Tausende Flüchtlinge aus Griechenland starten neuen Weg nach Deutschland

Tausende Flüchtlinge aus Griechenland starten neuen Weg nach Deutschland

Deutschland - In jüngster Zeit haben sich die Reisebewegungen anerkannter Flüchtlinge aus Griechenland nach Deutschland stark verstärkt. Laut dem Bundesinnenministerium haben zwischen Januar und Mai des aktuellen Jahres etwa 8.000 Personen Asyl in Deutschland beantragt. Diese Menschen hatten bereits einen Schutzstatus von den griechischen Behörden erhalten und nutzen die Möglichkeit, gemäß den Schengen-Regeln bis zu 90 Tage innerhalb eines halben Jahres in andere EU-Länder zu reisen. Ein erneuter Asylantrag in einem anderen EU-Staat ist jedoch grundsätzlich nicht zulässig, und die Schutzsuchenden müssen ihren Status in Griechenland in Anspruch nehmen, wie Deutschlandfunk berichtet.

Die Situation der Asylbewerber*innen in Deutschland ist komplex und unterliegt strengen Regelungen. Nach der Beantragung eines Asyls haben Personen, die ihre Aufenthaltsgestattung erhalten haben, Anspruch auf Unterstützungsleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG), sofern sie bedürftig sind. Diese Leistungen sind darauf ausgelegt, das physische und soziokulturelle Existenzminimum zu sichern. So erhält ein alleinstehender Asylsuchender seit dem 1. Januar 2025 maximal 441 Euro, aufgeteilt in 245 Euro für notwendigen Bedarf und 196 Euro für persönliche Ausgaben, informiert UNO Flüchtlingshilfe.

Der Ablauf des Asylverfahrens

Doch wie läuft der Asylprozess in Deutschland genau ab? Zuerst müssen Ausländer, die Asyl suchen, dies bei Grenzbehörden oder im Inland bei Behörden wie der Polizei oder Aufnahmeeinrichtungen tun. Nach der Äußerung des Asylbegehrens erfolgt eine Registrierung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Dabei werden Stammdaten wie Name, Alter und Herkunftsland sowie Fingerabdrücke und ein biometrisches Passfoto erfasst. Diese Daten werden im zentralen Kerndatensystem gespeichert, um Mehrfachregistrierungen zu vermeiden, wie BPB erläutert.

Im Anschluss erhält der Asylsuchende einen Ankunftsnachweis, der ihn berechtigt, Leistungen wie Unterbringung und Verpflegung in Anspruch zu nehmen. Nach dieser ersten Phase müssen Asylbewerber bis zu sechs Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung leben, bevor sie auf die Kommunen verteilt werden. Eines der Ziele dabei ist, die Asylbewerber in verschiedene Gruppen, sogenannte Cluster, je nach Herkunftsland und Komplexität des Falls einzuordnen.

Rechte und Unterstützung von Asylbewerber*innen

Nach einer Dauer von 18 Monaten im Land haben anerkannt Schutzsuchende grundsätzlich Anspruch auf Sozialhilfe, welche darüber hinaus zusätzliche Unterstützung bietet. Besonders für geflüchtete Ukrainer*innen gelten seit dem 1. Juni 2022 spezielle Regelungen, die es ihnen ermöglichen, Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende zu erhalten. Weitere Informationen zu Rechten und Pflichten von Asylbewerber*innen sind auf der Website des UNHCR Deutschland zu finden.

Insgesamt zeigt sich, dass die Reise von anerkannten Flüchtlingen aus Griechenland nach Deutschland nicht nur eine Möglichkeit zur Verbesserung ihrer Lebenssituation darstellt, sondern auch mit einer Vielzahl von rechtlichen Rahmenbedingungen verbunden ist. Die Herausforderungen sind zweifellos groß, aber die Unterstützung durch das Asylbewerberleistungsgesetz und der Ablauf des Asylverfahrens bieten grundlegende Hilfen auf diesem oft beschwerlichen Weg.

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