Handwerk in MV: Neue Lösungen gegen die Energiekostenkrise!
Schwerin diskutiert neue Energieinitiativen zur Senkung der Kosten im Handwerk, während die EU bis Juli 2026 Energy Sharing umsetzt.

Handwerk in MV: Neue Lösungen gegen die Energiekostenkrise!
In Mecklenburg-Vorpommern stehen viele Unternehmen vor einer Herausforderung: steigende Energiekosten belasten das Handwerk und den Mittelstand. Diese Problematik hat die Handwerkskammer dazu veranlasst, neue Maßnahmen zu ergreifen. Der Chef der Handwerkskammer Schwerin, Gunnar Pohl, setzte sich für eine unbürokratische Abgabe von selbst erzeugtem Strom an Nachbarbetriebe aus kleinen Energiegenossenschaften ein. „Das könnte nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe stärken“, so Pohl.Nordkurier berichtet.
Dabei wird das Konzept des Energy Sharing aufgegriffen. Ziel ist es, gemeinschaftlich erzeugten Strom aus erneuerbaren Quellen lokal zu teilen. Aktuell ist dies jedoch noch nicht erlaubt. Um den Prozess in Gang zu bringen, fordert die Handwerkskammer zudem einen speziellen MV-Tarif für Strom, um den Unternehmen unter die Arme zu greifen. Von der EU gibt es bereits Vorgaben: Bis Juli 2026 muss Energy Sharing in der gesamten Union umgesetzt werden, was das Potenzial hat, für viele Betriebe eine Erleichterung zu schaffen.
Herausforderungen und Lösungen für das Handwerk
Die aktuelle Lage zeigt, dass nicht nur die Energiekosten, sondern auch die Lohnkosten immer mehr zunehmen. Jans-Uwe Hopf, Chef der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern, hat auf die Notwendigkeit einer verlässlichen und bezahlbaren Energieversorgung hingewiesen. Viele Unternehmen, die bereits Solaranlagen oder Windkraftanlagen installiert haben, fahren zwar in eine vielversprechende Richtung, doch die Herausforderungen sind vielfältig. Der Aufschrei über die Energiepolitik der Bundesregierung wird immer lauter, denn die versprochene Senkung der Stromsteuer bleibt aus und der angestrebte Industriestrompreis hilft hauptsächlich der Großindustrie.
Die Herbstkonjunkturumfrage hat gezeigt, dass rund jeder sechste Handwerksbetrieb die Lage als schlecht bewertet, 41 Prozent halten sie für befriedigend. Vor diesem Hintergrund rechnet fast ein Viertel der Betriebe mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. Dies sagt viel über den Druck aus, dem viele Handwerker aktuell ausgesetzt sind – insgesamt gibt es in MV rund 20.000 Handwerksbetriebe mit etwa 120.000 Beschäftigten.
Energiestrategien auf europäischer und nationaler Ebene
Die Herausforderungen beschränken sich jedoch nicht nur auf Mecklenburg-Vorpommern. Auf dem großen Parkett der Energiepolitik ist Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur, gefragt wie nie zuvor. Er hat sich als bedeutender Akteur etabliert, dessen Analysen von Regierungen, Unternehmen und NGOs genutzt werden, um strategische Entscheidungen zu treffen. Trotz seiner kritischen Haltung während der Trump-Administration wächst sein Einfluss in den politischen Kreisen weiter und zeigt, dass eine differenzierte Sichtweise auf die Energiepolitik erforderlich ist.Aydın berichtet.
Um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, plant die Bundesregierung im Koalitionsvertrag eine Vielzahl von Maßnahmen, um die erneuerbaren Energien auszubauen und Kosten zu senken. Bis 2045 soll Klimaneutralität erreicht werden. Dabei sind gezielte Investitionen in innovative Technologien und der Ausbau von Speichern unabdingbar. Laut Berichten sollen 721 Milliarden Euro bis 2030 für die Energiewende bereitgestellt werden, um sowohl die Klimaziele als auch eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten.KPMG berichtet.
Die kommenden Monate bleiben also spannend. Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern kann nur hoffen, dass die angestrebten Reformen und der politische Wille zeitnah umgesetzt werden – denn da liegt was an!