Oma kämpft voller Liebe für Enkelin: Tragödie und Hoffnung vereint!

Simone G. aus Nordwestmecklenburg zieht ihre Enkelin Julia nach dem Tod ihrer Tochter auf und meistert Herausforderungen durch FAS.
Simone G. aus Nordwestmecklenburg zieht ihre Enkelin Julia nach dem Tod ihrer Tochter auf und meistert Herausforderungen durch FAS. (Symbolbild/NAG)

Oma kämpft voller Liebe für Enkelin: Tragödie und Hoffnung vereint!

Nordwestmecklenburg, Deutschland - Ein bewegender Fall aus Mecklenburg-Vorpommern zeigt, wie wichtig das Thema Alkoholkonsum während der Schwangerschaft und die daraus resultierenden Folgen für die betroffenen Familien sind. Simone G. aus der Nähe von Schwerin hat in den letzten vier Jahren die Verantwortung für ihre Enkeltochter Julia (Name geändert) übernommen. Julia musste im Alter von drei Jahren nach einem tragischen Autounfall ihrer Mutter in die Obhut ihrer Großmutter gegeben werden. Simone beschreibt den Vorfall, der das Leben ihrer Familie für immer veränderte: „Das war der Wendepunkt, als das Jugendamt Julia zu mir brachte.“ Ostsee-Zeitung berichtet, dass Julias Mutter zu dem Zeitpunkt stark alkoholabhängig war und den Unfall mit über zwei Promille Alkohol im Blut verursachte.

Nach dem jüngsten Tod ihrer Tochter, die im Alter von nur 27 Jahren starb, hat Simone die Rolle der Mutter, Trösterin und Unterstützerin für Julia übernommen. Trotz der Schwierigkeiten, die das Leben mit sich bringt – Julia hat aufgrund der Alkoholexzesse ihrer Mutter während der Schwangerschaft eine Fetale Alkoholspektrumstörung (FAS) – gelingt es Simone, das Leben mit der Kleinen als voller Glücksmomente zu empfinden. „Es gibt schwierige Tage, aber auch viele schöne Augenblicke“, erzählt sie, während sie in Julias Augen schaut.

Die Herausforderungen von FASD

Julia hat es nicht leicht: Sie ist kleiner und leichter als Gleichaltrige, leidet an Sprachproblemen und zeigt impulsives Verhalten. Dies sind typische Symptome der FASD, die sich aus Intrauteriner Alkoholexposition ergeben. Laut einer Studie zur Prävalenz von FASD in Deutschland ist diese Störung die häufigste, bei Geburt bestehende chronische Erkrankung mit einer Inzidenz von 1,77 Kindern pro 100 Lebendgeburten. Zudem wird Betroffenen häufig nicht die notwendige Diagnose gestellt, was zu einer weiteren Verbreitung des Problems führt PMC.

Die Symptome von FASD sind vielfältig und können von Entwicklungsauffälligkeiten über Kognitionsprobleme bis hin zu physischen Anomalien reichen. Bei Julia äußern sich die Folgen in Lernschwierigkeiten und Verhaltensproblemen. Sie wird derzeit in einer Schule für Kinder mit Lernschwächen unterrichtet, wo ihr gezielte Unterstützung zuteilwird.

Der rechtliche Rahmen

Eine interessante Facette dieses Schicksals ist der rechtliche Aspekt. Das Jugendamt hat in Julias Fall die Großmutter in die Verantwortung genommen, was nicht immer nur eine rechtliche Pflicht ist. Häufigmals übernehmen Großeltern temporär die Betreuung ihrer Enkel, doch Simone hat bewusst entschieden, ihr Leben für Julia neu zu ordnen. „Es war mir wichtig, für sie da zu sein“, sagt sie. Diese Entscheidung wird von vielen Großeltern getroffen, die in ähnlichen Situationen stecken, auch wenn es keine rechtliche Verpflichtung dazu gibt.

In diesem zusammenhängenden Drama zeigt sich, wie gravierend die Auswirkungen Alkohol während der Schwangerschaft auf künftige Generationen sein können. Präventionsmaßnahmen sind daher wichtig, um Schwangere über die Gefahren aufzuklären und alkoholbedingte Schäden an ungeborenen Kinder zu vermeiden.

Simone G. gibt ihr Bestes, um Julia in dieser herausfordernden Lebensphase beizustehen. Es ist eine Geschichte von Liebe, Verantwortung und den unendlichen kleinen Glücksmomenten, die das Leben ausmachen, trotz aller widrigen Umstände. „Mama ist jetzt im Himmel“, sagt Julia oft, wenn sie an ihre Mutter denkt. Doch Simone gibt ihr die Geborgenheit und Zuneigung, die sie braucht, um ihr Leben in vollen Zügen zu leben.

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OrtNordwestmecklenburg, Deutschland
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