Bauboom in Rostock: Warnowbrücke verzögert sich und wird teurer!
Rostock: Verzögerungen beim Bau der Warnowbrücke verbinden Stadthafen und Gehlsdorf. Kosten steigen auf 63 Millionen Euro.

Bauboom in Rostock: Warnowbrücke verzögert sich und wird teurer!
Die Warnowbrücke in Rostock – eine Verbindung, die schon lange geplant ist, aber nun weiter auf sich warten lässt. Eigentlich sollte die klapprige Brücke, die den Rostocker Stadthafen mit dem Stadtteil Gehlsdorf verbinden soll, im April 2028 ihren Dienst aufnehmen. Doch jetzt ist das Eröffnungsdatum auf April 2030 verschoben worden. Der Grund dafür? Bürokratische Hürden im Vergabeverfahren, die noch immer nicht überwunden sind. Der Abgabetermin für die Angebote der Baufirmen musste auf Ende Juni 2026 verschoben werden, während die Beauftragung der Bauleistungen für August 2026 angedacht ist. So berichtet NDR.
Doch es wird nicht nur lange diskutiert, sondern auch die Kosten steigen durch die Verzögerungen empfindlich an. Ursprünglich waren die Baukosten für die Warnowbrücke mit rund 35 Millionen Euro veranschlagt worden. Aktuell belaufen sie sich jedoch auf etwa 63 Millionen Euro. Diese Steigerung um rund 20 Millionen Euro ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter die allgemeinen Baupreisindizes und zusätzliche Gründungsaufwände aufgrund des schwierigen Baugrunds. Laut rostock-heute.de haben auch Einwände des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Ostsee wegen mangelnder Statik der Brückenpfeiler zur Verzögerung beigetragen.
Finanzierung bleibt ungewiss
Die Finanzierung der Brücke wirft die Frage auf, ob sie jemals fertiggestellt wird, da die finanziellen Mittel ungewiss sind. Zwar hatte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr eine Förderung von rund 36 Millionen Euro zugesagt, doch ohne zusätzliche Unterstützung wird es für die Stadt schwer, die restlichen 10 Millionen Euro bereitzustellen. Die Stadt plant, in Verhandlungen mit dem Bund zu treten, um erhöhte Zuschüsse zu erhalten. Sollte dies nicht gelingen, muss die Stadt mittels ihrer Eigenmittel aufstocken. Diese sind durch die sinkenden Budgets anderer Teilprojekte, wie dem Christinenhafen Ost, in eine angespannte Lage geraten, wie die Berichterstattung verdeutlicht.
In Deutschland gibt es ein allgemeines Problem mit der Infrastruktur: Projekte ziehen sich oft über Jahre hin, wie die Tagesschau erläutert. Der Umgang mit Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie kontinuierlichen Einwänden macht diese Vorhaben zur Geduldsprobe. Ein Paradebeispiel ist die Carola-Brücke in Dresden, deren Wiederaufbau immer noch offen ist. Vor diesem Hintergrund bleibt die Warnowbrücke ein Sinnbild für die Schwierigkeiten, mit denen die Infrastruktur in Deutschland kämpft.
Während die Rostocker auf den Abschluss der Bauarbeiten warten, breitet sich die Unzufriedenheit in der Bevölkerung aus. Die Pläne für die Brücke ziehen sich längst, und niemand scheint so recht zu wissen, wann Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist.