Wildschwein-Alarm in Binz: Anwohner fürchten nächtliche Besuche!
Wildschweinproblematik in Binz: Ursache, Maßnahmen und steigende Konflikte zwischen Mensch und Tier am 15.10.2025.

Wildschwein-Alarm in Binz: Anwohner fürchten nächtliche Besuche!
In der Gemeinde Binz, die im Landkreis Vorpommern-Rügen liegt, sorgt eine stetig wachsende Wildschweinpopulation für Aufregung. Seit einigen Wochen sind die Tiere, die vor allem nachts aktiv sind, verstärkt in bewohnten Gebieten unterwegs. Besonders betroffen sind die Putbuser Straße, die Zinglingstraße, die Rabenstraße sowie der Potenberg, wo bereits Schäden in Gärten und an Grünanlagen festgestellt wurden. Diese Situation wird durch die hohe Zahl an Frischlingen und das reichhaltige Nahrungsangebot begünstigt, wie NDR berichtet.
Die Population der Wildschweine in Europa steigt kontinuierlich an, was insbesondere auf milde Winter, eine intensive Pflanzenproduktion und häufige Mastjahre zurückzuführen ist. Diese Faktoren erhöhen die Überlebenschancen für die Tiere, besonders die Frischlinge, die in den Frühling geboren werden. Doch unglückliche Wetterverhältnisse können schnell zu einem Rückgang führen. Wie Umweltanalysen erklärt, könnten die Wildschweine sich ohne Bejagung innerhalb eines Jahres versechsfachen.
Konflikte mit Menschen
Die zunehmende Nähe zu menschlichem Siedlungsraum führt oft zu Konflikten. Solche Auseinandersetzungen entstehen meist aus der Angst, überprotektionistischen Verhalten der Bachen gegenüber ihren Nachkommen oder durch provokante Handlungen seitens der Menschen. Wildschweine leben in Gruppen, den sogenannten Rotten, und zeigen vor allem während der Fortpflanzungszeit, die im Herbst stattfindet, ein aggressives Verhalten. Wildtierwelt hebt hervor, dass auch unabsichtliche Fütterung durch Menschen problematisch sein kann. Dies kann die Tiere anziehen und zu gefährlichen Gewohnheiten führen.
Um die Situation zu entschärfen, sind bereits weitreichende Jagdmaßnahmen angelaufen. In Zusammenarbeit mit Jagdpächtern und der unteren Jagdbehörde wurden große Anstrengungen unternommen, um die Wildschweinpopulation zu regulieren. So wurde beispielsweise ein brachliegendes Grundstück an der Rabenstraße gerodet. Fast 30 Wildschweine wurden bereits erlegt, jedoch ist Schießen in der Nähe von Wohnhäusern aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. Um die Tiere an sichere Orte zu lenken, werden gezielte Futterstellen eingerichtet. Die Einwohner werden zudem zur Vorsicht aufgefordert: Müllbehälter sollen geschlossen gehalten und Nahrungsquellen im Freien vermieden werden.
Risiken und Verantwortlichkeit
In der gesamten Region hat das Wildunfallrisiko im vergangenen Jahr leicht zugenommen. Besonders alarmierend ist die Situation in Ludwigslust-Parchim, wo fast jeder zweite Unfall durch Wildschweine verursacht wird. Die Aggression der Wildschweine kann, wie es die Wildtierwelt beschreibt, auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein: von Bedrohungen durch Menschen bis hin zu Krankheiten. Daher wird geraten, bei Begegnungen ruhig zu bleiben und die Behörde über Vorfälle zu informieren.
Die Herausforderungen, die die Wildschweine in Binz mit sich bringen, sind Teil eines größeren Trends. Richtig reagiert, können die Konflikte gemildert werden. Der Schlüssel liegt im Verständnis dieser Tiere und in der Einhaltung von Schutzmaßnahmen für Grundstücke wie feste Zäune und eine verantwortungsvolle Müllentsorgung. Nur so kann ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Wildtier geschaffen werden.