S4-Streckenbau verzögert sich: Teilinbetriebnahme erst 2028!

Schwerin informiert über verzögerte S4-Projektumsetzung, Bauarbeiten und bevorstehende Vollsperrung der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck.
Schwerin informiert über verzögerte S4-Projektumsetzung, Bauarbeiten und bevorstehende Vollsperrung der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck. (Symbolbild/NAG)

S4-Streckenbau verzögert sich: Teilinbetriebnahme erst 2028!

Schwerin, Deutschland - In Hamburg tut sich viel in Sachen S-Bahn, doch die Geduld der Fahrgäste wird auf eine harte Probe gestellt. Laut den neuesten Informationen von Buschhüter könnte die Teilinbetriebnahme der S4 bis Rahlstedt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027 ins Wanken geraten. Es besteht die reale Möglichkeit, dass sich die Inbetriebnahme bis Ende 2028 hinauszögert. Grund dafür sind umfangreiche Bauarbeiten im Planfeststellungsabschnitt 2, die während der geplanten Totalsperrung der Strecke Lübeck – Hamburg im zweiten Halbjahr 2027 durchgeführt werden sollen. Ab Juli 2027 wird diese Strecke für ein halbes Jahr ganz für eine Grundsanierung gesperrt, was eine Umleitung der Züge über Mölln und Büchen bedeutet. NDR berichtet, dass dies bereits die dritte Vollsperrung ist, die für große Umbauten in Norddeutschland notwendig wird.

Die Bauarbeiten für die neue S4 sind jedoch gut gestartet. Im Planfeststellungsabschnitt 1, der von Hasselbrook bis zur Luetkensallee reicht, schreiten die Fortschritte voran. Es entstehen nicht nur neue Gleise, sondern auch moderne Lärmschutzwände, die entlang der Trasse installiert werden. Diese Wände stellen eine neuartige Lösung in Deutschland dar und sollen dazu beitragen, die Lärmbelastung für Anwohner zu reduzieren. Auch Weichen und Signale werden neu gebaut, während im Hinterkopf bleibt, dass die DB InfraGO eine Verschiebung der Generalsanierung um ein Jahr auf 2028 ins Spiel bringt.

Wichtige Entscheidungen stehen bevor

Die Entscheidung über die Verschiebung muss noch getroffen werden. Ein entscheidender Faktor dabei ist der ausstehende Planfeststellungsbeschluss für Abschnitt 2, der voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2025 erwartet wird. Ein Gerichtsverfahren gegen diesen Beschluss vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wird nicht ausgeschlossen. Experten gehen davon aus, dass eine endgültige Entscheidung des Gerichts im Sommer oder Herbst 2026 fallen könnte. Die Hauptbauarbeiten können jedoch erst nach einem unanfechtbaren Planfeststellungsbeschluss beginnen, weswegen schon Grünschnitt- und Rodungsarbeiten vorab stattfinden könnten.

Die S4 wird künftig zwischen Hamburg-Altona und Ahrensburg im 10-Minuten-Takt fahren, bis nach Bargteheide im 20-Minuten-Takt und bis Bad Oldesloe im Stundentakt. Damit sorgt das Projekt, das bereits 2018 in den „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wurde, für eine spürbare Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs im Raum Hamburg. Der Bund übernimmt rund 84 Prozent der geschätzten Gesamtkosten von 1,85 Milliarden Euro, was zeigt, dass hier ein starkes finanzielles Engagement vorliegt.

Was die Fahrgäste darüber hinaus beachten sollten: Die komplette Dienstleistungsstruktur wird durch die S4 nachhaltig verändert, da der RB81 durch den neuen S-Bahn-Dienst ersetzt wird. Möchte man im Hamburger Raum mobil bleiben, wird man der S4 bald hohe Bedeutung beimessen. Auch wenn uns noch einige Herausforderungen bevorstehen, wie Einwendungen gegen die Pläne in Schleswig-Holstein, scheint die S4 eine klare Zukunft zu haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Bau der S4 in Hamburg zwar im Zeit- und Kostenrahmen liegt, jedoch prägende Faktoren wie die Vollsperrung der Strecke Hamburg-Lübeck und rechtliche Auseinandersetzungen eine wesentliche Rolle in den weiteren Planungen spielen werden. Ob die Fahrgäste an Weihnachten 2027 von Hamburg nach Rahlstedt fliegen werden oder eher im Jahr 2028 darauf warten müssen, bleibt in den Händen der Planer und der Justiz.

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OrtSchwerin, Deutschland
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