Dünger-Katastrophe in Westerode: Tausende Fische verenden in der Hahle!

Dünger-Katastrophe in Westerode: Tausende Fische verenden in der Hahle!
Westerode, Deutschland - In der Nacht zum Dienstag kam es auf einem Firmengelände in Westerode zu einem besorgniserregenden Vorfall: Eine große Menge Flüssigdünger trat aus einem Silo aus und gelangte über die Wipper und die Nathe in die Hahle. Die genaue Ursache der Havarie wird momentan untersucht, doch die Folgen sind bereits katastrophal. Tausende Fische in den Gewässern rund um Westerode sind verendet, was als ein massives Fischsterben bezeichnet wird. Ralf Gerken vom Anglerverband Niedersachsen (AVN) macht deutlich, dass hier ein erheblicher ökologischer Schaden entstanden ist. Besonders besorgniserregend ist, dass anglerkomplizierte Arten wie die Bachforelle und Bitterlinge betroffen sind.
Der Angelsportverein Rollshausen äußert Bedenken, dass das Fischsterben möglicherweise voranschreiten könnte. An einer Strecke von etwa 800 Metern haben Angler bereits Dutzende verendete Fische geborgen, darunter auch Gründlinge und Bachneunaugen. „Der Fischbesatz, den wir über Jahre hochgepäppelt haben, ist verloren“, beklagt sich ein Vereinsmitglied über den enormen wirtschaftlichen Schaden, der den Angelvereinen nun droht. Die Auswirkungen auf den Fischbestand flussabwärts in Richtung Gieboldehausen sind bisher unklar, und die Rhume, ein wichtiger Lebensraum für Fische, könnte ebenfalls betroffen sein.
Rettungsmaßnahmen laufen
Die Feuerwehr war schnell zur Stelle, nachdem das Auslaufen des Flüssigdüngers gemeldet wurde. Diese konnte jedoch aufgrund des schwallartigen Flusses des Düngers nicht verhindern, dass ein großer Teil in die Gewässer gelangte. Um die Auswirkungen zu begrenzen, wurde die Pumpe des Silos abgestellt und ein Erdwall errichtet, um die Schadensausbreitung zu stoppen. Es bleibt auch zu hoffen, dass das Grundwasser und die Trinkwasserbrunnen nicht gefährdet wurden – dies wurde von Landkreissprecherin Nina Winter bestätigt.
Um die Lage zu analysieren, wurden Wasserproben an verschiedenen Stellen der betroffenen Gewässer entnommen. Ein unabhängiges gewässerökologisches Gutachten wurde beauftragt, um die weitreichenden Effekte auf das Ökosystem und die Gewässergüte umfassend zu bewerten. Die vorläufige Schätzung geht davon aus, dass rund 10.000 Liter Flüssigdünger in die Gewässer gelangten, was bei den betroffenen Fischen zu Vergiftungen mit Ammonium und Ammoniak führte. Die Fische ersticken infolge dieser schweren Belastung.
Vergleichbare Vorfälle
Ähnliche Probleme wurden bereits in anderen Regionen festgestellt. So trat am 1. Mai im Kreis Ludwigsburg eine Gewässerverunreinigung auf, die Gülle freisetzte und ebenfalls zu einem Fischsterben führte. Auch hier waren die erste Warnung und die Folgen für die Wasserqualität spürbar. Die Betreiber der betreffenden Biogasanlage stehen in der Kritik, da hier Fragen zur Sicherheit und den Abläufen aufkamen. Diese Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit, sich intensiver mit den Gefahren durch Mikroverunreinigungen auseinanderzusetzen.
Das Umweltbundesamt berichtet über die verschiedenen Wege, auf denen Mikroverunreinigungen in Gewässer gelangen können. Hierbei spielen Faktoren wie Abwässer aus Kläranlagen und Abschwemmungen aus Böden eine große Rolle. Die Situation zeigt eindringlich, dass zur Vermeidung von künftigen Umweltkatastrophen verstärkte Maßnahmen und ein koordinierter Ansatz erforderlich sind. Letztlich zählt jeder Schritt, der zur Säuberung der Gewässer und zum Schutz der Fischbestände beiträgt.
Die laufenden Ermittlungen zur genauen Ursache der Havarie in Westerode und deren umfangreiche Folgen werden von der Öffentlichkeit gespannt verfolgt. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Schäden in einem verhältnismäßigen Rahmen gehalten werden können und dass zukünftige Vorfälle dieser Art verhindert werden.
Für die zunehmend gefährdete Fischpopulation ist es entscheidend, dass alle Beteiligten Verantwortung übernehmen und alles daran setzen, die Situation zu stabilisieren und wiederherzustellen.
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Ort | Westerode, Deutschland |
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