Rekord für Menschlichkeit: 8.349 Stammzellspender retten Leben!
Rekord für Menschlichkeit: 8.349 Stammzellspender retten Leben!
Ulm, Deutschland - Im Jahr 2022 haben in Deutschland rekordverdächtige 8.349 Menschen Stammzellen gespendet. Diese erstaunliche Zahl spiegelt den Anstieg der Spendenbereitschaft wider und bietet schwer kranken Patienten weltweit eine neue Überlebenschance, insbesondere bei Blutkrebs. Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD), das größte nationale Stammzellspenderregister weltweit, hat diese Informationen bereitgestellt und festgestellt, dass rund 30 Prozent aller weltweiten Stammzellentnahmen von deutschen Spendern stammen.
Von den Spenden gingen etwa 26 Prozent an nationale Empfänger, während 74 Prozent internationalen Patienten zugutekamen. Diese Zahlen belegen, dass Deutschland eine zentrale Rolle im globalen Kampf gegen Blutkrebs spielt. Nach Angaben des ZKRD sind momentan über 10 Millionen potenzielle Spender im Register erfasst, was die Suchmöglichkeiten für passende Spender erheblich erhöht.
Leistungen des ZKRD
Das ZKRD wurde 1992 gegründet und hat seinen Sitz in Ulm. Es fungiert als Knotenpunkt für den Spendersuch-Prozess und vergleicht anonymisierte Profile von Spendern mit den Daten von Patienten, die eine Blutstammzelltransplantation benötigen. Rund 60 Mitarbeiter bearbeiten dabei Suchanfragen sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. 9 von 10 Patienten in Deutschland finden innerhalb weniger Wochen einen geeigneten Spender, was durch das speziell entwickelte Matching-Programm OptiMatch® ermöglicht wird.
Die umfassenden Dienstleistungen des ZKRD reichen von der Koordination und dem Transport bis zur Zollabfertigung, was die Verwaltung von Stammzellspenden wesentlich erleichtert. ZKRD hat zudem Zugang zu einer Datenbank mit Daten von 26 Spenderdateien und der Mehrheit aller international registrierten Spender.
Status der Spenden und Patientenversorgung
Im Jahr 2022 wurden 6.835 Stammzellentnahmen in Deutschland durchgeführt. Davon entstammten 639 aus dem Knochenmark und 6.196 aus dem peripheren Blut von nicht verwandten Spendern. Dies zeigt die hohe Bereitschaft zur Stammzellspende in der Bevölkerung.
Die Chancen, als potenzieller Spender ausgewählt zu werden, sind jedoch gering, da die HLA-Merkmale von Spender und Patient übereinstimmen müssen. Für Patienten, bei denen kein Familienmitglied als Spender in Frage kommt, ist das ZKRD eine entscheidende Ressource. Es sorgt dafür, dass für 9 von 10 Schwerkranken in Deutschland ein passender Spender gefunden werden kann.
Nach der Spenderfindung folgt eine intensive Vorbehandlung des Patienten, die hochdosierte Chemotherapie und möglicherweise Ganzkörperbestrahlung umfasst. Die Stammzellen werden dem Patienten dann als Infusion verabreicht, und ihre Wirkung zeigt sich meist bereits nach 2 bis 4 Wochen, während eine endgültige Einschätzung des Behandlungserfolgs nach etwa 100 Tagen möglich ist.
Um die Anzahl der registrierten potenziellen Spender zu erhöhen, organisiert das ZKRD regelmäßig Typisierungsaktionen. Diese Veranstaltungen sind von großer Bedeutung, da jede neue Registrierung die Chancen für schwerkranke Patienten erhöht, einen passenden Spender zu finden.
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Ort | Ulm, Deutschland |
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