Kraftwerk in Wüstmark: Anwohner feiern Sieg gegen Holzheizung!

Kraftwerk in Wüstmark: Anwohner feiern Sieg gegen Holzheizung!

Wüstmark, Deutschland - Im Stadtteil Wüstmark hat die Stadtvertretung entschieden, dass kein Holzheizkraftwerk gebaut wird. Dies folgt dem Wunsch vieler Anwohner, die sich gegen das geplante Kraftwerk ausgesprochen haben. Anwohner befürchten zusätzliche Belastungen durch Lärm, Gestank, Verkehr und Luftverschmutzung. Der Beschluss, kein Kraftwerk auf dem Gelände der Firma CERAVIS zu genehmigen, wurde mit einer Mehrheit getroffen und zeigt, dass der Wille der Bevölkerung ernst genommen wird. Auch bei einem umfassenden Antrag auf ein generelles Verbot von Holzheizkraftwerken in ganz Schwerin war die Zustimmung nicht gegeben; jener Antrag wurde mit 17 Stimmen dafür und 23 dagegen abgelehnt.

In Wüstmark wohnen rund 600 Bürgerinnen und Bürger, die sich besorgt um ihre Lebensqualität äußern. Ein weiterer Antrag, der von mehreren politischen Gruppierungen wie den Grünen, der Unabhängigen Bürgerpartei/FDP, der Linken und der CDU gestellt wurde, forderte ein allgemeines Verbot, stieß jedoch auf Widerstand. Oberbürgermeister Rico Badenschier warnte, dass eine pauschale Ablehnung von Holzheizkraftwerken nicht der richtige Weg sei.

Klimatische Bedenken und Holzverbrennung

Die Kritiker haben jedoch validen Punkten zugehört. Laut Umweltbundesamt sind Holzheizkraftwerke nicht so klimaneutral, wie häufig angenommen wird. Die Verbrennung von Holz setzt CO₂ frei, welches zuvor im Baum gebunden war. Tatsächlich wird bei der Holzverbrennung bis zu doppelt so viel CO₂ freigesetzt, um die gleiche Wärmemenge wie bei Kohle oder Erdgas zu erhalten. Selbst Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist dabei klimabelastend.

In einer Studie des WWF wird auf die gesundheitlichen Risiken hingewiesen. Anlagen zur Holzverbrennung sind für etwa ein Fünftel der Feinstaub-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Feinstaub kann über die Atemluft in die Lunge gelangen und langfristig Organe schädigen. Und trotz der vermeintlichen Umweltfreundlichkeit hat Holzverbrennung erhebliche negative Auswirkungen auf das Klima.

Das geplante Holzheizkraftwerk in Wüstmark hätte in einem bereits belasteten Umfeld, in der Nähe eines Klärwerks und weiterer Industrieanlagen, gebaut werden sollen. Stadtvertreter, unter anderem Arndt Müller (Bündnis 90/Die Grünen) und Manfred Strauß (Unabhängige Bürger/FDP), haben sich gegen das Vorhaben ausgesprochen und die Bedenken der Anwohner aufgegriffen.

Zukunft der Energieversorgung

Obwohl der Bau des Holzheizkraftwerks in Wüstmark nun vom Tisch ist, bleibt abzuwarten, wie es mit ähnlichen Projekten in anderen Stadtteilen aussehen wird. Die Stadtvertretung hat klargestellt, dass solche Vorhaben nicht auf städtischem Boden stattfinden sollen und auch keine städtische Unterstützung erhalten. Es bleibt zu hoffen, dass die Zukunft der Energieversorgung in Schwerin nachhaltiger und vor allem weniger belastend für die Anwohner gestaltet wird.

Die Diskussion um Holzheizkraftwerke zeigt einmal mehr, dass es wichtig ist, Energienutzung und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Eine Schlussfolgerung daraus könnte sein, verstärkt auf alternative, umweltfreundliche Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Wärmenetze zu setzen, wie auch das Umweltbundesamt empfiehlt. Der CO₂-Rechner des UBA bietet dazu wertvolle Informationen zur Transparenz und zu den Umweltauswirkungen der Holzverwendung, um die Notwendigkeit des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen nicht aus den Augen zu verlieren.

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OrtWüstmark, Deutschland
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