Wahlkampf in Altenberg: Finanznot, Kitas und die Zukunft der Region!
Wahlkampf in Altenberg: Finanzprobleme, Kitastruktur und Tourismus stehen im Fokus der Bürgermeisterkandidaten.

Wahlkampf in Altenberg: Finanznot, Kitas und die Zukunft der Region!
In Altenberg geht es drunter und drüber. Die Stadt, ein beliebter Wintersportort mit 7.500 Einwohnern, sucht einen neuen Bürgermeister, denn Markus Wiesenberg (CDU) hat seinen Rücktritt angekündigt. Das ist ein echter Paukenschlag, der aus der dramatischen Finanznot resultiert. Wiesenberg, der erst 2022 mit großer Mehrheit gewählt wurde, fühlte sich angesichts der angespannten Lage nicht mehr in der Lage, sein Amt ordnungsgemäß auszuführen. Als einen der Hauptgründe nannte er die eingeschränkten Handlungsspielräume in der Verwaltung und die Probleme mit der Finanzausstattung durch Land und Bund. Altenberg muss zunehmend mehr Aufgaben übernehmen, bekommt aber immer weniger Geld, und das sorgt für Unruhe in der Stadt. Ein gutes Beispiel für diese Entwicklung sind die zurückgehenden Kinderzahlen, die bereits zu Protesten und Widerständen im Stadtrat führten, als Wiesenberg plante, mehrere Kindergärten zusammenzulegen oder zu schließen. In seiner Rücktrittsrede äußerte Wiesenberg auch Unmut über die Animositäten im Stadtrat.
Bei einer öffentlichen Wahlveranstaltung im Altenberger Pflegeheim am Dienstagabend, wo vier parteiunabhängige Kandidaten anwesend waren – darunter Johanna Franz, Toni Kumpf und Attila Dorkó – war die Finanzsituation das dominierende Thema. Besonders der Erste stellvertretende Bürgermeister André Barth (AfD) hob hervor, dass die Stadt mit veralteten Strukturen zu kämpfen hat. Zugleich sind die Einnahmen durch sinkende Gewerbesteuereinnahmen nicht ausreichend, um die hohen sozialen Ausgaben zu decken. Barth forderte die Umsetzung eines Haushaltsstrukturkonzepts, damit Altenberg wieder auf die Beine kommt. Es bleibt abzuwarten, wie die Wähler auf die angekündigten Maßnahmen reagieren werden.
Themen im Fokus
Wie sich die Stadt auf die Herausforderungen einstellt, wird sicher auch von der Diskussion über die Kitastruktur abhängen. Der bereits geschlossene Kindergarten in Zinnwald-Georgenfeld ist nur der Anfang. Auch in Altenberg selbst stehen Einrichtungen auf dem Spiel, und diese müssten dringlich in die vorhandene Infrastruktur investiert werden. Das Ziel ist klar: Die Kitas sollen so verteilt werden, dass sie für alle Ortsteile erreichbar sind.
Ein weiteres zentrales Thema ist der Tourismus. Altenberg hat ambitionierte Pläne, sich als Urlaubsregion zu etablieren, kämpft aber gegen grobe Konkurrenz, vor allem aus der beliebten Sächsischen Schweiz. Die Stadt verfügt über viele Attraktionen wie Bergwiesen, Wälder, Wander- und Mountainbiketrails sowie zahlreiche andere Freizeitmöglichkeiten. Barth schlägt vor, eine Tourismus GmbH zu gründen, um ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln. Ein gut durchdachtes Konzept könnte dazu beitragen, Besucherzahlen zu steigern.
Der Lithium-Bergbau: Chance oder Risiko?
Ein weiterer Diskussionspunkt betrifft den geplanten Lithiumabbau in Zinnwald, der potenziell 300 bis 400 Arbeitsplätze schaffen und die Gewerbesteuereinnahmen erhöhen könnte. Doch die Freude darüber wird von zahlreichen Bedenken begleitet. Insbesondere die Eingriffe in die Natur und die damit verbundenen Umweltbelastungen machen vielen Bürgern Sorgen. Während Attila Dorkó eine klare Ablehnung gegenüber dem Bergbau signalisiert, drücken sich die anderen Kandidaten vorsichtiger aus und erkennen sowohl die Chancen als auch die Risiken an.
Die finanziellen Schwierigkeiten der Stadt sind nicht erst seit gestern bekannt. Der Stadtrat hat gerade einer Erhöhung des Kassenkredits zugestimmt, um wichtige Investitionen, wie den Breitbandausbau, vorzufinanzieren. Die Kommune wird hochverschuldet und sieht sich nach jahrelanger Unterfinanzierung durch den Freistaat mit einem Kredit von 6 Millionen Euro konfrontiert. Der Kreisverband des Sächsischen Städte- und Gemeindetages nennt die Finanzlage vieler Kommunen, einschließlich Altenbergs, alarmierend. Angesichts gestiegener Energiekosten und konstant steigender Ausgaben ist der Druck auf die Stadt enorm, und es ist zu hoffen, dass die zukünftigen Entscheidungen klug und nachhaltig gefällt werden.
Die Neuwahl des Bürgermeisters in Altenberg soll Anfang 2026 stattfinden. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie die Kandidaten die Herausforderungen angehen wollen und ob die Bürger eine klare Richtung festlegen können. Es stehen viele Entscheidungen an, und die Sorgen der Bevölkerung müssen ernst genommen werden. So bleibt die Frage: Wer wird das Ruder in Altenberg übernehmen und mit welchem Plan? Weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen finden Sie auch bei Sächsische, Bild und MDR.
