Deutsche Maschinenbauer in Not: Offensive gegen Chinas Konkurrenz!

Deutsche Maschinenbauer in Not: Offensive gegen Chinas Konkurrenz!
Deutschland - Der deutsche Maschinenbau sieht sich in einer zunehmend schwierigen Lage. In den vergangenen Jahren wurde eine passive Haltung gegenüber der Konkurrenz aus China eingenommen, während die Marktgröße Chinas höher gewichtet wurde als die ungleichen Wettbewerbsbedingungen. Laut FAZ mussten sich die deutschen Unternehmen zahlreichen Herausforderungen stellen, darunter höhere Markteintrittshürden und eine aggressive Preispolitik der chinesischen Wettbewerber, jedoch wurden diese Probleme lange Zeit hingenommen.
In Reaktion auf die wachsende Bedrohung durch China hat die Branche nun ein Positionspapier sowie eine neue Strategie erarbeitet, die eine offensivere Herangehensweise vorsieht. Diese Wende bringt jedoch einen Widerspruch mit sich: Die bisherige ordnungspolitische Haltung steht im Kontrast zu der nun diskutierten Möglichkeit von Schutzzöllen und Exportverboten. Besonders mittelständische Betriebe mit 100 bis 200 Beschäftigten sind von dieser Situation betroffen, da sie besonders anfällig für die chinesische Konkurrenz sind, die auf dem europäischen Markt Vorteile genießen, die deutschen Herstellern in China verwehrt sind.
Produktpiraterie und deren Auswirkungen
Ein weiterer kritischer Aspekt, mit dem der Maschinenbau kämpft, ist die Produktpiraterie. Laut einer Studie des VDMA, auf die Industrieanzeiger hinweist, haben Maschinen- und Anlagenbauer Fortschritte im Kampf gegen Produktpiraterie erzielt. Die jährliche Schadenssumme ist von über 7 Milliarden Euro in den Jahren 2010 bis 2020 auf 6,4 Milliarden Euro gesunken. Dennoch geben immer noch 72 Prozent der befragten Unternehmen an, betroffen zu sein, wobei 87 Prozent der Fälschungen aus China stammen – ein alarmierendes Zeichen für die Branche.
Die Studie verdeutlicht zudem, dass 41 Prozent der Unternehmen von Plagiaten berichten, die Sicherheitsrisiken darstellen, und 57 Prozent Gefahren für den sicheren Betrieb ihrer Anlagen sehen. Die Mehrheit der Fälschungen zielte auf Einzelteile und Designs ab, was gravierende Folgen für die Qualität und Sicherheit der Produkte hat.
Die Rolle der großen und kleinen Unternehmen
Ein markanter Unterschied zeigt sich auch im Umgang mit diesen Herausforderungen. Während mehr als die Hälfte der Großunternehmen zivilrechtliche Schritte gegen Plagiate einleitet, tun dies nur 14 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen. Über die Hälfte der Fälle führt zu außergerichtlichen Maßnahmen, was die Notwendigkeit unterstreicht, alternative Vorgehensweisen zu erwägen, wie vom VDMA empfohlen. Hierzu zählen vor allem rechtliche Schreiben und persönliche Gespräche.
Der Hilferuf der Maschinenbauer zeigt, dass viele Unternehmen diese Krise allein nicht mehr bewältigen können. Das Bedürfnis nach Unterstützung und einer realistischen Selbsteinschätzung ist in der Branche spürbar. In Anbetracht der aggressiven Marktentwicklung in China und den damit verbundenen Risiken ist die Notwendigkeit einer Umstrukturierung und einer schärferen Konkurrenzstrategie unerlässlich.
Weitere Informationen zur Thematik finden Sie in dem umfassenden Bericht der IKB.
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