Schilf als Goldgrube: Bargischow zeigt Landwirten neue Chancen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am 15.10.2025 informiert die Mooragentur MV Landwirte in Bargischow über nachhaltigen Schilfanbau zur Klimasicherung.

Am 15.10.2025 informiert die Mooragentur MV Landwirte in Bargischow über nachhaltigen Schilfanbau zur Klimasicherung.
Am 15.10.2025 informiert die Mooragentur MV Landwirte in Bargischow über nachhaltigen Schilfanbau zur Klimasicherung.

Schilf als Goldgrube: Bargischow zeigt Landwirten neue Chancen!

In Bargischow, einem idyllischen Ort im Landkreis Vorpommern-Greifswald, fand kürzlich ein Feldtag zum Thema Schilfanbau statt, der von der Mooragentur MV ausgeführt wurde. ان 26 Teilnehmer, darunter Landwirte, Vertreter von Bauernverbänden und Ingenieure, versammelten sich, um sich über die Möglichkeiten und Herausforderungen des Anbaus und der Ernte von Schilf zu informieren. Ziel der Veranstaltung war es, den Landwirten die Vorteile und die Vermarktung dieser speziellen Kultur näherzubringen. Laut den Informationen von NDR liegt die Testfläche mit etwa 80.000 Schilfpflanzen auf einer Fläche von 11 Hektar, die auf 500 Hektar entwässertem Grünland geführt wird. Damit soll der Wasserstand angehoben werden, um die zukünftige Nutzung noch effizienter zu gestalten.

Wieso ist Schilf so spannend? Das hat vor allem mit dem Klimaschutz zu tun. Entwässerte Moore sind ein echter Klimasünder und verursachen stolze 7% der deutschen Treibhausgasemissionen. Daher sieht man dem Thema Wiedervernässung in der Landwirtschaft mit einem guten Auge entgegen, um diese Emissionen in den Griff zu bekommen. Die Mooragentur MV, mit Claudia Oehmke an der Spitze, bietet dazu umfangreiche Beratungen für Landwirte an, um die Moorbewirtschaftung neu zu denken und gleichzeitig Exkursionen für das kommende Jahr zu planen.

Die Vorteile des Schilfanbaus

Schilf hat nicht nur den Vorteil, dass es zur CO2-Reduzierung beiträgt, sondern kann auch für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. So wird es beispielsweise als Holzersatz, Dämmplatten, Akustikelemente sowie Brennstoffe wie Pellets eingesetzt. Eine interessante Möglichkeit, die gerade an Bedeutung gewinnt, ist die sogenannte Paludikultur. Diese Form der nachhaltigen Landwirtschaft zielt darauf ab, nasse Moorflächen effizient zu nutzen, ohne die Umwelt zu schädigen. In Deutschland sind derzeit rund 1,8 Millionen Hektar Moore vorhanden, und gerade die Wiedervernässung dieser Gebiete könnte bis zu 20 Tonnen CO2-Äquivalente pro Hektar und Jahr einsparen. So könnte man die Landwirtschaft und den Klimaschutz vereinen.

Paludikultur ermöglicht den Anbau von Pflanzen, die gut mit nassen Böden zurechtkommen, wie z.B. Schilf, Rohrkolben und Torfmoos. Sie ist eine der Lösungen, die vom Bundesumweltministerium über Pilotprojekte gefördert wird, um Landwirten neue Perspektiven aufzuzeigen. Diese Projekte werden über einen Zeitraum von zehn Jahren in Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt und zielen darauf ab, nachhaltige Bewirtschaftungsformen zu erproben.

Nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft

Die Möglichkeiten gehen weit über den Schilfanbau hinaus. Auch innovative Konzepte wie die Kombination von Agrophotovoltaik und Paludikultur werden erprobt, um zusätzliche Einnahmen für Landwirte zu schaffen. Dabei wird in einem Forschungsprojekt der Universität Greifswald untersucht, wie Photovoltaikanlagen die Moorflächen nachhaltig nutzen können. Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Rentabilität sollen hier Hand in Hand gehen. Schließlich müssen Landwirte oft hohe Anfangsinvestitionen stemmen und sich mit neuen Vertriebswegen auseinandersetzen. Das Potenzial ist jedoch groß, und die ersten Produkte aus Pilotprojekten zeigen vielversprechende Ergebnisse.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Der Schilfanbau und die damit verbundene Wiedervernässung der Moore bieten nicht nur eine Chance für die Landwirtschaft, sondern tragen auch aktiv zum Klimaschutz bei. Das Interesse der Landwirte ist geweckt, und die Mooragentur MV hat mit ihrer Veranstaltung in Bargischow einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung unternommen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dieser Sektor weiter entwickelt und ob die Kombination aus agrarischer Nutzung und Ökologie tatsächlich nachhaltig umsetzbar ist.