Rettungsdienst unter Druck: Über 50.000 Einsätze im Landkreis!

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Im Landkreis Vorpommern-Greifswald steigen die Einsätze von Rettungsdiensten und Feuerwehr, besonders in den Sommermonaten.

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald steigen die Einsätze von Rettungsdiensten und Feuerwehr, besonders in den Sommermonaten.
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald steigen die Einsätze von Rettungsdiensten und Feuerwehr, besonders in den Sommermonaten.

Rettungsdienst unter Druck: Über 50.000 Einsätze im Landkreis!

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald hat sich die Situation im Rettungsdienst in den letzten Monaten spürbar verändert. Die Temperaturen klettern nicht nur in den Sommermonaten in die Höhe, sondern auch die Einsatzzahlen der Rettungsdienste. Laut NDR wurden im Juli 2025 durchschnittlich 161 Einsätze pro Tag disponiert, was im gesamten Jahr 50.000 Einsätzen entspricht. Besonders herausfordernd sind die Monate von Juni bis August, in denen allein etwa 14.800 Einsätze zu verzeichnen sind.

Hintergrund für die steigenden Einsatzzahlen sind verstärkt auftretende Notfälle, die oft mit Kreislaufproblemen oder Bränden in Verbindung stehen. Auf der beliebten Ferieninsel Usedom kam es gar zu einem Anstieg von circa zehn zusätzlichen Einsätzen pro Tag, was auf die hohe Zahl an Urlaubsgästen und Tagestouristen zurückzuführen ist. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig eine schnelle und effiziente Notfallversorgung ist.

Strukturveränderungen im Rettungsdienst

Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, investiert der Landkreis jährlich rund 50 Millionen Euro in den Rettungsdienst. Für eine effiziente Versorgung wurden neue Verträge ausgeschrieben, die am 30. April 2025 endeten. Der Landkreis suchte dabei nach gemeinnützigen Leistungserbringern für Notfallrettung und den qualifizierten Krankentransport. Während der DRK Uecker-Randow weiterhin für den Südkreis zuständig bleibt, übernehmen die ASB und das DRK Ostvorpommern die Rettungsdienstleistungen im restlichen Gebiet. Wissenswert ist, dass die HKS Rettungsdienst Greifswald GmbH aus der Versorgung in Greifswald ausscheidet, während für die Regionen Loitz und Jarmen ein erneutes Ausschreibungsverfahren gestartet werden muss, weil noch kein geeigneter Bewerber gefunden werden konnte. Der DRK OVP sichert jedoch vorübergehend den Rettungsdienst in diesen Regionen bis Ende 2025 ab.

Die Unterschrift unter die neuen Verträge fand kürzlich in Anklam statt, und es wird erwartet, dass der Baubeginn für neue Rettungswachen in Albinshof, Murchin und Hintersee noch im Jahr 2025 startet. In Trassenheide wird die Planung für eine neue Rettungswache vorangetrieben, deren Baubeginn jedoch erst für 2026 vorgesehen ist. Damit reagiert der Landkreis auf die Notwendigkeit, die geforderten zehn Minuten vom Einsatzalarm bis zum Einsatzort einzuhalten, um eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

Die Herausforderungen für die Zukunft

Die Herausforderungen sind jedoch nicht nur auf regionale Besonderheiten beschränkt, sondern spiegeln auch eine bundesweite Problematik wider. Eine neue Studie der Björn Steiger Stiftung und der Bertelsmann Stiftung, erstellt von der Universität Maastricht, hat gezeigt, dass es an der Effizienz und der Qualität der Notfallversorgung in Deutschland Zweifel gibt. In dieser umfassenden Analyse werden Defizite in Abläufen, Organisation und Zusammenarbeit benannt, und es werden Lösungsansätze diskutiert, um die Notfallversorgung zu verbessern. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Dringlichkeit von Reformen im deutschen Gesundheitssystem, insbesondere im Bereich der Notfallmedizin, wo eine hohe Arbeitsbelastung herrscht.

Um den stetigen Bedarf an qualifizierten Kräften zu decken, ist auch eine Verbesserung der Ausbildung notwendig. Am Berufsschulstandort in Greifswald wird bereits an der Ausbildung von Notfallsanitätern gearbeitet, um die Fachkräfte in der Region zu halten. Insgesamt sind im Landkreis 450 Einsatzkräfte erforderlich, um den Rettungsdienst erfolgreich aufrechtzuerhalten und die Gesundheit der Bürger:innen sicherzustellen.

In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen und der Herausforderungen, die vor uns liegen, bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen greifen und die Notfallversorgung im Landkreis Vorpommern-Greifswald weiter optimiert wird.