Neptune Energy darf Brüchauer Sondermülldeponie einkapseln – Protest erwartet!

Neptune Energy darf Brüchauer Sondermülldeponie einkapseln – Protest erwartet!
Im Altmarkkreis Salzwedel hat sich kürzlich eine bedeutende Entscheidung zur Sanierung der Sondermülldeponie Brüchau ergeben. Betreiber Neptune Energy Deutschland hat die Genehmigung erhalten, Abfälle vor Ort belassen und einkapseln zu dürfen. Diese Entwicklung führt zu erhitzten Diskussionen, insbesondere seitens der Bürgerinitiative Saubere Umwelt & Energie Altmark und des Landkreises, die eine vollständige Auskofferung und externe Entsorgung der Abfälle fordern. Um ihren Protest Ausdruck zu verleihen, ist für das kommende Wochenende eine Demonstration angedacht.
Wie Euwid Recycling berichtet, hat das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) den Änderungsantrag des Abschlussbetriebsplans von Neptune genehmigt. Dabei gab es bei der rechtlichen und technischen Prüfung keine Versagensgründe. Der geplante Inhalts des Plans sieht vor, dass die abgelagerten Abfälle sicher eingeschlossen werden. Dazu gehören eine Ertüchtigung der geologischen Barriere sowie ein Abdichtungssystem, das den gesetzlichen Vorgaben für Deponieklasse III entspricht.
Die Pläne und Maßnahmen
Neptune hat bereits die Detailplanung ins Auge gefasst und plant, die operativen Arbeiten umgehend zu beginnen. Für die Maßnahmen, die bis 2028/29 abgeschlossen sein sollen, wird eine Kostenhöhe von etwa 32 Millionen Euro erwartet. Die Finanzierung ist dank vertraglicher Regelungen mit Sachsen-Anhalt gesichert. Die abgelagerten bergbaulichen Abfälle sollen konditioniert und wieder in die Anlage eingebracht werden, wobei auch ein Rückbau der technischen Anlagen und eine Rekultivierung der Fläche vorgesehen sind.
Die Bürgerinitiative, die die Genehmigung zur Einkapselung stark kritisiert, befürchtet, dass dies zu Spannungen zwischen der Bevölkerung und dem Deponiebetreiber führen könnte. „Das LAGB hat hier eindeutig einen falschen Weg eingeschlagen“, äußert sich Christfried Lenz, ein Vertreter der Initiative. Zudem besteht die Möglichkeit, den Genehmigungsbescheid innerhalb eines Monats beim Verwaltungsgericht Magdeburg anzufechten, was die Dynamik der Diskussionen weiter anheizen könnte.
Hintergrund zur Deponie Brüchau
Die Deponie in Brüchau ist eine Hinterlassenschaft aus der DDR-Zeit und wurde bereits 2012 stillgelegt. Die neuen Pläne für die Einkapselung bringen nun alte und auch neue Bedenken zutage, die sowohl von Umweltschützern als auch von Bürgern geäußert werden. Das Thema Abfallentsorgung und deren Folgen bleibt ein emotionales und wichtiges Anliegen in der Region, das bis zur endgültigen Umsetzung der Pläne weiterhin für Gesprächsstoff sorgen wird.
In der heutigen Zeit zeigt diese Thematik einmal mehr, wie wichtig es ist, Diskussionen um Umwelt und Gesundheit zu führen. Angesichts von globalen Umweltkrisen und der zunehmenden Sensibilisierung der Bevölkerung sind die Stimmen gegen solche Pläne nicht nur lokal, sondern auch überregional hoch im Kurs.