Neue Regeln fürs Schiffsrecycling: Umweltschutz und Arbeitssicherheit im Fokus!
Neue internationale Standards für das Schiffsrecycling treten 2025 in Kraft, um Umwelt und Menschen zu schützen.

Neue Regeln fürs Schiffsrecycling: Umweltschutz und Arbeitssicherheit im Fokus!
Am 26. Juni 2025 tritt die Hongkong-Konvention in Kraft, die als richtungsweisender Schritt für das Schiffsrecycling gilt. Nach jahrelangen Verhandlungen wird damit ein internationales Regelwerk geschaffen, um Mensch und Umwelt zu schützen. Die internationale seeschiffahrtsorganisation (IMO) hat die Konvention bereits 2009 beschlossen, nun, 16 Jahre später, wird sie Realität.
Künftig dürfen Schiffe nur noch nach neuen, international anerkannten Standards recycelt werden. Jeder Seeschiff muss einen Gefahrenstoffpass mit sich führen. Dieser listet sämtliche Materialien auf, die als Gefahrstoffe gelten. Arbeits- und Umweltschutz stehen hier besonders im Fokus: Werften, die sich auf das Recycling spezialisieren möchten, müssen zertifiziert werden. Zusätzlich ist ein weiteres Zertifikat erforderlich, wenn Schiffe recycelt werden sollen.
Die bisherigen Herausforderungen
Aktuell werden etwa 700 Seeschiffe jährlich außer Dienst gestellt, wobei 90% davon in Südasien, vor allem in Ländern wie Bangladesch, Pakistan und Indien, recycelt werden. Diese praxis hat oft schwerwiegende Konsequenzen, denn die Arbeitsbedingungen sind prekär. Schiffe werden an die Strände gefahren, wo ungeschulte und häufig minderjährige Arbeiter unter gefährlichen Umständen tätig sind. Es fehlt an Schutzkleidung und die Unfallgefahr ist hoch. Im vergangenen Jahr starben neun Arbeiter und 45 wurden verletzt.
Die Umweltschäden sind nicht minder gravierend. Giftige Materialien wie Asbest und schädliche Öle in den alten Schiffen belasten das Meeresökosystem erheblich. Die Hongkong-Konvention ist zwar ein Fortschritt, jedoch muss sie noch weiterentwickelt werden, um Recycling am Strand zu verbieten und eine sicherere Arbeitsumgebung zu gewährleisten, wie auch von der Welt beschrieben.
Ausblick und Möglichkeiten für die maritime Wirtschaft
Die maritime Wirtschaft in Norddeutschland und insbesondere in Emden könnte von den neuen Regelungen profitieren. Ein stärkerer Fokus auf Recycling in der EU steht an, da die Zahl der zu recycelnden Schiffe in den nächsten zehn Jahren nahezu anwachsen könnte. Die Schiffsrecyclingverordnung der EU gilt bereits seit 2013, jedoch kann sie durch das Umflaggen von Schiffen umgangen werden, was immer wieder kritisiert wird.
Mit dem Inkrafttreten der Hongkong-Konvention könnten wir nun einen wichtigen Schritt in Richtung eines nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Schiffsrecyclings erleben. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) sieht darin einen bedeutenden Meilenstein. Doch die Umsetzung der Konvention bleibt spannend: Wird sie den gewünschten Effekt bringen, und werden die wirtschaftlichen Anreize für die Beaching-Methode aufrecht erhalten bleiben? Die Zeit wird es zeigen, doch es bleibt zu wünschen, dass sich die Arbeitsbedingungen für die Menschen, die im Schiffsrecycling tätig sind, ebenso verbessern wie die ökologischen Standards.