Vom Rollstuhl zurück ins Leben: Kay Schwaneck kämpft um Barrierefreiheit!
In Vorpommern-Rügen kämpfen Betroffene um Barrierefreiheit, während Bahnverbindungen zwischen Stralsund und Ribnitz eingeschränkt sind.

Vom Rollstuhl zurück ins Leben: Kay Schwaneck kämpft um Barrierefreiheit!
In Stralsund bleibt die Situation für viele Reisende angespannt. Besonders Kay Schwanebeck, ein 36-jähriger Sozialpädagoge, spürt die Auswirkungen von Barrierefreiheitseinschränkungen hautnah. Vor vier Monaten erlitt er einen Schlaganfall und sitzt seitdem im Rollstuhl. Während er hart daran arbeitet, zu seinem Job zurückzukehren, wird ihm der Alltag durch fehlende Barrierefreiheit erschwert. Der Weg zu Ärzten, Restaurants oder auch einfach das Bahnfahren gestalten sich oft zur Herausforderung. Schwanebeck plant, im Januar wieder im Berufsleben Fuß zu fassen, doch die Hindernisse, die ihm im Weg stehen, sind beträchtlich. Über Ostsee-Zeitung wird berichtet, dass viele ihrer Barrieren durch die Notwendigkeit einer umfassenden Barrierefreiheit beseitigt werden könnten.
Gerade im Verkehr sind die Herausforderungen enorm. Reisen zwischen Stralsund und Ribnitz sind momentan mit Einschränkungen verbunden. Wegen Modernisierungsarbeiten müssen die Bahnnutzer mit Sperrungen, Verspätungen und einem Schienenersatzverkehr rechnen. Die Schließung zwischen Ribnitz-Ost und Rostock wird vom 30. Januar bis 30. April 2026 andauern, was die Mobilität vieler Reisender erheblich einschränkt.
Barrierefreiheit für alle
Barrierefreiheit ist nicht nur für Menschen mit Behinderung essenziell, sondern kommt auch Senioren, Eltern mit Kinderwagen und vielen anderen zugute. Eine umfassende Definition umfasst Rampen, breite Türen, absenkbare Busse und viele weitere Maßnahmen Aktion Mensch. Besonders wichtig sind bauliche Veränderungen, die es ermöglichen, dass Gebäude und öffentliche Orte für jeden ohne fremde Hilfe zugänglich sind. Nur durch solch umfassende Maßnahmen kann die gesellschaftliche Teilhabe aller gefördert werden.
Ein häufiges Problem ist, dass Mobilität als Grundbedürfnis von vielen als selbstverständlich angesehen wird. Produktive Teilhabe am Leben wird durch Barrieren oft blockiert, was den Alltag erheblich einschränkt. Die UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland 2009 ratifiziert hat, fordert mit Nachdruck Maßnahmen, um die Zugänglichkeit zur physischen Umwelt zu gewährleisten und damit auch die persönliche Mobilität zu fördern bpb.de.
Kay Schwanebecks Erfahrungen sind nicht isoliert. Eine Umfrage der Aktion Mensch zeigt, dass rund 80 % der Befragten Handlungsbedarf beim Abbau von Barrieren sehen. Es ist ein gemeinsames Anliegen, nicht nur die Mobilität von Individuen zu verbessern, sondern auch ihre Lebensqualität zu steigern. Es geht um mehr als nur um den Zugang zu Verkehrsmitteln; es geht darum, ein selbstbestimmtes und aktives Leben führen zu können.
Zukunftsblicke und Veränderungen
Neben den Schwierigkeiten im Verkehrsbereich gibt es aber auch positive Nachrichten. So plant der Veterinär Hans-Eckhard Lüttkemöller, seine Praxis in Groß Lehmhagener Dorfstraße zu verkaufen, bleibt jedoch seinen tierischen Patienten bis zur Rente im September 2026 verbunden. Zudem stehen kulturelle Highlights an: Die Söhne Mannheims feiern am 15. November im Kurhaussaal des Ostseebades Binz ihr 30-jähriges Bandjubiläum und präsentieren ihren Mix aus Soul, Pop und Hip-Hop.
In der Region wird auch Umweltbewusstsein großgeschrieben. Der Landesverband MV für Umwelt und Naturschutz fordert mehr Engagement beim Schutz von Alleen in Vorpommern-Rügen. In den letzten fünf Jahren wurden nur 185 Straßenbäume im Landkreis gepflanzt, obwohl Alleen eine wichtige Rolle für das Klima und als Lebensräume spielen.
Die Herausforderungen sind vielfältig, aber es bleibt zu hoffen, dass durch gemeinsames Handeln und ein besseres Verständnis für Barrierefreiheit und Mobilität, das Leben in Vorpommern-Rügen für alle Bürger:innen zugänglicher und lebenswerter wird.