenüber [NDR](https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/haff-mueritz/ihk-neubrandenburg-raet-wegen-grenzkontrollen-zu-gelassenheit,mvregioneubrandenburg-266.html).
Haasch gibt zu bedenken, dass die bevorstehenden Kontrollen ab dem 7. Juli 2025 seitens Polens eine Reaktion auf die bereits im Oktober 2023 durch Deutschland eingeführten stichprobenhaften Kontrollen sind. Hierzulande ist man aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtungen mit Polen sensibilisiert. Der Außenhandel zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Polen betrug im letzten Jahr stolze 1,58 Milliarden Euro, wobei die Importe mit etwa 917,7 Millionen Euro etwas höher lagen als die Exporte mit 662,24 Millionen Euro.
Grenzkontrollen im Kontext der Migration
Die polnische Regierung, unter der Leitung von Regierungschef Donald Tusk, hat die Einführung der Kontrollen angekündigt, um den „unkontrollierten Strom von Migranten“ zu begrenzen. Tusk macht deutlich, dass diese Maßnahme nicht aus dem Nichts kommt, sondern als Antwort auf die deutschen Kontrollen zu sehen ist. Bereits im März hat er die deutsche Seite darüber informiert, dass man bereit ist, die Überprüfungen an der Grenze zu intensivieren, auch an der Grenze zu Litauen.
Das Thema Migration steht sowohl für Tusk als auch für die deutsche Politik hoch im Kurs. So äußert CDU-Chef Friedrich Merz, dass die Migrationsfragen ein gemeinsames Problem seien und Deutschland eng mit Polen zusammenarbeitet, um illegale Einwanderung zu bekämpfen. Gleichzeitig wird jedoch auch Kritik laut, wie von SPD-Politiker Sonja Eichwede, die befürchtet, dass die polnischen Kontrollen einen Rückschlag für den freien Personen- und Warenverkehr in Europa bringen könnten. Knut Abraham (CDU) warnt bereits vor den Gefahren dauerhafter Grenzkontrollen zwischen den beiden Ländern, was die Mobilität der Bürger stark einschränken würde.
Regionale Besorgnis und Verständnis
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es unterschiedliche Reaktionen auf die bevorstehenden Kontrollen. Heiko Miraß, Staatssekretär in Schwerin, äußert Besorgnis über die Entwicklung und betont die Interessen der Bevölkerung in der Region. Er wünscht sich ein harmonisches Vorgehen zwischen Deutschland und Polen, um den wirtschaftlichen Austausch nicht zu gefährden. Die IHK Neubrandenburg zeigt zwar Verständnis für die Notwendigkeit temporärer Kontrollen, mahnt jedoch, dass keine künstlichen Barrieren zwischen den Ländern entstehen sollten. Haasch unterstreicht, dass es hierbei nicht darum gehen kann, den wirtschaftlichen Austausch zu gefährden.
Insgesamt bleibt die Entwicklung an der deutsch-polnischen Grenze spannend. Während die IHK zuversichtlich bleibt, stellen sich Fragen zur Handelsbeziehung und zur Mobilität der Bürger. Ob die geforderten Kontrollen das gewünschte Ziel erreichen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Klar ist jedoch, dass die politische Diskussion um Migration und Grenzkontrollen nicht so schnell abreißen wird, sowohl in Deutschland als auch in Polen, wie die Berichterstattung von Tagesschau deutlich macht.
Details | |
---|---|
Ort | Neubrandenburg, Deutschland |
Quellen |