Hackerangriff in MV: Polizei-Handys abgeschaltet – Was nun?

Hackerangriff in MV: Polizei-Handys abgeschaltet – Was nun?
Vorpommern-Rügen, Deutschland - Ein schwerer Hackerangriff hat die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern auf dem falschen Fuß erwischt. Seit dem 22. Mai steht der Vorfall in den Schlagzeilen, als über einen Sicherheitshinweis eines Dienstleisters informiert wurde. Unbekannte Hacker hatten sich Zugang zum Server der Polizei verschafft, welcher die Mobiltelefone der Polizeibeamten verwaltet. Dies führte dazu, dass über 3.500 mPol-Mobiltelefone möglicherweise dauerhaft unbrauchbar sind. Die Geräte, die ursprünglich für eine effiziente Kommunikation im Streifendienst gedacht waren, können nicht mehr eingeschaltet werden, sodass die interne Kommunikation und Datenabfragen massiv eingeschränkt sind, wie NDR berichtet.
Aktuell müssen die Beamten wieder auf die alte Funktechnik zurückgreifen, was die Polizeiarbeit erheblich erschwert. Telefonate sind nur in eingeschränktem Umfang möglich; zudem dürfen die Handys nicht mehr für private Zwecke genutzt werden. Das Innenministerium hatte anfangs nur vorübergehende Nutzungseinschränkungen kommuniziert, doch nun ist unklar, ob die Smartphones je wieder verwendet werden können. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigt sich alarmiert und sieht den Vorfall als Rückschlag für die Polizeiarbeit. Sie fordert Investitionen in qualifiziertes Personal und moderne Technik, um zukünftigen Cyberangriffen besser entgegentreten zu können.
Ermittlungen und Reaktionen im Landtag
Das Innenministerium ist bereits aktiv geworden. Ermittlungen zu den Hintermännern des Angriffs laufen, und auch das Landeskriminalamt hat die Sache aufgegriffen. Vorläufige Erkenntnisse zeigen, dass keine personenbezogenen Daten entwendet worden sind, jedoch sind interne Informationen wie Nutzerdaten und Zugangsinformationen möglicherweise abgegriffen worden, wie Mopo berichtet. Die CDU und AfD haben bereits Anträge im Landtag gestellt, um über die Situation zu debattieren, fanden jedoch keine Mehrheit für ihre Vorstöße. Dennoch plant die CDU eine Sondersitzung des Innenausschusses, um sich über den aktuellen Stand der Ermittlungen zu informieren.
Die Vorfälle haben nicht nur Auswirkungen auf die Polizeiarbeit, sondern weisen auch auf eine besorgniserregende Entwicklung hin: Cyberangriffe auf öffentliche Verwaltungen nehmen zu. Bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Vorfälle in Mecklenburg-Vorpommern, darunter einen Ransomware-Angriff im Jahr 2021, der weite Teile der Verwaltung lahmlegte. Das Bundeskriminalamt empfiehlt daher, dass öffentliche Verwaltungen ihre IT-Sicherheitskonzepte regelmäßig aktualisieren und Maßnahmen zur Cyberabwehr ergreifen.
Zukunftsausblick und Handlungsempfehlungen
In den kommenden Wochen werden die mPol-Mobiltelefone auf Schadsoftware untersucht, und es besteht die Hoffnung, dass sie in der Zukunft wiederverwendet werden können. Bis dahin müssen die Polizeibeamten sich in ihrer Arbeit umzustellen. Das Innenministerium gibt besondere Empfehlungen für Polizeidienststellen aus, wie beispielsweise die regelmäßige Aktualisierung von WLAN-Passwörtern.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Ansprüche an die digitale Sicherheit innerhalb der Polizei höher werden müssen, um die Schutzaufgaben der Beamten in Zukunft zuverlässig zu gewährleisten. Die GdP fordert mehr qualifiziertes IT-Personal, um auf diese Herausforderungen zu reagieren. Es ist bereits klar, dass Sicherheit im digitalen Bereich von herausragender Bedeutung ist, um nicht die Kontrolle über die eigenen Dienstleistungen zu verlieren.
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Ort | Vorpommern-Rügen, Deutschland |
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