Pleite nach Fördermittel: Deutsche Bogenn in Sassnitz insolvent!

Pleite nach Fördermittel: Deutsche Bogenn in Sassnitz insolvent!

Sassnitz, Deutschland - In Kassel hat die Krise endgültig zugeschlagen – die Deutsche Bogenn, ein Rohrhersteller in Sassnitz, ist insolvent. Ein Gutachten des Stralsunder Amtsgerichts belegt die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens, das mit etwa 4,2 Millionen Euro Schulden und nur 280.000 Euro liquiden Mitteln dasteht. Wie NDR berichtet, wurde das reguläre Insolvenzverfahren bereits eröffnet und es gibt kaum Hoffnung auf eine Fortführung des Betriebs. Der wirtschaftliche Niedergang kommt nicht überraschend, da es erst vor Kurzem Hinweise auf finanzielle Schwierigkeiten gab.

Der Druck auf die Deutsche Bogenn wächst auch von außen. Der Fährhafen Sassnitz Mukran hat Klage gegen das Unternehmen eingereicht und fordert etwa 1,5 Millionen Euro sowie die Räumung der Grundstücke. Gläubiger sind nun aufgerufen, ihre Ansprüche anzumelden. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte diese unternehmen werden, insbesondere nachdem das Land die Ansiedlung des Unternehmens mit fast neun Millionen Euro gefördert hat. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums hat bereits angekündigt, die Rückforderung dieser Gelder zu prüfen.

Hohe Insolvenzzahlen in Deutschland

Die Insolvenzen in Deutschland erreichen alarmierende Ausmaße. Laut Statistiken haben im Jahr 2024 rund 21.812 Unternehmen Insolvenz angemeldet, was einen Anstieg von etwa 4.000 Fällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Das zeigt, dass die wirtschaftliche Lage vieler Firmen angespannt bleibt. Die IFM stellt fest, dass die Insolvenzzahl um 22,4 % gestiegen ist, und die Problematik betrifft vor allem Firmen, die bereits mehrere Jahre am Markt sind. Der Trend zeigt, dass immer mehr Unternehmen unter den Folgen aktueller und früherer Krisen leiden.

In einer Zeit, in der das wirtschaftliche Klima angespannt ist, ist die Insolvenz eine bemerkenswerte, wenn auch seltene Form der Unternehmensschließung. Im Jahr 2024 wurden im gesamten Bundesgebiet insgesamt rund 270.000 gewerbliche Unternehmen sowie schätzungsweise 90.000 freiberufliche Tätigkeiten eingestellt. Der Anteil an Unternehmensschließungen, die auf Insolvenzverfahren zurückzuführen sind, bleibt vergleichsweise gering, beläuft sich jedoch auf sechs Prozent, wenn man die Insolvenzverfahren ehemals Selbstständiger einbezieht.

Die Lage der Deutschen Bogenn wirft Fragen auf – kann das Unternehmen eventuell die Wende noch schaffen? Doch die wenig fassbaren Rahmenbedingungen und der Druck der Gläubiger deuten eher darauf hin, dass es für die Firma in Sassnitz eng wird. Die eingereichte Beschwerde gegen den Insolvenzbeschluss lässt Raum für Spekulationen, ob noch alternative Lösungsmöglichkeiten bestehen. Die Zukunft der Belegschaft und der Abnehmer bleibt vorerst ungewiss.

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OrtSassnitz, Deutschland
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