Rostock im Aufruhr: Kita feiert nun Pferde und Ponys statt Indianer!

Rostock im Aufruhr: Kita feiert nun Pferde und Ponys statt Indianer!
Rostock, Deutschland - In einer Rostocker Kindertagesstätte sorgt die Entscheidung, ein ursprünglich als „Indianer-Fest“ geplantes Sommerfest umzubenennen, für viel Aufregung. Nach Kritik von Eltern am Begriff „Indianer“ hat die Kita-Leitung konsequent reagiert und sich entschuldigt. Das neue Motto „Pferde und Ponys“ wurde gewählt, um der Vielfalt und kulturellen Bedeutung der indigenen Völker Nordamerikas besser Rechnung zu tragen. Diese Entscheidung wurde von einer Sprecherin des Trägers gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ bestätig, wie Tagesspiegel berichtet.
Die Umbenennung des Festes wurde nicht von allen begrüßt. Viele Eltern und Großeltern zeigten sich unverständig und bezeichneten die Maßnahme als „Nonsens“. Besonders Daniel Peters, Landeschef der CDU, äußerte auf X, dass die „politische Überkorrektheit“ vielen Menschen auf die Nerven gehe. Er plädierte dafür, dass Kinder weiterhin „Cowboy und Indianer“ spielen sollten. Im Gegensatz dazu unterstützte die Schweriner Linksfraktion die Umbenennung und wies darauf hin, dass es kein „Indianer-Verbot“ gebe.
Kulturelle Sensibilität in Kitas
Ein Aspekt, der aus der Diskussion um die Umbenennung des Festes hervorgeht, ist die zunehmende Diversität in deutschen Kitas. In den letzten Jahren haben viele Kinder mit Migrations- oder Fluchthintergrund den Weg in die Einrichtungen gefunden. Diese „Migranten und Migrantinnen“ sind jedoch keine homogene Gruppe und bringen unterschiedliche Erfahrungen, Religionszugehörigkeiten und kulturelle Hintergründe mit. Sprachbarrieren stellen oft eine große Herausforderung innerhalb der Elternarbeit dar, die es zu überwinden gilt. Wie Westermann erklärt, wissen Eltern aus unterschiedlichen Kulturen manchmal nicht genau, was im Kindergarten geschieht, und hegen möglicherweise Misstrauen gegenüber den pädagogischen Fachkräften.
Um positive Beziehungen zwischen Fachkräften und Eltern zu fördern, ist es entscheidend, Zeit und Engagement in diesen Austausch zu investieren. Willkommensschilder in verschiedenen Sprachen und mehrsprachige Elterninformationen können Zeichen der Offenheit sein. Zudem sollten Angebote, wie gemeinsame Eltern-Kind-Nachmittage, dazu beitragen, den Kontakt zwischen verschiedenen Kulturen zu stärken und Verständnis über kulturelle Unterschiede zu schaffen.
Ein gelungenes Beispiel hierfür sind Hausbesuche, die dabei helfen können, Vertrauen aufzubauen, allerdings nicht erzwungen werden sollten. Kurzgespräche beim Bringen und Abholen der Kinder leisten ebenfalls ihren Beitrag zur Stärkung des Verhältnisses zwischen Kita und Elternhaus. In diesen Gesprächen können Missverständnisse vermieden werden, wenn die kulturellen Perspektiven der Eltern berücksichtigt werden.
Ein Blick in die Zukunft
Die Umbenennung des „Indianer-Festes“ in Rostock kann als Beispiel für einen breiteren Trend gesehen werden, der einen sorgsamen Umgang mit kulturellen Bezeichnungen anstrebt. Dies geschieht nicht ohne Widerstand, wie die Reaktionen zeigen. Es bleibt abzuwarten, wie Kitas weiterhin mit der kulturellen Vielfalt umgehen – sie stehen vor der Herausforderung, sich sowohl gegenüber den Bedürfnissen und Wünschen der Eltern als auch der sensiblen Aufgabe, Kinder in einer diversen Gesellschaft zu erziehen, zu positionieren.
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Ort | Rostock, Deutschland |
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