Schüler des Carolinum Neustrelitz erkunden die Geheimnisse Peenemündes
Schüler des Carolinum Neustrelitz erkunden die Geheimnisse Peenemündes
Im Kraftwerk, 17449 Peenemünde, Deutschland - Heute hatten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Carolinum Neustrelitz die Gelegenheit, die spannenden und zugleich herausfordernden Kapitel der deutschen Geschichte im Historisch-Technischen Museum Peenemünde zu erkunden. Die 11. Klassen, insgesamt etwa 140 junge Menschen, besuchten diesen historischen Lernort, um ihr Wissen in Fächern wie Deutsch, Geschichte, Kunst und Englisch zu vertiefen.
Was macht diesen Ort so besonders? Von 1936 bis 1945 diente Peenemünde als das größte militärische Forschungszentrum Europas. Bis zu 12.000 Menschen arbeiteten dort an neuartigen Waffensystemen, darunter die erste funktionierende Großrakete und der weltweit erste Marschflugkörper. Leider wurden diese Waffen als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung konzipiert sowie überwiegend von Zwangsarbeitern gefertigt, was die dunkle Seite dieser Forschung beleuchtet.
Vielfältige Lernmöglichkeiten
Die Exkursion bot den Schülerinnen und Schülern nicht nur einen historischen Einblick, sondern auch die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in verschiedenen Workshops zu sammeln. Im Fach Deutsch diskutierten sie beispielsweise Reden der militärischen Leiter der Heeresversuchsanstalt. In der Geschichts- und Sozialkunde-Stunde wurde ein geplanter erster erfolgreicher Flug einer Großrakete im Jahr 1942 erörtert, der letztendlich nach internationalen Protesten abgesagt wurde. Hier zeigt sich, wie Geschichte lebendig werden kann.
Auch die Kunst kam nicht zu kurz: Die Architektur der Moderne, verkörpert am Beispiel des Peenemünder Kraftwerks, wurde künstlerisch betrachtet. In Englisch vergleichten die Schüler die deutsche Propaganda der „Vergeltungswaffen“-Kampagne mit der Berichterstattung aus Amerika und Großbritannien. Ergänzend dazu wurden Workshops in Mathematik, Chemie und Biologie angeboten, die die naturwissenschaftlichen Aspekte dieser historischen Stätte beleuchteten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Peenemünde ist mehr als nur ein Museum; es ist ein Ort des Lernens und der Reflexion. Das Museum bewahrt und erforscht die Geschichte der Versuchsstellen und des Rüstungsprogramms, wodurch die Lebens- und Arbeitsbedingungen der dort Beschäftigten dokumentiert werden. Die Ausstellungen thematisieren auch die gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen des Nationalsozialismus und deren Auswirkungen auf unsere moderne Welt. Für viele Schülerinnen und Schüler war diese Exkursion sicherlich ein prägender Moment, um die Verknüpfungen zwischen Technik und Geschichte zu verstehen.
Das Museum Peenemünde bietet eine Vielzahl von Bildungsangeboten. Diese reichen von Dauerausstellungen über Sonderausstellungen bis hin zu Workshops und Seminaren. Es ist ein Ort, der nicht nur die Vergangenheit bewahrt, sondern auch aktiv zur Zukunft beiträgt. Die über 25 km² große Fläche, auf der einst Forschung betrieben wurde, ist Zeuge einer längst vergangenen Ära und zugleich ein Ort der Bildung für die kommenden Generationen.
Die Exkursion in die Historie Peenemündes ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wichtige Themen der Geschichte im Klassenzimmer lebendig werden können. Schüler lernen hier nicht nur Fakten, sondern auch die Verantwortung, die aus unserer Vergangenheit erwächst.
Details | |
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Ort | Im Kraftwerk, 17449 Peenemünde, Deutschland |
Quellen |
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