Präzise Wettervorhersagen für die Alpen: Messkampagne startet jetzt!

Präzise Wettervorhersagen für die Alpen: Messkampagne startet jetzt!

Karlsruhe, Deutschland - Der 11. Juni 2025 markiert den Beginn einer wichtigen Wetterforschungsinitiative in den Alpen. Laut KIT ist das Wetter in Gebirgen oft unvorhersehbar, was auf die komplexen Terrain- und Luftaustauschprozesse zurückzuführen ist. Viele moderne Wettervorhersagemodelle können die Talwindsysteme nur unzureichend abbilden. Daher stehen umfassende Messungen im Inn- und Etschtal, in den Sarntaler Alpen sowie im deutschen Alpenvorland auf dem Programm. Diese Messungen sind Teil der internationalen Kampagne TEAMx, die von der Universität Innsbruck koordiniert wird und an der zahlreiche Forschungsinstitute beteiligt sind.

Als größter Partner in diesem Projekt ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) aktiv. Die Kampagne zielt darauf ab, die Wettermodelle und Unwetterwarnungen für Gebirgsregionen zu verbessern. Es wird eine detaillierte Datengrundlage benötigt, um kleinräumige Turbulenzen, die Funktionsweise von Talwindsystemen und deren Wechselwirkungen mit globalen Wettersystemen besser zu erfassen.

Technologische Innovationen

Ein zentrales Element der Messungen ist das innovative Atmosphärenbeobachtungssystem KITcube. Dieses einzigartige System verwendet Laser, um Wind und Feuchtigkeit bis in große Höhen präzise zu messen. Neben den bodenbasierten Messungen kommen auch Radarsysteme zum Einsatz, um zu untersuchen, wie Feuchtigkeitstransporte durch Talwindsysteme Gewitter auslösen können. Darüber hinaus wird ein Forschungsflugzeug mit einem neuen Laser-Messsystem für Wind eingesetzt, um die Wechselwirkungen von Luftströmungen in Gebirgstälern zu analysieren.

Frühere Messungen haben zudem gezeigt, wie Nebel und Niederschläge entstehen, wenn feuchte Luft an Gebirgshängen aufsteigt. Über 25 Institutionen und mehr als 200 Forschende aus unterschiedlichen europäischen Wetterdiensten sind an der TEAMx-Kampagne beteiligt, was die massive und interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesem Forschungsbereich unterstreicht.

Zusammenarbeit und Forschungsbereichen

Die Forschungsgruppe Hydrologie und Klimafolgen in Gebirgsregionen, die am SLF und der ETH Zürich angesiedelt ist, spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in diesem Zusammenhang. Diese Gruppe konzentriert sich auf die Analyse von hydrologischen und klimatischen Extremen im Zuge des globalen Wandels und verfolgt mehrere Forschungsziele. Dazu zählt die Untersuchung der Prozesse, die extremen hydroklimatischen Ereignissen zugrunde liegen, sowie die Verbesserung der Vorhersagen solcher Ereignisse durch neue Datenbestände und Fortschritte in der Datenwissenschaft.

Die Zusammenarbeit zwischen diesen Bildungs- und Forschungseinrichtungen schafft ein starkes Netzwerk zur Analyse der komplexen Dynamik des Wetters in Gebirgen. KITcube wird auch für weitere integrierte Messkampagnen in verschiedenen Regionen der Welt eingesetzt, um das Verständnis von atmosphärischen Prozessen stetig zu erweitern, wie KITcube berichtet.