Ribnitz-Damgarten: Michaela kämpft gegen Schizophrenie und findet ihr Leben zurück!
Erfahren Sie, wie Michaela Junk aus Ribnitz-Damgarten mit Schizophrenie kämpft und Fortschritte mit Unterstützung erzielt.

Ribnitz-Damgarten: Michaela kämpft gegen Schizophrenie und findet ihr Leben zurück!
Im Herzen von Ribnitz-Damgarten kämpft die 34-jährige Michaela Junk gegen die Herausforderungen ihres Lebens. „Ich möchte ein ganz normales Leben führen“, sagt sie und spricht damit vielen aus der Seele. Michaela ist mit dem fetalen Alkoholsyndrom (FAS) aufgewachsen, eine angeborene Störung, die jährlich in Deutschland etwa 10.000 Kinder betrifft. Die Hintergründe ihrer Geschichte sind sowohl erschütternd als auch inspirierend. Aufgrund des Alkoholmissbrauchs ihrer leiblichen Mutter während der Schwangerschaft wuchs sie in einer Pflegefamilie auf, gemeinsam mit sechs Geschwistern, die ebenfalls in ähnlichen Verhältnissen leben mussten. Bereits im Kindergarten wurde bei ihr eine Entwicklungsverzögerung festgestellt, und außerhalb ihrer Kontrolle musste sie sich mit einer Diagnose von geistiger Behinderung abfinden.
Ein weiteres Schicksalsschlag war die spätere Diagnosestellung von Schizophrenie. Michaela leidet unter Ängsten, die alltägliche Aktivitäten, wie das Treppensteigen oder die Nutzung von Aufzügen, immens erschweren. Sie hört Stimmen, die oft beleidigend sind, und verbringt teilweise Phasen in innerer Isolation. Trotz dieser enormen Herausforderungen hat sie nie den Mut verloren. Im Jahr 2023 erhielt sie Unterstützung vom Psychosozialen Zentrum „Kiek In“ in Ribnitz-Damgarten. Dort profitieren ihre Fortschritte von Assistenzleistungen im Alltag, Ausflügen sowie kreativen Bastelaktivitäten. Die Geschäftsführerinnen von „Kiek In“ stehen Michaela zur Seite und unterstützen sie tatkräftig in ihrem Streben nach mehr Selbstständigkeit.
Gemeinsam stark im Alltag
Michaela ist ein lebendiges Beispiel für den Fortschritt, den die richtige Unterstützung mit sich bringen kann. Sie hat gelernt, eigenständig Wege zu gehen und traut sich mittlerweile, mit dem Bus zu fahren. „Es ist ein guter Schritt für mich“, sagt sie stolz. Die Mitarbeiterinnen von „Kiek In“ sind begeistert von ihren Fortschritten und bestätigen, dass Michaela nicht nur besser mit ihrer Krankheit umgeht, sondern auch zunehmend mehr Selbstbewusstsein zeigt. „Wir bemerken, wie sie aufblüht und sich traut, Neues auszuprobieren“, berichtet Jasmin Enkelmann, eine der Geschäftsführerinnen. Diese Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung, denn die Anzahl der Menschen, die psychosoziale Hilfe benötigen, nimmt immer weiter zu.
Die Herausforderungen, die Michaela meistert, sind nicht isoliert. Personen, die mit FAS leben, benötigen oft lebenslang Unterstützung. Frühe Hilfe und qualifizierte Leistungen können den Lebensweg positiv beeinflussen. Michaela selbst hat den Traum, in Zukunft arbeiten zu gehen und sich ihr eigenes Geld zu verdienen. Für sie ist das ein wichtiges Ziel auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben. „Ich möchte zeigen, dass es nicht nur um die Krankheiten geht, sondern auch um das, was man erreichen kann“, sagt Michaela und strahlt Entschlossenheit aus.
Gesellschaftliche Verantwortung
Das Schicksal von Michaela ist eine eindrückliche Mahnung, wie sehr frühe Interventionen und die richtige Unterstützung entscheidend sein können. FAS ist eine gesundheitliche Herausforderung, die nicht grundsätzlich geheilt werden kann, jedoch durch gezielte Therapien und psychosoziale Hilfe positiv beeinflusst werden kann. Prävention und frühe Diagnosen sind essenziell und können helfen, sekundären Störungen wie Arbeitslosigkeit oder psychischen Erkrankungen entgegenzuwirken. Es ist ein Weg, den viele, wie Michaela, einschlagen müssen, und es liegt an der Gesellschaft, dafür die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Trotz ihres harten Weges zeigt Michaela, dass das Leben voll von Möglichkeiten ist, wenn man das richtige Netz an Unterstützung hat. Ihre Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel dafür, was ein selbstbestimmtes Leben aus machen kann, auch wenn die Startbedingungen alles andere als optimal waren. Ihre Entschlossenheit ist eine Botschaft an alle: Gebt nie auf! Sie sind nie allein auf ihrem Weg.