Russland: Deutsche Importe brechen um 94,6 % ein – Handel im Sinkflug!

Russland: Deutsche Importe brechen um 94,6 % ein – Handel im Sinkflug!
Russland - Der Außenhandel zwischen Deutschland und Russland hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung verloren. Im Jahr 2022 fielen die Einfuhren aus Russland um dramatische 94,6 % auf nur noch 1,8 Milliarden Euro im Vergleich zu 33,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Dies bedeutet eine fundamentale Umwälzung in den Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern. Laut Tagesspiegel war auch der Rückgang der Exporte nach Russland signifikant; diese sanken um 71,6 % auf 7,6 Milliarden Euro.
Schon vor diesem dramatischen Rückgang stellte sich heraus, dass Russlands Anteil an deutschen Importen im Jahr 2024 auf lediglich 0,1 % gefallen war, verglichen mit 2,8 % im Jahr 2021. Bei den Exporten betrug der russische Anteil nur noch 0,5 %, ein Rückgang von 1,9 % im Jahr 2021. Diese Entwicklung brachte Russland auf Rang 59 der wichtigsten Lieferländer für Deutschland bei den Importen, während es zuvor Rang 12 einnahm. Bei Exporten fiel das Land auf Rang 36, nach Rang 15 im Jahr 2021.
Die Auswirkungen der EU-Sanktionen
Ein wesentlicher Faktor für diesen dramatischen Rückgang ist die Einführung mehrerer Sanktionspakete durch die EU. Insgesamt wurden 17 Pakete verhängt, das letzte im Mai 2024. Diese Sanktionen richten sich gegen die russische Schattenflotte und enthalten Ausfuhrverbote für industriell oder militärisch relevante Güter. Seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 haben sich die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland zunehmend verschlechtert, und die Ereignisse seit dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 haben die wirtschaftlichen Verflechtungen weiter belastet.
Die Situation spiegelt sich nicht nur in den Handelszahlen wider, sondern auch in der Energieabhängigkeit Deutschlands. Im Jahr 2022 lag die Abhängigkeit von russischen Energieimporten noch bei 68,6 %. Dies hat sich mittlerweile geändert; Norwegen hat im Jahr 2023 Deutschland mit einem Anteil von 43,4 % an den Erdgasimporten überholt. Russische Gaslieferungen sind weitgehend zum Erliegen gekommen, was die Handelsbeziehungen weiter destabilisiert hat.
Ein Blick auf die Handelszahlen
Die Handelsentwicklung zwischen Deutschland und Russland zeigt auch langfristige Trends. Im Jahr 2012 importierte Deutschland Waren im Wert von etwa 42,8 Milliarden Euro aus Russland, während die Exporte bei rund 38 Milliarden Euro lagen. Nach einem Rückgang in den Jahren 2015 und 2016 erlebte das Handelsvolumen zwar zwischen 2017 und 2018 einen Anstieg, fiel danach jedoch erneut stark ab. 2023 wurden lediglich rund 3,7 Milliarden US-Dollar an Waren aus Russland importiert, während die Exporte bei rund 8,9 Milliarden US-Dollar lagen.
Jahr | Importe aus Russland (in Milliarden Euro) | Exporte nach Russland (in Milliarden Euro) |
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2012 | 42,8 | 38 |
2022 | 1,8 | 7,6 |
2023 | 3,7 (US-Dollar) | 8,9 (US-Dollar) |
Deutsche Unternehmen, die früher stark auf den russischen Markt ausgerichtet waren, müssen sich nun umorientieren. Die Direktinvestitionen aus Russland in Deutschland machten 2022 nur etwa 0,13 % aus, während die deutschen Direktinvestitionen in Russland deutlich höher waren, bei 1,1 % der gesamten Auslandsinvestitionen. Diese Verschiebung zeigt den tiefgreifenden Wandel in der wirtschaftlichen Beziehung zwischen den beiden Ländern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland aufgrund geopolitischer Spannungen und umfangreicher Sanktionen drastisch geschwächt wurden. Die langfristigen Auswirkungen dieser Entwicklungen bleiben abzuwarten. Laut Statista wird Russland nicht mehr unter den wichtigen Handelspartnern Deutschlands gelistet, was die aktuelle Situation zusätzlich verdeutlicht.
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Ort | Russland |
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