Granatenfund in Henningen: 65 Personen evakuiert - Kindergarten betroffen!
Bei Baggerarbeiten in Henningen wurde am 8. September 2025 eine Weltkriegsgranate entdeckt, was zur Evakuierung von 65 Personen führte.

Granatenfund in Henningen: 65 Personen evakuiert - Kindergarten betroffen!
Am Montagmorgen, den 8. September 2025, sorgte ein überraschender Fund in Henningen für Aufregung: Bei Baggerarbeiten auf einer Straßenbaustelle stieß man auf eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese ragt aus der Baggerschaufel und stellte eine erhebliche Gefahr dar. Sofort wurde die Baumaschine abgeschaltet, und der Baggerarm senkte sich, was zusätzlich den Zünder in Richtung Boden drückte. Sicherheitsmaßnahmen waren dringend erforderlich.
In einem Radius von 150 Metern um die Fundstelle wurden schnell 65 Anwohner evakuiert, darunter auch ein Kindergarten mit 33 Kindern. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Henningen und Barnebeck kamen tatkräftig zur Unterstützung der Evakuierungsmaßnahmen hinzu. Auch Mitarbeiter des Altmarkkreises sowie des Ordnungsamtes Salzwedel waren vor Ort und koordinierten die nötigen Schritte. Gegen 11:30 Uhr wurden schließlich alle Sperrungen aufgehoben, und die evakuierten Personen durften in ihre Häuser zurückkehren. Laut az-online.de verlief die Situation ohne größere Komplikationen.
Die Rolle der Kampfmittelbeseitigung
Die Kampfmittelbeseitigung in Deutschland ist eine wichtige verantwortungsvolle Aufgabe, die sich mit der Beseitigung von Kriegsrelikten und deren Hinterlassenschaften beschäftigt. Diese umfasst nicht nur die Entschärfung von Bombenblindgängern, sondern viel mehr. Im Wesentlichen können Kampfmittel als gewahrsamslos gewordene, zur Kriegsführung bestimmte Materialien und Substanzen klassifiziert werden. Dazu zählen chemische Stoffe, Explosivstoffe oder Teile von Kriegswaffen, wie kmdb.info erläutert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Militär- und Staatsorganisationen zur Kampfmittelbeseitigung aufgelöst, und diese Aufgabe wurde zunächst von den alliierten Besatzungsmächten übernommen. Ab etwa 1950 übernahmen dann die Bundesländer die Verantwortung dafür.
In Deutschland hat jedes Bundesland seinen eigenen Kampfmittelräumdienst, während in der ehemaligen DDR ein staatlicher Munitionsbergungsdienst existierte. Zudem gibt es in jedem Bundesland eine „Kampfmittelverordnung“, die die zivilen Maßnahmen zur Sicherung der öffentlichen Sicherheit regelt. Die Finanzierung der Kampfmittelbeseitigung teilen sich Grundstückseigentümer, die Bundesländer und der Bund, wie auf Wikipedia nachzulesen ist.
Die praktischen Schritte der Räumung
Um sicherzustellen, dass keine weiteren Gefahren von alten Munitionsresten ausgehen, ist die Kampfmittelräumung ein strukturierter Prozess. Historische Erkundungen sind notwendig, um mögliche Hinweise auf Kampfmittelbelastungen aufzuspüren. Anhand von Archivalien und Luftbildern wird ein Räumkonzept erstellt, das Parameter wie die Tiefenlage und die Bodenverhältnisse berücksichtigt. Die Bergung selbst erfolgt häufig durch Sondierungen mit geophysikalischen Detektoren. Dabei werden Anomalien im Erdmagnetfeld identifiziert und geborgen. Nicht handhabungsfähige Kampfmittel müssen dann entweder entschärft oder vor Ort gesprengt werden.
Die Abläufe sind komplex und erfordern sowohl Fachwissen als auch Geschick, um die Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Die geborgenen Kampfmittel werden in ein Zwischenlager transportiert, wo sie zerlegt und letztlich vernichtet werden. Diese präzisen Maßnahmen sind essenziell, um die Gefahren, die von alten Kriegsmaterialien ausgehen, zu minimieren und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Die Ereignisse in Henningen verdeutlichen dies einmal mehr und zeigen, dass diese Thematik noch immer brennend aktuell ist.