Wölfe in MV: Minister fordert neue Regeln für Abschuss und Schutz!
Mecklenburg-Vorpommern: 28 Wolfsrudel und steigende Populationszahlen erfordern rechtliche Klarheit zum Schutz und Umgang mit Wölfen.

Wölfe in MV: Minister fordert neue Regeln für Abschuss und Schutz!
In Mecklenburg-Vorpommern (MV erleben die Wölfe ein Comeback, das für viele Diskussionen sorgt. Laut n-tv gibt es aktuell 28 Wolfsrudel in der Region, die Zahl ist damit im Vergleich zum Vorjahr um neun gestiegen. Bis April 2025 wurden landesweit 93 Welpen geboren, die in mindestens 24 Rudeln bestätigt wurden. Die Wölfe sind mittlerweile fast überall in MV heimisch, sogar auf den beliebten Inseln Rügen und Usedom. Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) zeigt sich optimistisch und spricht von einem günstigen Erhaltungszustand der Wolf-Art.
Doch der Anstieg der Wolfpopulation bringt auch Herausforderungen mit sich. Viele Weidetierhalter sehen sich zunehmend mit Wolfsangriffen konfrontiert, was die Forderungen nach einer klaren Regelung zum Umgang mit den Tieren verstärkt. Backhaus fordert deshalb vom Bund rechtssichere Regelungen zur Bewirtschaftung der Wolf-Art sowie zur Entnahme auffälliger Tiere. Herausforderungen, die nicht nur den Minister, sondern auch die betroffenen Tierhalter an die Nerven gehen.
Regelungen und rechtliche Rahmenbedingungen
Eine Entscheidung zu den notwendigen Rechtsgrundlagen wird bis Ende November 2025 bei der Umweltministerkonferenz in Saarbrücken erwartet. Bisher ist der Abschuss von Wölfen umstritten. Während Naturschützer auf umfassende Schutzrechte bestehen, fordern Jäger und Tierhalter eine Regulierung der Bestände. Die Umweltminister aller Bundesländer haben sich bereits darauf verständigt, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, um problematische Wölfe zu regulieren – ein Schritt, der in der Bevölkerung auf gemischte Reaktionen stößt.
Im Mai 2025 stimmte das Europäische Parlament für eine Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes von “streng geschützt” auf “geschützt”, was eine Erhöhung der Abschüsse ermöglicht. Historisch gesehen wurde der Wolf (Canis lupus) im 19. Jahrhundert in Deutschland ausgerottet, jedoch wanderten seitdem immer wieder Wölfe ein, ohne akzeptiert zu werden. Erst seit 1990 steht der Wolf in Deutschland ganzjährig unter Schutz und seit 2006 leben wieder dauerhaft Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern.
Monitoring und Wolfsmanagement
Das Wolfsmanagement in der Region wird im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt durchgeführt und ist seit 2010 Bestandteil eines umfassenden Managementplans. Das Monitoring zur Ausbreitung des Wolfes wurde seit 2009 intensiviert. Die DOKUMENTATIONS- UND BERATUNGSSTELLE DES BUNDES ZUM THEMA WOLF (DBBW) spielt eine zentrale Rolle dabei, Daten zum Wolfsvorkommen in Deutschland zu sammeln und Behörden zu beraten. Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass im Landkreis Herzogtum-Lauenburg ein neues Wolfsterritorium nachgewiesen wurde, und zeigen auf, dass die Situation weiterhin dynamisch ist.
Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass die Anzahl der Übergriffe auf Nutztiere im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Dennoch wurden 780.400 Euro in Schadensausgleichszahlungen bereitgestellt, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt, jedoch unter dem Maximum von 2020 liegt. Im Kontext der Diskussion um den Wolf in MV wird auch auf Präventionsmaßnahmen hingewiesen, für die 23,4 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung standen – ein deutliches Zeichen, dass hier mit Bedacht vorgegangen wird.
Die Komplexität der Wolf-Thematik in MV zeigt sich also nicht nur durch die Anstieg der Population, sondern auch durch die verschiedenen Interessen, die hier aufeinandertreffen. Das nächste Kapitel der Wolfsgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern könnte bereits im November 2025 bei der anstehenden Ministerkonferenz mit relevanten Entscheidungen aufgeschlagen werden.