Urlaub auf Rügen: Warum Touristen die Busse häufig ignorieren

Urlaub auf Rügen: Warum Touristen die Busse häufig ignorieren

Binz, Deutschland - Die Urlaubssaison an der Ostseeküste ist in vollem Gange, und ein besonders beliebtes Ziel ist die malerische Insel Rügen. Doch trotz der schönen Strände und der zahlreichen Sehenswürdigkeiten zeigt sich, dass viele Urlauber wenig Gebrauch von den verfügbaren Busverbindungen machen. Der Grund? Oft ist der Umgang mit den Busfahrplänen alles andere als leicht. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, haben viele Touristen Schwierigkeiten, sich im Busnetz der Insel zurechtzufinden, obwohl die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR) während der Sommermonate verstärkt auf Busverbindungen setzt.

Die Zwillingsschwestern Monika Giese und Gabriele Birkholz (74) aus Berlin haben es ganz anders angepackt. Sie sind mit der Bahn nach Binz gereist und erkunden die Stadt nun zu Fuß, da sie kein Auto besitzen und der Nahverkehr für sie keine Option war. Ein anderer Reisender, Andreas Sedelmeier (39) aus Bayern, blickt anders auf das Thema Mobilität: Er fährt mit seiner Familie im eigenen Auto, da die Kinder noch klein sind. Dies zeigt, wie unterschiedlich die Anreisemöglichkeiten auf Rügen bewertet und genutzt werden.

Öffentlicher Nahverkehr und seine Herausforderungen

Ein weiterer Anwohner, Klaus Gehrt (85), wartet vergeblich auf die Buslinie 27. Er bemängelt die unübersichtlichen Fahrpläne und die mangelnde Ausschilderung. Tatsächlich berichten viele Urlauber, dass sie nicht wissen, wie sie sich mit dem Bus auf Rügen fortbewegen können. Interessanterweise zeigt Google Maps keine Busverbindungen an, während die Deutsche Bahn App Informationen bietet. Die VVR hingegen gibt an, dass die Fahrgastzahlen von Juni bis September steigen, allerdings fehlen exakte Auswertungen zu den Nutzern.

Ein weiteres Beispiel für die kreative Mobilität der Reisenden bieten Kersten und Michael Rüdiger (68) aus dem Erzgebirge. Sie haben E-Bikes mitgebracht, die sie im Auto transportieren, und erkunden die Insel auf zwei Rädern. Auch Claudia (58) und Harald Bode (64) aus Niedersachsen haben Fahrräder für ihren Tagestrip nach Binz genutzt und zeigen damit, dass nicht nur Autos eine Option sind.

Die Anreise zur Insel

Die Anreise nach Rügen kann sowohl mit dem Zug als auch mit dem Auto erfolgen. Die Deutsche Bahn hat attraktive Ticketangebote wie das MV-Ticket und das Stadt-Land-Meer-Ticket Plus im Angebot. Die Fahrt von Berlin nach Stralsund dauert etwa drei Stunden und von Hamburg bis ins Ostseebad Binz sind es rund vier Stunden. Auch internationale Reisende, wie aus der Schweiz, nutzen die Möglichkeit, über Nacht nach Binz zu reisen.

Für Ostseeurlauber aus Sachsen gibt es in diesem Sommer spezielle Verbindungen, die für eine angenehme Anreise sorgen. Jedes Wochenende sorgt ein zusätzlicher Intercity-Zug von Dresden nach Binz dafür, dass der Einstieg in den Traumurlaub reibungslos vonstattengeht.

Die Rolle der Gemeinden

Die Gemeinden auf Rügen haben sich zum Ziel gesetzt, den Autoverkehr zu reduzieren und die Touristen für den Bus zu begeistern. Oft sind die Kurabgaben, die viele Urlauber zahlen, ein zusätzlicher Anreiz, da sie kostenfreie Reisen in Nachbarorte ermöglichen. In Binz können bestimmte Buslinien und der Ortsbus für Kurkarteninhaber kostenlos genutzt werden.

Somit bleibt abzuwarten, ob mit steigenden Fahrgastzahlen auch die Akzeptanz des Busverkehrs unter den Urlaubern wächst. Es bleibt zu hoffen, dass eine bessere Ausschilderung und Informationsverbreitung die Mobilität auf der Insel Rügen erleichtert und mehr Gäste die Vorzüge der öffentlichen Verkehrsmittel entdecken.

Weitere Informationen zu den Busverbindungen auf Rügen sind auf der Webseite der VVR zu finden, wo auch die Linien und Fahrpläne aufgelistet sind.