Seeleute in Wismar: Feier zum Tag der Seeleute gegen Mobbing!

Am 25. Juni 2025 feiert Wismar den "Tag der Seeleute" zur Anerkennung der maritimen Arbeit und für ein belästigungsfreies Umfeld.
Am 25. Juni 2025 feiert Wismar den "Tag der Seeleute" zur Anerkennung der maritimen Arbeit und für ein belästigungsfreies Umfeld. (Symbolbild/NAG)

Seeleute in Wismar: Feier zum Tag der Seeleute gegen Mobbing!

Wismar, Deutschland - Am 25. Juni 2025 wird in Wismar der „Tag der Seeleute“ gefeiert, ein bedeutendes Ereignis, das seit 14 Jahren im Zeichen der Wertschätzung für die oft übersehenen Männer und Frauen auf den sieben Weltmeeren steht. Um 18 Uhr ertönen die Schiffshörner im Hafen, wenn Fracht-, Ausflugs- und Traditionsschiffe zur Feier des Tages aufgerufen werden, ihre Hupen dreimal erklingen zu lassen. Dieser festliche Akt ist nicht nur Tradition, sondern auch Teil eines globalen Appells, das Bewusstsein für die Herausforderungen und Bedürfnisse der Seeleute zu schärfen. NDR berichtet, dass dieser Tag von der Internationalen Seeschifffahrts-Gesellschaft (IMO) ins Leben gerufen wurde, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf See in den Fokus zu rücken.

In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Mein belästigungsfreies Schiff“. Hiermit wird ein starkes Zeichen gegen Mobbing, Belästigung und Gewalt auf See gesetzt. Der Aufruf zur Schaffung einer sicheren Arbeitsumgebung ist mehr als notwendig, denn internationale Untersuchungen zeigen alarmierende Ergebnisse. Eine Studie der Yale University, im Auftrag der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) durchgeführt, beleuchtet die Herausforderungen, denen Seeleute gegenüberstehen. Demnach leidet jeder siebte Seefahrer an Depressionen, und 20 Prozent haben in den letzten zwei Wochen über Selbstmord oder Selbstverletzungs-Handlungen nachgedacht. Welt weist darauf hin, dass Isolation von der Familie und der Druck durch Vorgesetzte zu diesen dunklen Gedanken beitragen.

Schutz und Teilhabe für Seeleute

Die Untersuchung der ITF zeigt auch, dass rund 25 Prozent der Befragten von Drohungen oder Gewalt am Arbeitsplatz berichten, was die mentale Gesundheit der Seeleute erheblich beeinträchtigt. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, die Bedingungen auf Frachtschiffen grundlegend zu reformieren. Anne Engelhardt, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Göttingen, hebt in einem Blogbeitrag hervor, dass es dringend nötig ist, ein belästigungsfreies Arbeitsumfeld auf See zu schaffen, in dem jede:r Seeleute sich sicher und respektiert fühlen kann. Südwind ergänzt, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen frei von Mobbing und Gewalt essentiell ist, insbesondere im Kontext der aktuellen globalen Krisen.

Die Herausforderungen, denen Seeleute gegenüberstehen, sind vielfältig und betreffen nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch die sozialen Aspekte ihrer Arbeit. Da die Seefahrt oft durch unterschiedliche Nationalitäten geprägt ist, kann dies zu weiteren Spannungen führen. Auf einigen Schiffen, wie bei Hapag-Lloyd, wird daher versucht, die Nationalitäten so zu beschränken, dass eine bessere Zusammenarbeit möglich ist. Es wird auch darauf hingewiesen, dass Kapitäne eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung ihrer Crew spielen sollten, indem sie frühzeitig Probleme erkennen und entsprechende Hilfe anbieten.

Der „Tag der Seeleute“ ist ein ganz klarer Aufruf an die Gesellschaft und die Schifffahrtsbranche, gemeinsam an der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen für Seeleute zu arbeiten. Mit der Feier in Wismar wird nicht nur die Arbeit dieser Menschen anerkannt, sondern auch ein grundlegendes Bewusstsein für die anhaltenden Probleme in der Branche geschaffen.

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OrtWismar, Deutschland
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