Zippendorfer Strandhotel: Schicksal zwischen Ruine und Renovierung!

Zippendorfer Strandhotel: Schicksal zwischen Ruine und Renovierung!
Am Zippendorfer Strand in Schwerin war einst das legendäre Strandhotel eine Institution, die nicht nur Einheimische, sondern auch zahlreiche Prominente anzog. Die Geschichte des Hotels reicht bis ins Jahr 1911 zurück, als es mit 65 Zimmern und direktem Zugang zum malerischen Schweriner See eröffnet wurde. Es galt als eines der modernsten und luxuriösesten Hotels seiner Zeit, ausgestattet mit elektrischem Licht und mehreren Salons. In den 1990er-Jahren erlebte das Haus einen Revival, ist aber seit seiner Schließung im Jahr 2004 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und der Insolvenz seines Eigentümers, einer Untergesellschaft der Hypo Alpe Adria, eine Ruine. Heute steht es unter Denkmalschutz und ist von einem Zaun umgeben – Fenster und Türen sind mit Holzplatten verriegelt, das Gelände nicht öffentlich zugänglich, wie die Webseite Lost Place Map berichtet.
Petra Schmidt, die das Hotel von 1990 bis 2004 leitete, erinnern sich viele Einheimische noch gut an die bewegten Nächte in der Nachtbar des Hotels. Besonders zu besonderen Anlässen, wie dem Herrentag, war der Ansturm enorm, bis zu 50.000 Besucher kamen beispielsweise zur Aufführung der „Rocky Horror Picture Show“. Ein Moment, der legendär bleibt und den Charme vergangener Tage einfängt. Doch trotz der nostalgischen Erinnerungen wird die Zukunft des denkmalgeschützten Gebäudes zunehmend unsicher. Ein Immobilienunternehmen plant, auf dem Areal 330 Ferienwohnungen zu errichten und will den Denkmalschutz aufheben. Die Stadt Schwerin hat jedoch dem Abriss eine klare Absage erteilt und sieht das Hotel als sanierbar an. Die Diskussion um den Erhalt des historischen Gebäudes ist entbrannt.
Der Zustand des Zippendorfer Strandhotels
Über die Jahre hat das Strandhotel erheblichen Verfall erlitten. Während der erste Aufschwung nach dem Ersten Weltkrieg stattfand, als der Strand mit feinem Ostseesand aufgefüllt wurde, war die Zeit nach der Wiedervereinigung und die folgenden Jahre durch ständige Wechsel in den Nutzungskonzepten geprägt. Die Ideen zur Umnutzung reichten von einer Hotelanlage über Ferienwohnungen bis hin zu einem größeren Hotel. Doch keine dieser Ideen konnte bislang realisiert werden. Der Zustand des Gebäudes ist dramatisch: Die Fassade ist mit Graffiti besprüht, und Pflanzen durchdringen den Betonboden und die Wände. Anwohner wie Christian Schneider fordern eine liebevolle Sanierung und appellieren an die Stadt, die Denkmalschutzauflagen ernst zu nehmen, um den Charakter des malerischen Badeorts Zippendorf nicht zu gefährden.
Der Eigentümer des geplanten Immobilienprojekts, Ulf Heyer, der auch das Waschmittelwerk Linda besitzt, sieht für sein Vorhaben Möglichkeiten, aber ohne den Verkauf der Grundstücke durch die Stadt wird es schwierig. Die Stadt hebt hervor, dass die historische Substanz des Hotels schützenswert sei und sogar als sanierbar angesehen wird. Schließlich betont die Webseite der VDL, dass der Denkmalschutz für Gebäude wie das Zippendorfer Strandhotel wichtig ist und langfristig auch den Bewohnern und der Region zugutekommt.
Die Diskussion um Zukunft und Sanierung
Die Diskussion um die Zukunft des Zippendorfer Strandhotels hat einen klaren Puls im Ort. Anwohner, Stadtverantwortliche und Investoren sind gefordert, einen Kompromiss zu finden, der sowohl den Denkmalschutz als auch die wirtschaftlichen Interessen berücksichtigt. Leider gibt es bislang keine Einigung. Die Pläne des Unternehmens stehen im Widerspruch zu den Vorstellungen der Anwohner, die den rustikalen Charme des Hotels bewahren wollen. So bleibt die Frage: Wird Zippendorf bald die triste Ruine eines einst blühenden HDOMS sehen oder schafft es die Stadt, das Strandhotel wieder in Glanz erstrahlen zu lassen? Dies bleibt abzuwarten.
In der Zwischenzeit bleibt das Zippendorfer Strandhotel ein faszinierendes Überbleibsel einer anderen Zeit, das noch immer Geschichten erzählt, auch wenn seine Türen geschlossen sind. Ob es jemals wieder ein lebendiger Ort des Treffens werden kann, hängt von der Entscheidung aller Beteiligten ab.