Gewalt gegen Rettungskräfte steigt: Alarmierende Vorfälle in Schwerin!

In Nordwestmecklenburg steigen die Angriffe auf Rettungskräfte; Experten fordern bessere Sicherheit und Ausbildung.
In Nordwestmecklenburg steigen die Angriffe auf Rettungskräfte; Experten fordern bessere Sicherheit und Ausbildung. (Symbolbild/NAG)

Gewalt gegen Rettungskräfte steigt: Alarmierende Vorfälle in Schwerin!

Nordwestmecklenburg, Deutschland - Die Situation für Einsatzkräfte verschlechtert sich zunehmend. Sei es die Polizei, die Feuerwehr oder die Rettungsdienste – Angriffe auf diese helfenden Hände nehmen gewaltig zu. Ein jüngstes Beispiel aus Schwerin zeigt dies auf erschreckende Weise: Ein Polizist wurde dort bewusstlos getreten. Wie nordkurier.de berichtet, sind solcherlei Vorfälle mittlerweile an der Tagesordnung. Florian Haug, Leiter des Eigenbetriebs Rettungsdienst in Nordwestmecklenburg, äußert sich klar: Angriffe auf Einsatzkräfte sind gesellschaftlich inakzeptabel.

Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: In der Zeit von 2018 bis 2023 hat das Bundeskriminalamt einen Anstieg von Gewalttaten gegen Rettungskräfte dokumentiert. Und das ist kein Einzelfall. Die Statista-Zahlen belegen, dass solch brutales Verhalten inzwischen deutlich häufiger vorkommt. Die Flut von Angriffen ist alarmierend und wirft Fragen nach dem Schutz dieser mutigen Menschen auf.

Ein besorgniserregender Trend

In Nordwestmecklenburg sind die Einsatzkräfte nicht nur mit Beleidigungen und Behinderungen konfrontiert, sondern auch mit körperlichen Angriffen, sowohl von Patienten als auch deren Angehörigen. Haug berichtet von Vorfällen, bei denen versucht wurde, Materialien zu entwenden. Alarmierende 24.000 Einsätze wurden bis September 2024 verzeichnet, Tendenz steigend – und dabei handelt es sich nicht nur um echte Notfälle. Einige Anfragen beschränken sich auf trivialere Dinge, wie einfache Gesundheitschecks, und kosten somit wertvolle Zeit.

Diese „Bagatelleinsätze“ sind ein zusätzliches Problem, da sie das Personal von dringenden Einsätzen abhalten. Das Gesundheitsnetz ist lückenhaft, und die Gesellschaft hat ein steigendes Anspruchsdenken entwickelt. Zudem sorgt das älter werdende Klientel dafür, dass die Einsatzzahlen kontinuierlich ansteigen.

Prävention als Schlüssel

Ein Lichtblick ist die Präventionsarbeit, die durch den Verein „HELFER sind TABU“ vorangetrieben wird. Seit fünf Jahren setzt sich der Verein für die Interessen von harten Einsätzern in Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr ein. Die von ihnen initiierte Studie zeigte überraschende Ergebnisse zur Gewalt gegen Einsatzkräfte auf. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Mario Staller und Univ.-Prof. Dr. Swen Körner stellte fest, dass von über 360.000 Rettungseinsätzen in Rheinhessen in den Jahren 2019 bis 2022 insgesamt 76 Vorfälle registriert wurden, darunter 32 Beleidigungen sowie 12 vollendete und 19 versuchte Körperverletzungen.
drk-rhein-nahe.de berichtet, dass Innenminister Michael Ebling die Wichtigkeit betont hat, Angriffe auf Einsatzkräfte hinterherzuverfolgen. Die Ergebnisse setzen neue Impulse für Trainings zur Gewaltprävention.

Die Bautätigkeiten zur besseren Ausstattung sind ebenfalls im Gange. Neue Rettungswachen sollen in Gadebusch, Mühlen Eichsen und Rieps entstehen. Der Umbau in Wismar wurde bereits abgeschlossen. Die Pläne in Rieps werden gerade angepasst, während Grundstückserwerb in Mühlen Eichsen finalisiert ist. Auch in Gadebusch werden rechtliche Fragen geklärt, sodass die Bauprojekte 2025 in die Tat umgesetzt werden können und die Notfallversorgung im ländlichen Raum stärken.

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OrtNordwestmecklenburg, Deutschland
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