Heckenstreit und Blumentopf-Zoff: Wie Sybille Lorenz-Meiburg vermittelt
Sybille Lorenz-Meiburg, ehrenamtliche Schiedsperson in Nordwestmecklenburg, vermittelt erfolgreich in Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Heckenstreit und Blumentopf-Zoff: Wie Sybille Lorenz-Meiburg vermittelt
Ein gutes Händchen haben und dazu noch Geduld – das sind Eigenschaften, die besonders gefragt sind, wenn es darum geht, Streitigkeiten zu schlichten. Sybille Lorenz-Meiburg, seit fünf Jahren ehrenamtliche Schiedsperson im Amtsbereich Rehna, hat genau das. Ursprünglich wollte sie jungen Leuten unter 25 Jahren Coachings anbieten. Doch die Herausforderungen der Corona-Pandemie führten sie zurück ins Ehrenamt, wo sie ihr Wissen in Coaching und Mediation einbringen kann. Ein Schritt, den sie nicht bereut, auch wenn Schiedsverfahren oft zeitaufwändig sind, wie nordkurier.de berichtet.
In der Welt der Konflikte ist viel Bewegung. Die häufigsten Klienten von Lorenz-Meiburg sind Menschen zwischen 30 und 50 Jahren. Ein klassisches Thema, das in den Amtsstuben für Zündstoff sorgt, sind die Hecken. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es kein klares Gesetz zur Heckenpflege, was oft zu hitzigen Diskussionen führt. Ein konkretes Beispiel war ein Streit über den idealen Aufstellungsort von Blumentöpfen zwischen Nachbarinnen. Diese klassischen Nachbarschaftskonflikte verdeutlichen, wie wichtig Schiedsverfahren sind: Vor einer Klage muss laut Gesetz eine Schiedsverhandlung stattfinden, andernfalls erhält man eine Bescheinigung über die Erfolglosigkeit des Versuchs.
Schiedsverfahren und Mediation – Ein kurzer Überblick
Wusstest du, dass viele sich im Dschungel der Konfliktbeilegungsverfahren schnell verirren? Oftmals werden Mediation und Schiedsverfahren verwechselt. Während im Schiedsverfahren ein Schiedsmann die Entscheidung trifft, liegt bei der Mediation das Heft des Handelns in den Händen der Parteien selbst. Im Schiedsverfahren haben die Beteiligten zwar Einfluss, letztendlich entscheidet aber der Schiedsrichter über die Streitigkeit. Dies ist besonders wichtig in Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, wo Nachbarschaftsstreitigkeiten zuerst mit einem Schiedsversuch geklärt werden müssen, bevor sie den Gerichtsweg betreten können, wie streitvermittler-mediator.de aufzeigt.
In der Praxis bringt das Schiedsamt häufig schnelle Lösungen für weniger bedeutende zivilrechtliche Streitigkeiten. So wird das Schiedsverfahren oft, aber nicht immer, gesetzlich vorgeschrieben. Wenn ein Fall vor Gericht nicht weitergefällt, z.B. bei einem gescheiterten Güteversuch, kann dies auch zu einem verpassten Gerichtstermin führen. Die Ehrenamtlichen wie Lorenz-Meiburg bringen dabei nicht nur Lösungen, sondern auch ein gewisses Maß an Gelassenheit mit.
Voraussetzungen und Entwicklungen im Ehrenamt
Sybille Lorenz-Meiburg hofft auf mehr Zusammenhalt in den Gemeinden. Vielleicht ist genau das der Grund, weshalb sie unsicher ist, ob sie sich erneut für dieses Ehrenamt bewerben wird. Ein guter Schiedsperson ist jemand mit Lebenserfahrung, Zeit, Kommunikationsfähigkeit und einem guten Umgang mit Technik. Bis zum 31. Oktober 2025 wird im Amtsbereich Rehna eine Schiedsperson für die Jahre 2026 bis 2030 gesucht. Dabei erfolgt die Wahl nach einer Eignungsprüfung, und bestimmte Vorstrafen schließen die Kandidaten aus, damit die Integrität des Amtes gewahrt bleibt.
So stellt sich die Frage: Werden auch in Zukunft genügend engagierte Menschen wie Lorenz-Meiburg gefunden, die bereit sind, sich dem wichtigen Thema der Konfliktlösung in unseren Gemeinden zu widmen? Sicherlich, denn mit engagierten Ehrenamtlichen wird das Feld der alternativen Streitbeilegung nicht nur auf vielfältige Weise gefüllt, sondern auch nachhaltig gestärkt. Ob durch schlichte Mediation, ein Schiedsverfahren oder gar hybride Verfahren – der Bedarf an Lösungen ist ständig im Fluss. Die Bedeutung einer flotten, fairen Streitbeilegung wird immer zentraler, denn so erhalten nicht nur die Parteien eine schnelle Lösung, sondern auch das Miteinander in den Gemeinden einen kräftigen Aufwind, wie schlichtung-reise-und-verkehr.de verdeutlicht.