Vogelgrippe-Epidemie: 150.000 Tiere in MV tot – Verband warnt vor Gefahr!
Mecklenburg-Vorpommern diskutiert am 29.10.2025 Impfpflicht für Nutztiere angesichts der Vogelgrippe und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft.

Vogelgrippe-Epidemie: 150.000 Tiere in MV tot – Verband warnt vor Gefahr!
Am 29. Oktober 2025 feiert der Geflügelwirtschaftsverband Mecklenburg-Vorpommern ein bedeutendes Jubiläum: 35 Jahre engagierte Interessenvertretung für die Geflügelproduktion. Doch der Ausnahmezustand in der Branche kommt nicht von ungefähr. Aktuell stehen mehrere drängende Themen auf der Agenda, die von der Anfälligkeit für die Vogelgrippe bis hin zu finanziellen Einbußen für die Agrarbetriebe reichen. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass in diesem Herbst über 200.000 Nutztiere, in erster Linie Hühner, Enten und Gänse, aufgrund von Ausbrüchen getötet werden mussten.
In Mecklenburg-Vorpommern traf es zwei Großbetriebe besonders hart, wo insgesamt 150.000 Legehennen vorsorglich getötet wurden, um die Ausbreitung des hochansteckenden Virus HPAIV (H5N1) einzudämmen. Die Vogelgrippe breitet sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in ganz Europa aus. In Baden-Württemberg mussten sogar 15.000 Tiere in einem Geflügelbetrieb geopfert werden, während tausende Kraniche, die während des Vogelzugs auf ihrem Weg nach Süden sind, ebenfalls verendeten. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat das Risiko für zukünftige Ausbrüche als „hoch“ eingestuft, was die Sorgen in der Branche nur verstärkt, denn die Tierseuche kann verheerende Folgen für die Landwirtschaft haben. NDR berichtet von einem klaren Handlungsbedarf.
Impfpflicht im Gespräch
Auf der Veranstaltung, die auch mit der Wahl eines neuen Verbandsvorstands in Güstrow einhergeht, nimmt Marion Dorn, die Vorsitzende des Verbandes, klar Stellung. Sie schätzt die bisherigen Erfolge der Interessenvertretung und erklärt, dass aus kleineren Geflügelabteilungen wirtschaftlich erfolgreiche Erzeugergemeinschaften hervorgegangen sind. Angesichts der momentanen Situation wird die Diskussion über eine Impfpflicht für alle Nutztiere immer drängender. Diese Maßnahme könnte dazu beitragen, die Herden zu schützen und die Verluste der Agrarbetriebe zu reduzieren. Die Stallpflicht, die ab dem 30. Oktober 2025 im Saarland in Kraft tritt, steht exemplarisch für die Vorsorgestrategien, die mehr Unterstützung über Ländergrenzen hinweg benötigen.
Die Ausbreitung der Vogelgrippe fordert nicht nur die Geflügelerzeuger, sondern gefährdet auch die Stabilität des gesamten Landwirtschaftssektors. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer ruft dazu auf, verstärkte Schutzmaßnahmen einzuführen und hat bei der EU beantragt, die Obergrenze für Entschädigungszahlungen von 50 Euro auf 110 Euro zu erhöhen. In der Branche wird gefordert, Hygienevorgaben strikt einzuhalten und den Kontakt zu Wildvögeln zu reduzieren, um eine mögliche Virusverbreitung zu verhindern.
Die Folgen der Tierseuche
Für die Bevölkerung besteht derzeit kein erhöhtes Risiko schwerwiegender Erkrankungen durch die Vogelgrippe. Dennoch sollten Kontakte zu toten Vögeln vermieden werden, da der hochansteckende Virus bei Tieren oft zu schweren Verläufen führt. Nach Schätzungen sind in diesem Herbst bereits etwa 2.000 Kraniche in Deutschland an der Vogelgrippe verendet. ZDF schildert die dramatischen Szenarien, die durch die Infektionsgefahr ausgelöst werden.
Der Geflügelwirtschaftsverband und die betroffenen Betriebe stehen vor einer großen Herausforderung. Der Austausch von Informationen und eine enge Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg könnten helfen, die aktuelle Situation zu meistern. Für die Zukunft der Tierhaltung braucht es innovative Ansätze und möglicherweise ein Umdenken in der Präventionsstrategie. Die Gedanken über eine Impfpflicht rücken immer mehr in den Fokus und könnten entscheidend für das Überleben vieler Betriebe sein.
So bleibt zu hoffen, dass die Diskussionen nicht nur den Rahmen eines Jubiläums bilden, sondern auch zu konkreten Lösungen und Strategien führen, um die Geflügelhaltung in Deutschland nachhaltig zu sichern. Tagesschau könnte ein weiterer entscheidender Akteur in der Aufklärungsarbeit sein und die Öffentlichkeit informieren, um Ängste abzubauen und Wissen zu verbreiten.