Mecklenburg-Vorpommern: Neue Kampagne für Industrieansiedlungen gestartet!
Mecklenburg-Vorpommern startet am 8.09.2025 eine Werbekampagne zur Förderung von Industrieansiedlungen in Schwerin.

Mecklenburg-Vorpommern: Neue Kampagne für Industrieansiedlungen gestartet!
In Mecklenburg-Vorpommern tut sich etwas! Die Landesregierung hat heute eine neue Werbekampagne gestartet, die frischen Wind in die Industrieansiedlungen bringen soll. Unter dem Motto „Wachstum liegt in unserer Natur“ soll das Bundesland national und international als moderner Wirtschaftsstandort präsentiert werden. Wirtschaftsminister Wolfgang Blank steht hinter der Initiative und hebt die Verfügbarkeit von Industrieflächen sowie den Zugang zu wichtigen Märkten durch die Ostsee-Häfen hervor. Dies könnte die langfristige Lösung für die derzeitige, schwache industrielle Basis in der Region sein, die im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich hinterherhinkt, wie stern.de berichtet.
Die Kampagne wird von der Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest in MV umgesetzt und soll mit einem Budget von rund 450.000 Euro vor allem digitale Kanäle, soziale Medien sowie Messen und Branchenkonferenzen nutzen, um neue Investoren und Fachkräfte zu gewinnen. Geplant ist, die Kampagne über einen Zeitraum von zunächst zwei Jahren laufen zu lassen. Geschäftsführer Thomas Einsfelder nennt die maritime Industrie, erneuerbare Energien und Gesundheitswirtschaft als Hauptzielbranchen. Besonders das Potenzial aus den skandinavischen Ländern, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden will man ausschöpfen, wie aus dem Bericht von ndr.de hervorgeht.
Langfristige Herausforderungen
Doch die Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Die Industrie in Mecklenburg-Vorpommern hat in den letzten fünf Jahren einen deutlichen Rückgang erlebt. Rein statistisch gesehen sank die Zahl der Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe mit mehr als 50 Beschäftigten von 325 auf nur 282. Auch die Anzahl der Arbeitsplätze fiel, und das um satte 7,5 Prozent. Ein Standortkonzept mit dem Titel „Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030“ hat bisher kaum Wirkung gezeigt, und das ist ein Punkt, den Staatssekretär Jochen Schulte betont. Er fordert zudem bessere Rahmenbedingungen für den Einsatz von Ökostrom, insbesondere in der Nähe von Wind- und Solarparks.
Die Wirtschaftslage in Deutschland stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Laut Statista hat Deutschland im World Competitiveness Ranking 2023 nur den 27. Platz belegt, was zeigt, dass es sowohl positive als auch negative Standortfaktoren gibt. Unternehmen in Deutschland klagen über hohe bürokratische Belastungen und eine hohe Steuerlast, die die Rahmenbedingungen für neue Ansiedlungen erschweren. Dies betrifft nicht nur große Konzerne, sondern auch kleine Unternehmen, die in Mecklenburg-Vorpommern zunehmend unter Druck stehen.
Wie Schulte anmerkt, bringen Industrieansiedlungen Zeit mit sich und sind oft ein langfristiger Prozess. Der Erfolg der neuen Kampagne wird daher frühestens Mitte 2027 sichtbar sein. Die Landesregierung setzt große Hoffnungen in diesen Neustart, um verlorene Arbeitsplätze zurückzugewinnen und bestehende Wertschöpfungsketten in Schwerpunktbranchen wieder zu stärken.
Die Frage bleibt also: Wird Mecklenburg-Vorpommern das Ruder herumreißen können? Die Antwort wird die Zeit zeigen, doch eines steht fest: Die Initiative ist ein weiterer Schritt, um das Bundesland wieder als attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren.