Cabrio-Unfall auf Rügen: Staatsanwaltschaft will härtere Strafe!

Ein 47-jähriger Fahrer wurde nach einem Unfall auf Rügen verurteilt, bei dem ein Junge schwer verletzt wurde. Berufung folgt.
Ein 47-jähriger Fahrer wurde nach einem Unfall auf Rügen verurteilt, bei dem ein Junge schwer verletzt wurde. Berufung folgt. (Symbolbild/NAG)

Cabrio-Unfall auf Rügen: Staatsanwaltschaft will härtere Strafe!

Prora, Deutschland - Ein schwerer Vorfall in Prora auf Rügen hat jetzt für Schlagzeilen gesorgt: Ein 47-jähriger Unternehmer wurde kürzlich wegen der Körperverletzung eines 13-jährigen Jungen verurteilt. Der Junge war während einer Klassenfahrt, auf dem Weg zu einem Supermarkt mit seinen Mitschülern, von einem Cabrio angefahren worden. Das Amtsgericht Bergen verhängte eine Geldstrafe von 12.000 Euro und entzogen dem Angeklagten für anderthalb Jahre den Führerschein. Die Staatsanwaltschaft Stralsund, die eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung gefordert hatte, hat nun Berufung gegen das Urteil eingelegt, da sie ein höheres Strafmaß anstrebt, wie die Ostsee-Zeitung berichtet.

Der Fahrer wurde nicht nur wegen fahrlässiger Körperverletzung und Fahrerflucht verurteilt, sondern sieht sich auch weiteren Vorwürfen ausgesetzt, die einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und gefährliche Körperverletzung betreffen. Das Gericht fand infolge der Beweisaufnahme jedoch keine Hinweise auf vorsätzliches Handeln, weshalb der Angeklagte seine Schuld bestritt und davon ausging, dass er den Jungen nicht absichtlich angefahren habe.

Zeugenberichte und Unfallhergang

Zeugen bestätigten, dass der Junge, während er mit seinen Freunden auf der Straße Faxen machte, dem Fahrer des Cabrios den Mittelfinger gezeigt habe, was als Provokation interpretiert wurde. Augenzeugen behaupten, der Angeklagte habe mit einer gezielten Lenkbewegung auf den Jungen zugesteuert. Nach dem Zusammenstoß, bei dem der Junge ein Schädelhirntrauma und mehrere andere Verletzungen erlitt, eilte der Fahrer zunächst zur Hilfe, floh dann jedoch schnell vom Unfallort. Der Junge konnte trotz seiner Verletzungen selbstständig zur Jugendherberge zurückkehren.

Die Polizei hatte wochenlang nach dem Fahrer und seinem Fahrzeug gefahndet, bevor das Cabrio schließlich am 5. September 2024 auf dem Betriebsgelände des Angeklagten sichergestellt wurde. Das Fahrzeug war stark beschädigt, und das Verfahren wird nun beim Landgericht Stralsund fortgesetzt. Die Eröffnung des Verfahrens wird jedoch frühestens in drei Monaten erwartet.

Verkehrssicherheit im Fokus

Um die Hintergründe von Verkehrsunfällen besser zu verstehen, erhebt die Statistische Ämtergemeinschaft Daten über Verkehrsgeschehen in Deutschland. Diese Informationen sind nicht nur wichtig für die Verkehrserziehung, sondern auch für Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in der Gesetzgebung und den Straßenbau, wie auf der Website des Statistischen Bundesamts zu entnehmen ist. Immerhin sind Unfälle ein zentrales Thema in der Verkehrspolitik, das alle betrifft und für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgt.

Die Tragödie in Prora zeigt einmal mehr, wie schnell es zu schweren Unfällen kommen kann und dass solche Vorfälle immer wieder die öffentliche Debatte über die Sicherheit im Straßenverkehr anheizen.

Am Montag wird der Prozess fortgesetzt, und es bleibt abzuwarten, ob das Gericht Aussicht auf ein anderes Urteil für den Cabrio-Fahrer hat.

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OrtProra, Deutschland
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