Redefiner Pferdetage: Minister Backhaus sichert Gestüt für die Zukunft!
Am 7.09.2025 fanden die Redefiner Pferdetage statt, die von Protesten gegen den Verkauf des Landgestüts begleitet wurden.

Redefiner Pferdetage: Minister Backhaus sichert Gestüt für die Zukunft!
Am vergangenen Wochenende waren die Redefiner Pferdetage ein voller Erfolg. Knapp 4.000 Besucher strömten in das Landgestüt Redefin, das sich im Landkreis Ludwigslust-Parchim befindet. Die Veranstaltung bot eine eindrucksvolle Präsentation landeseigener Hengste und regionaler Zuchttiere, darunter Lewitzer, Haflinger, Kaltblüter und Shetlandponies. Doch nicht nur die Schönheiten der Pferdezucht standen im Mittelpunkt, sondern auch die Kontroversen um die Zukunft des Gestüts.
Mit viel Engagement und Emotionen äußerten sich zahlreiche Besucher gegen einen möglichen Verkauf des Landgestüts. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) nahm auf dem Event Stellung: „Das Landgestüt wird nicht verkauft“, betonte er deutlich in seiner Eröffnungsrede. Diese Entscheidung könnte nicht nur die 315 Jahre alte Einrichtung betreffen, sondern auch die gesamte Pferdebetriebslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Der Minister fügte hinzu, dass die Suche nach Partnern für eine zukunftssichere Entwicklung des Gestüts anstehe, die das Gestüt als Kompetenzzentrum für Pferd und Reiten stärken und denTourismus besser einbinden sollen. Zur finanziellen Lage ist zu wissen, dass das Landgestüt jährlich etwa 1,8 Millionen Euro benötigt.
Proteste und Bedenken
Doch nicht alle sehen diese Maßnahmen positiv. Eine ehemalige Gestütsleiterin hat einen Protestaufruf gestartet, und auch die Kommunalgemeinde sowie Pferdefreunde äußern ihre Bedenken mit klaren Bannern. Der Steuerzahlerbund stimmt in das Klagen ein und hält einen Verkauf in staatliche Hände für nicht tragbar, während diese Ansicht vom Landwirtschaftsministerium vehement zurückgewiesen wird. “Da gibt es einiges an Diskussionsbedarf”, erklärt Backhaus und kündigte ein Dialogforum an, das ein konstruktives Miteinander fördern soll.
Die Pferdebranche ist ebenfalls skeptisch. Ein Betreiberwechsel birgt Risiken für die wirtschaftliche und fachliche Zukunft des Gestüts. Experten warnen, dass eine rein betriebswirtschaftliche Umstrukturierung zentrale Elemente der Pferdezucht gefährden könnte. Das Landgestüt hat sich als unverzichtbare Einrichtung etabliert, die nicht nur Hengste von Qualität aufweist, sondern auch umfassende Leistungsprüfungen und Veranstaltungen wie Fohlenschauen und Championate durchführen kann.
Zukunft und Entwicklung
Die Frage bleibt, wie die Zukunft des Landgestüts konkret gestaltet werden kann. Im Fokus steht eine grundlegend notwendige Änderung des Betriebsmodells. Interims-Chef Matthias Munz hat hierbei die Aufgabe, das Gestüt für die nächsten Schritte zu vorbereiten. Die politische Opposition, insbesondere die CDU, bekräftigte derweil, dass ein Verkauf des Gestüts nicht zur Debatte stünde und erklärte sich bereit, die verantwortungsvollen Entwicklungen konstruktiv zu begleiten.
Bürgermeisterin Roswitha Böbel brachte Bedenken um die Mitarbeiter zum Ausdruck, die oft viele Jahre im Gestüt arbeiten. “Da liegt uns wirklich viel daran, dass auch ihre Interessen gewahrt bleiben”, so Böbel. Rückendeckung erhält sie von den Pferdezüchtern, die eine enge fachliche Einbindung in alle Entscheidungsprozesse fordern. Der Verband der Pferdezüchter M-V e.V. ist bereit, die Entwicklungen konstruktiv zu begleiten, möchte aber sicherstellen, dass die züchterischen Aufgaben und Ausbildungsangebote gesichert bleiben.
Die zukünftige Entscheidung über die Partner und die strukturellen Veränderungen des Landgestüts Redefin wird bis Ende des Jahres fallen. Ein Blick in die Geschichte dieses traditionsreichen Gestüts zeigt, dass es als Fundament der Pferdezucht gilt und entsprechend besonderen Schutz genießen sollte. Der Druck, alle Interessen und Bedenken ernst zu nehmen, ist hoch. Umso wichtiger ist es, dass alle Beteiligten einen Dialog führen, der die Werte dieses Aushängeschilds bewahrt.