Neues Wasser- und Küstenschutzgesetz: Schutz gegen Klimawandel!

Neues Wasser- und Küstenschutzgesetz: Schutz gegen Klimawandel!
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - An diesem sonnigen Tag am 24. Juni 2025 bringt die Regierung in Mecklenburg-Vorpommern frischen Wind in den Umweltschutz. Das seit 1992 bestehende Landeswassergesetz wird grundlegend überarbeitet. Ganze sieben Jahre haben die Experten daran gearbeitet, das Gesetz auf die aktuellen Herausforderungen des Klimawandels und die zunehmend angespannte Situation der Grundwasserressourcen anzupassen. Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus hat dieses Vorhaben jetzt beim Kabinett vorgestellt, und die Zustimmung ist bereits erfolgt. Den Entwurf gibt es nun zur Beratung im Landtag, wie n-tv berichtet.
Das Herzstück der Novelle ist ein neues Wasser- und Küstenschutzgesetz, das nicht nur den Schutz unseres Wassers, sondern auch die nachhaltige Nutzung und den Hochwasserschutz verdeutlicht. „Der Klimawandel verlangt nach Anpassungsmaßnahmen, und das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, so Backhaus. Besonders spannend sind die neuen Regelungen für Landwirte: Sie müssen sich künftig an ein Nachhaltigkeitsgebot halten, das Maßnahmen zum Schutz von Grundwasser und Oberflächengewässern enthält. Beispielsweise sind tiefes Pflügen und Düngen im fünf Meter breiten Gewässerrandstreifen künftig untersagt.
Finanzielle Auswirkungen für Haushalte und Landwirtschaft
Doch die Änderungen sind nicht nur ökologischer Natur – sie haben auch finanzielle Auswirkungen. Agrarbetriebe müssen für die Beregnung ihrer Äcker aufkommen, und auch die Wasserentnahmeentgelte für Haushalte und Industrie werden voraussichtlich ab 2027 erhöht. Dadurch wird eine durchschnittliche Familie mit ungefähr 15 Euro mehr pro Jahr rechnen müssen. Was viele nicht wissen: Die Wasserkosten werden sich auf 20 Cent pro 1.000 Liter verdoppeln, was nicht gerade ein schnäppchen ist, aber notwendig, um eine nachhaltige Wasserversorgung zu gewährleisten. Außerdem wird die vollständige Entgeltbefreiung für die landwirtschaftliche Beregnung nicht fortgeführt, doch wassersparende Techniken sollen zu niedrigeren Entgeltsätzen führen, so die Landesregierung.
Ein rechtlicher Rahmen für den Küstenschutz
Der neue gesamtgesellschaftliche Ansatz umfasst nicht nur das Wasserrecht, sondern auch den Küstenschutz, wo neue Zuständigkeiten geregelt werden. Während das Land für den Hochwasserschutz in zusammenhängend bebauten Gebieten verantwortlich bleibt, wird den Gemeinden und Wasser- und Bodenverbänden die Verantwortung für den Schutz landwirtschaftlicher Flächen übertragen. So wird auch auf Küstenschutzanlagen gezielt, die nun flexibler zurückverlegt und neue Küstenrückgangsgebiete ausgewiesen werden können. Hier wird mit einem klaren Bekenntnis zur naturnahen Gewässerentwicklung aufgeräumt, um mehr Raum für natürliche Wasserverläufe zu schaffen.
Die Herausforderung ist groß, denn in Deutschland sind gerade mal 9 % der Flüsse und Seen in gutem ökologischen Zustand – ein klarer Mangel, den die Europäische Wasserrahmenrichtlinie anmahnt. Der Klimawandel führt zu häufigeren Extremwetterereignissen, und viele technische Hochwasserschutzmaßnahmen stoßen an ihre Grenzen. Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen haben das Potenzial, eine Wende herbeizuführen, indem sie naturnahe Lösungen fördern, wie auch das Umweltbundesamt eindringlich betont.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mecklenburg-Vorpommern mit diesem Gesetz einen mutigen Schritt in eine nachhaltige Zukunft wagt. Es wird entscheidend sein, dass die betroffenen Akteure gut zusammenarbeiten, um den Wasserhaushalt zu stabilisieren und den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden. Die nächsten Wochen werden zeigen, inwieweit der Landtag die Vorschläge der Regierung unterstützt und damit den Grundstein für eine wetterfeste und umweltbewusste Politik legt.
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Ort | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
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