Geheimnis im Wald: Stasi-Bunker bei Crivitz – Das vergessene Relikt!

Geheimnis im Wald: Stasi-Bunker bei Crivitz – Das vergessene Relikt!

Crivitz, Deutschland - Im Wald nahe Crivitz, östlich von Schwerin, verbirgt sich ein Stück Geschichte, das viele noch nicht kennen: ein geheimer Bunker, der einst von der Stasi als Ausweichführungsstelle genutzt wurde. In den frühen 1970er Jahren begann das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) mit dem Bau dieser unterirdischen Verteidigungsanlage, die als „Ausbildungszentrum Waldschlößchen“ getarnt war. Die Tarnung war Teil einer Liste von Maßnahmen, um die Öffentlichkeit von den geheimen Aktivitäten abzuhalten. Wie nnn.de berichtet, war das Gelände zuvor ein beliebtes Ziel für Ausflügler und bot eine Umgebung, in der Gesellschaft und Natur Hand in Hand gingen.

Dieser geheime Bunker, der empfindliche 1.365 m² Grundfläche umfasste, war mit modernster Technik ausgestattet. Er verfügte über 19 Quergänge, Besprechungsräume und sogar spezielle Zellen für die Unterbringung bis zu 100 ausgewählter MfS-Eliten im Ernstfall. Der Zugang erfolgte unauffällig über eine unscheinbare Tür in der überirdischen Lagerhalle. LostPlaceWunderland ergänzt, dass der Bunker auch über eine umfassende technische Ausstattung verfügte, darunter Notstromaggregate, eine Wasserversorgung über einen Tiefbrunnen und eine Lüftungsanlage, die eine separate Belüftung der beiden Bunkerhälften ermöglichte.

Ein Rückblick in die dunkle Vergangenheit

Das Gebiet rund um den Bunker hat eine traurige Geschichte. Im Mai 1945 endete hier einer der Todesmärsche von KZ-Häftlingen aus Sachsenhausen, und viele der Gefangenen überlebten die Strapazen nicht. An diese Zeit erinnert die Mahn- und Gedenkstätte „Die Mutter“ in Raben Steinfeld. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wald zum Sperrgebiet erklärt und das öffentlich zugängliche Freizeitangebot verschwand. Besuche beim Bürgerkomitee Leipzig zeigen, wie wichtig es ist, diese dunklen Kapitel unserer Geschichte aufzuarbeiten und dem Vergessen entgegenzuwirken.

Als die Mauer fiel und die Wende eintrat, formierte sich 1990 eine Bürgerinitiative, die einen sofortigen Stopp der militärischen Aktivitäten im Bereich des alten Bunkers forderte. Trotz Protesten zogen NVA-Offiziere am 15. Januar 1990 ein und übernahmen das Gelände, dessen geheimer Bunker erst danach bei einer Begehung entdeckt wurde. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Bauwerke abgerissen, und 2015 kam das Areal in den Besitz des Naturschutzbundes (NABU), der es in der Folge pflegte und bewirtschaftete.

Der Bunker heute

Im Jahr 2023 wurde die letzte Oberflächenstruktur abgerissen, und der Bunker wurde umgestaltet, um als Quartier für Fledermäuse zu dienen, was zeigt, dass die Natur sich schrittweise wieder das Terrain zurückerobert. Über das Gelände und seine Geschichte informiert jetzt eine Informationstafel, die am Zugangstor angebracht wurde, damit auch zukünftig Interessierte etwas über diesen geheimen Ort erfahren können. Die ursprüngliche Technik des Bunkers ist weitgehend verschwunden, aber einige Bereiche bieten nun Lebensraum für geschützte Tierarten.

Es bleibt zu hoffen, dass die spannend-historische Verbindung zwischen der Vergangenheit des Geländes und seiner modernen Nutzung als Naturschutzfläche weiterhin in der Erinnerung der Menschen lebt und dass solche Orte in Zukunft als Mahnmal und Erlebnisraum zugleich dienen können. Vielleicht zieht es den einen oder anderen Besucher wieder einmal ins Waldschlößchen – als Erholungsort in einem neuen Licht.

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OrtCrivitz, Deutschland
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