Stralsund feiert Erntedank: Regionale Produkte im Fokus!
Am 6.10.2025 diskutiert Stralsund über regionale Produkte. Obstanbau, Verarbeitung und Vermarktung stehen im Fokus.

Stralsund feiert Erntedank: Regionale Produkte im Fokus!
Am 6. Oktober 2025 verwandelte sich der Alte Markt in Stralsund, Landkreis Vorpommern-Rügen, zum Schauplatz eines spannenden Erntedankfestes. Hier diskutierten Landwirte und Handelsvertreter lebhaft über die Vermarktung regionaler Produkte, und das Interesse der Verbraucher an solchen Erzeugnissen ist so hoch wie nie. Laut NDR trägt diese Veranstaltung nicht nur der Wertschöpfung Rechnung, sondern thematisiert auch die Bedeutung der regionalen Erzeuger für die lokale Wirtschaft.
Natürlich waren auch kulinarische Leckerbissen Teil des Festes: Backwaren, Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse aus der Region zeigten, was Vorpommern zu bieten hat. In der St. Nikolai-Kirche saßen Experten, darunter Moderationsprofi Christian Rohlfing, der Vorsitzende des Bauernverbands Nordvorpommern, und beleuchteten die Herausforderungen und Chancen für die lokale Landwirtschaft. Ein klarer Appell war zu hören: Es braucht stärkere Verknüpfungen zwischen Erzeugern und Handel, um die regionalen Produkte besser im Markt zu positionieren.
Starke Regionalität als Schlüssel
Doch nicht nur das Erntedankfest verdeutlicht den Trend zur Regionalität. Regionale Wertschöpfungsketten hatten in der Vergangenheit einen hohen Stellenwert, wurden aber durch globalisierte Lieferketten und industrielle Verarbeitung immer mehr in den Hintergrund gedrängt. In einem Artikel von Landwirtschaft.de wird klar, dass die Vorteile kurzer Transportwege und der Stärkung lokaler Arbeitsplätze durch handwerkliche Verarbeitung enorm sind. Um jedoch frische, regionale Produkte erfolgreich zu vermarkten, sind klare Konzepte und langfristige Kooperationen nötig.
Die Realität sieht jedoch anders aus: Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich seit 1995 mehr als halbiert, und der Markt wird von wenigen großen Unternehmen dominiert. Über 76 % der Lebensmittelumsätze in Deutschland entfielen im Jahr 2024 auf vier Unternehmen, was den Druck auf kleinere Erzeuger verstärkt. Zudem siegt oft der industrielle Maßstab, während traditionsreiche Strukturen, wie kleine Mühlen oder Schlachtereien, langsam verschwinden.
Regionale Wertschöpfung im Fokus
Doch der Bedarf an regionalen Erzeugnissen ist höher denn je. Die Herausforderungen werden auch durch die Corona-Pandemie und den Ukrainekrieg offenkundig. Diese Krisen haben gezeigt, wie anfällig internationale Lieferketten sein können. Die Lösung könnte in der Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten liegen, die im besten Fall die Wertschöpfung bis zu siebenfach im Vergleich zum Rohstoffverkauf steigern können. Die Region hat demnach viel Potenzial, besonders in Bereichen wie Rinder- und Schweinemast sowie bei Milchprodukten.
Doch es gibt auch Hürden: Vertrauen, Zeit und Kommunikation sind unerlässlich, um erfolgreiche Kooperationen zu schaffen. Auch die höheren Kosten für regionale Produkte spielen eine große Rolle – ohne die richtige Information über den Mehrwert werden Verbraucher sie nur zögerlich annehmen. Initiativen, die in Deutschland bestehen und häufig im Bundesverband der Regionalbewegung e.V. organisiert sind, zeigen jedoch, dass es gelingen kann, die Bevölkerung für regionale Produkte zu sensibilisieren.
Wie der NDR zeigt, ist das heutigen Erntedankfest in Stralsund ein Schritt in die richtige Richtung. Mit einem hierarchiefreien Austausch und einem klaren Fokus auf regionale Produkte wird der Weg geebnet für eine lebendige, lokale Landwirtschaft, die sowohl Erzeuger als auch Verbraucher miteinander verbindet.