500 Ehemalige Abiturienten feiern 75 Jahre Gadebusch im großen Stil!

Ehemalige Abiturienten feiern in Gadebusch ein bewegendes Wiedersehen zum 75. Jubiläum ihrer Ausbildung am 3. Juli 2025.
Ehemalige Abiturienten feiern in Gadebusch ein bewegendes Wiedersehen zum 75. Jubiläum ihrer Ausbildung am 3. Juli 2025. (Symbolbild/NAG)

500 Ehemalige Abiturienten feiern 75 Jahre Gadebusch im großen Stil!

Gadebusch, Deutschland - Die Wiedersehensfeier in Gadebusch bringt einen Hauch von Nostalgie in die Stadt, wenn rund 500 ehemalige Abiturienten an diesem besonderen Tag, dem 3. Juli 2025, zurückkehren. Warum in die Ferne schweifen? Hier, bei der 75. Jubiläumsfeier der Abiturausbildung, treffen sich altbekannte Gesichter, um Erinnerungen auszutauschen und alte Bande zu festigen. Angeführt von Hans-Christoph Struck als Organisator erwartet die Teilnehmer nicht nur ein geschichtsträchtiges Ereignis, sondern auch spannende Geschichten.

Unter den Besuchern sind auch Hans Badenschier und Jürgen Mohrmann, die ihr Abitur 1953 ablegten. Badenschier, derzeit wohnhaft in Wittenberge, und Mohrmann aus Schwerin, erinnern sich lebhaft an ihre Schulzeit in der damaligen Polytechnischen Oberschule (POS). „Die anfänglichen Schwierigkeiten beim Hochdeutschlernen sind mir noch gut in Erinnerung“, so Badenschier, während er von dem charismatischen Klassenlehrer Hans-Heinrich Dobbertin erzählt, mit dem sie eine enge Beziehung pflegen konnten. Diese persönliche Zuneigung zu Lehrern war ein prägender Teil ihrer Schulausbildung.

Wurzeln der Abiturienten

Die Abiturienten von Gadebusch haben ein Stück DDR-Geschichte erlebt. Die POLS, das Kernstück des Schulsystems in der DDR, bildete den Ausgangspunkt für ihre akademische Laufbahn. Bis 1981 konnten Schüler nach der 8. Klasse in die Erweiterte Oberschule (EOS) wechseln, um ihr Abitur zu erlangen oder eine Berufsausbildung mit Abitur abzuschließen. Dies bot talentierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich für ein Studium zu qualifizieren, wobei der Zugang stark reglementiert war. Nur etwa 10 Prozent eines Jahrgangs erhielten die Chance, die EOS zu besuchen, vor allem die Schüler mit besonderen Leistungen oder gesellschaftlichem Engagement, wie in der FDJ oder als künftige Offiziere.

Die Erlebnisse von Badenschier und Mohrmann verdeutlichen, dass neben dem Lernstoff auch die zwischenmenschlichen Erfahrungen in der Schule eine entscheidende Rolle spielten. Ausflüge nach Weimar waren nicht nur Bildung, sondern auch Abenteuer, das die jungen Leute zusammenschweißte und sie prägte.

Ein Blick in die Vergangenheit

Das historische Hauptbuch der Oberschule, das die Namen der Schüler seit 1949 aufbewahrt, zeugt von der langen Tradition des Bildungsstandorts Gadebusch. Bei der Begrüßung befanden sich auch die jüngsten Teilnehmer, die erst 2016 ihr Abitur ablegten und nun Teil dieser geschichtsträchtigen Feier sind. Die Festivitäten, welche früher alle zwei Jahre stattfanden, mussten pandemiebedingt ausgesetzt werden und sind nun ein umso wertvolleres Ereignis für die Ehemaligen.

Die Erinnerungen an die Schulzeit, die bei einem solchen Treffen lebendig werden, heben den Wert der Bildung in einer Zeit hervor, in der alles unter dem sozialen und politischen Rahmen der DDR stand. Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung aus dem Jahr 1990 hat ein Großteil der Abiturienten einen ähnlich erfolgreichen Lebensweg eingeschlagen, ungeachtet der politischen Verhältnisse. Fast zwei Drittel der Befragten finden sich in höheren Positionen wieder und mehr als die Hälfte ist mit ihrem Lebenslauf zufrieden. Dies zeigt, dass die Abiturienten von damals, trotz der eingeschränkten Möglichkeiten in den Schulen, ein gutes Händchen für ihre Zukunft hatten.

Ein gelungener Anlass für alte Freunde, in Gadebusch zusammenzukommen und die Geschichten von damals lebendig werden zu lassen – das macht diesen 3. Juli 2025 zu einem unvergesslichen Tag für alle Beteiligten.

Details
OrtGadebusch, Deutschland
Quellen