Neues mobiles Labor des FLI: Schneller gegen Krankheitsausbrüche!

Das Friedrich-Loeffler-Institut testet ein mobiles Labor in Vorpommern-Greifswald, um Diagnosen bei Krankheitsausbrüchen vor Ort zu ermöglichen.
Das Friedrich-Loeffler-Institut testet ein mobiles Labor in Vorpommern-Greifswald, um Diagnosen bei Krankheitsausbrüchen vor Ort zu ermöglichen. (Symbolbild/NAG)

Neues mobiles Labor des FLI: Schneller gegen Krankheitsausbrüche!

Insel Riems, Deutschland - Aktuell finden auf der Insel Riems im Landkreis Vorpommern-Greifswald spannende Entwicklungen statt. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) testet einen innovativen Prototyp eines mobilen Labors. Dieses Labor, das bis zum kommenden Freitag auf Herz und Nieren geprüft wird, ist nicht nur ein technisches Highlight, sondern auch ein wichtiger Schritt für die Diagnostik hochansteckender Erreger. Es handelt sich um einen in Estland hergestellten Allrad-LKW, der mit modernster Technik ausgestattet ist und die direkte Untersuchung von Proben bei unerklärlichen Krankheitsausbrüchen ermöglichen soll, egal ob bei Menschen, Tieren oder in unserer Umwelt. Laut NDR wurden frühere mobile Labore bereits in Afrika bei Ebola-, Corona- und mPox-Ausbrüchen erfolgreich eingesetzt.

Was macht diesen neuen Prototyp so besonders? Im Vergleich zu älteren Labor-Trucks, die mit 30 bis 40 Tonnen schwerfällig und schwer zugänglich waren, ist das neue Modell kleiner und geländegängig. Die Laborfläche kann durch ausfahrbare Seitenwände erweitert werden und ist für die Anforderungen aktueller Erkrankungen optimal konzipiert. Dieses Projekt mit dem Namen „Mobilise“ wird von der EU gefördert und vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg koordiniert.

Ein ganzheitlicher Ansatz für die Gesundheit

Die Forschungsziele von Mobilise sind klar umrissen: Es geht nicht nur um die Diagnostik, sondern um die Entwicklung eines mobilen Labors für die vor Ort Diagnostik und Charakterisierung von neu auftretenden hochpathogenen Erregern in Europa. Der Klimawandel und die Globalisierung bringen Herausforderungen auf, die wir nicht ignorieren können. Hohe Temperaturen und der Eintritt von Arthropoden-Vektoren wie Mücken und Zecken machen es notwendig, dass wir bereit sind für Ausbrüche von Krankheiten wie dem Crimean-Congo-Hämorrhagischen Fieber oder dem West-Nil-Virus. FLI hebt hervor, dass der One-Health-Ansatz, bei dem die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt als Einheit betrachtet wird, hier eine zentrale Rolle spielt.

Ein mobiler Laboransatz ist besonders in Regionen mit eingeschränkten Transportwegen oder ohne Hochsicherheitslabore von großer Bedeutung. Ab jetzt können lokale Behörden und Ersthelfer effizienter arbeiten, da das Labor mit modernen molekularbiologischen, serologischen und mikrobiologischen Techniken ausgestattet ist. Der erste Testlauf fand bereits in Österreich und Deutschland statt, und der nächste Schritt wird Tests in Griechenland und Ostafrika umfassen. Weitere Betriebsgenehmigungen sind jedoch noch erforderlich, bevor das mobile Labor in den Einsatz kommen kann, wie der MedLab Portal informiert.

Technologische Raffinessen und Nachhaltigkeit

Das Herzstück des neuen Prototyps ist ein kompakter, geländegängiger Allrad-LKW, der so konzipiert wurde, dass er unter konstantem Unterdruck operiert. Zu- und Abluft werden über bakterien- und virendichte Filter geregelt, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Abfälle werden ebenfalls autoklaviert, was den Schutz für die Mitarbeiter und die Umgebung sicherstellt.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Energieversorgung wird durch nachhaltige Technologien wie Solarzellen, Akkus und geplante Windkraft unterstützt. Zusätzlich kann ein kleiner Dieselgenerator für Notfälle integriert werden. Dieser Ansatz stellt sicher, dass das Labor nicht nur effizient, sondern auch umweltfreundlich arbeitet. Laut dem NDR ist das Ziel, die globale Gesundheitssicherheit zu verbessern, indem Ausbrüche schneller eingedämmt werden, insbesondere in abgelegenen Regionen.

Wenn alles nach Plan läuft, könnte dieses mobile Labor bald zu einem unverzichtbaren Werkzeug im Kampf gegen neu auftretende Infektionen werden. Es bleibt also spannend, wie sich die Tests entwickeln und welche Anwendungsmöglichkeiten sich daraus ergeben.

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OrtInsel Riems, Deutschland
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