Hygienischer Notstand: Mieter in Ziolkowskistraße fordern Hilfe!

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Mieter in Schwerin kämpfen mit unhygienischen Zuständen; Stadtverwaltung sieht kaum Möglichkeiten zur Unterstützung.

Mieter in Schwerin kämpfen mit unhygienischen Zuständen; Stadtverwaltung sieht kaum Möglichkeiten zur Unterstützung.
Mieter in Schwerin kämpfen mit unhygienischen Zuständen; Stadtverwaltung sieht kaum Möglichkeiten zur Unterstützung.

Hygienischer Notstand: Mieter in Ziolkowskistraße fordern Hilfe!

In der Ziolkowskistraße 37 a/b sieht es wahrlich düster aus: Die Mieter des Hochhauses kämpfen seit Monaten mit verstopften Abflüssen und unhygienischen Zuständen, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Trotz wiederholter Hilferufe und politischer Anfragen zeigt sich die Stadtverwaltung ratlos. Wie Schwerin.News berichtet, sieht die Verwaltung kaum Möglichkeiten zur Unterstützung der betroffenen Mieter.

Die Fraktion Die Linke stellte bereits im Juli eine Anfrage an Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier, um herauszufinden, welche Maßnahmen bei akuten Problemen im Mietwohnungsbereich eingesetzt werden können. Dr. Daniel Trepsdorf von der Linken berichtete von unhaltbaren Verhältnissen seit Mitte Juni, doch die Hausverwaltung Gamma Immobilienverwaltung bleibt auf Beschwerden der Mieter stumm.

Gesundheitsgefahren durch mangelhafte Wohnverhältnisse

Ein echtes Problem stellen die verstopften Abwasserleitungen dar, die nicht nur die Hygiene in den betroffenen Wohnungen gefährden, sondern auch ernsthafte Gesundheitsrisiken bergen können. Das Gesundheitsamt führte am 4. März eine Hygienebegehung durch, stellte jedoch keine akute Gesundheitsgefahr fest. Eine gewisse Entwarnung, die für die Mieter allerdings wenig hilfreich ist, wie man sich vorstellen kann. Denn in zwei betroffenen Wohnungen wurde Schädlingsbefall registriert, den die Behörde den Hygienemängeln der Bewohner zuschob.

Die Mieter, die unter solchen Bedingungen leben, sind mit den gesetzlichen Möglichkeiten der Mietminderung und fristlosen Kündigung konfrontiert, sollten die gesundheitsgefährdenden Zustände anhalten. So sieht das Gesetz vor, dass Mieträume, die eine erhebliche Gesundheitsgefährdung darstellen, dem Mieter das Recht zur fristlosen Kündigung bieten, wenn er die Mängel nicht kannte oder sie ihm grob fahrlässig unbekannt blieben (vgl. Mietrechtslexikon).

Die Rolle der Stadtverwaltung und Alternativen für Mieter

Was die Stadtverwaltung betrifft, scheint hier wenig Handlungsfreiheit zu bestehen. Oberbürgermeister Badenschier teilte mit, dass der Einfluss der Stadt auf private Eigentümer begrenzt sei und es zudem kein zentrales Verfehlungsregister für Vermieter gibt. Dies macht eine effektive Kontrolle und Unterstützung nahezu unmöglich. Mieter sind demnach gezwungen, den zivilrechtlichen Weg zu gehen, was nicht nur zeitaufwendig, sondern auch mit finanziellen Risiken verbunden ist.

In der Not hat die Stadt Schwerin jedoch Unterstützung durch Zusammenarbeit mit Stadtteilmanagement, Jobcenter und Sozialdienst angeboten. Insbesondere pflegebedürftige Mieter konnten in Pflegeheime umziehen, und alternative Wohnungen wurden in Aussicht gestellt. Aber dennoch bleibt der Großteil der Mieter auf sich allein gestellt, während sie den Bootcamp der Problematik ausgesetzt sind.

Der Mangel an einem Landes-Wohnraumschutzgesetz hemmt zudem ein schnelles Handeln der Kommune bei privaten Vermietern. Wie der Mieterverein feststellt, wäre ein solches Gesetz nötig, um die Rechte der Mietenden klarer zu regeln und eine bessere Durchsetzung bei Problemen zu ermöglichen. Ganz zu schweigen von den oft gesundheitsschädlichen Zuständen, die in vielen Mietern schlaflose Nächte bereiten.

Insgesamt zeigt sich, dass bei dieser Misere nicht nur die Mieter unter dem Druck der hygienischen Zustände leiden, sondern auch die Verantwortlichen gefordert sind, endlich Lösungen zu finden, um die Situation zu verbessern. Gesundheitsgefährdungen in Wohnräumen müssen ernst genommen werden. Ein starkes Mietrecht ist hier unentbehrlich, um nicht nur die Rechte der Mietenden zu schützen, sondern auch um eine Basis für ein gesundes Leben zu schaffen. Laut Mieterengel haben Vermieter eine klare Pflicht, Mietwohnungen in einem gesunden Zustand zu halten und sollten besser gefordert werden.