Meyer Burger in der Krise: Insolvenzanträge und stillgelegte Produktion!
Meyer Burger in der Krise: Insolvenzanträge und stillgelegte Produktion!
Thalheim, Deutschland - Meyer Burger Technologie AG, der Schweizer Hersteller von Solarmodulen, ist in ernsthaften Schwierigkeiten. Am 24. Juli 2025 meldet das Unternehmen, dass es in Goodyear, Arizona, die Solarmodulproduktion eingestellt hat. Dies hat zur Folge, dass 282 Mitarbeitende ihren Job verloren haben. Die Gründe für diese drastische Entscheidung sind fehlende finanzielle Mittel und die Kündigung eines Vertrags mit D.E. Shaw Renewable Investments. Auch in Deutschland sieht es für Meyer Burger nicht viel besser aus: Die Tochtergesellschaften in Thalheim und Hohenstein-Ernstthal haben Ende Mai 2025 Insolvenzschutz beantragt, was etwa 600 Arbeitsplätze betrifft. Überraschenderweise ist der Mutterkonzern in Thun von diesen Insolvenzverfahren jedoch nicht betroffen, sodass die Hauptzentrale weiter operieren kann. Die Aufmerksamkeit der Beobachter richtet sich nun darauf, ob Meyer Burger die Kurve kriegen kann.
Inmitten dieser Turbulenzen gab es auch erste positive Resonanz aus Deutschland, jedoch blieben die Rückschläge an der Börse nicht aus. Die Aktie von Meyer Burger hat erheblich an Wert verloren – ein Zeichen des massiven Preisdrucks und der starken Konkurrenz aus Asien, die der europäischen Solarindustrie das Leben schwer macht. Um dem entgegenzuwirken, hat Meyer Burger am 25. Juni 2025 freiwillig Insolvenzschutz nach Chapter 11 in den USA beantragt. Das Ziel? Eine grundlegende Restrukturierung, um die finanziellen Belastungen zu verringern.
Restrukturierungsversuche unter Druck
Im Rahmen dieses Insolvenzverfahrens versucht Meyer Burger, milliardenschwere Schulden in Höhe von bis zu 1 Milliarde US-Dollar zu restrukturieren. Dabei stehen die Gespräche mit der Ad-Hoc-Anleihegläubigergruppe im Mittelpunkt. Wie der Industrie Magazin berichtet, stimmten die Gläubiger bereits im Januar und Februar 2025 einer Verzögerung der Zinszahlungen zu. Um die Liquidität zu sichern, wurde zudem eine Brückenfinanzierung über rund 59,5 Millionen US-Dollar im Dezember 2024 vereinbart.
Meyer Burger denkt auch über Kapitalerhöhungen nach und prüft den möglichen Verkauf einzelner Geschäftsbereiche, um frisches Geld in die Kasse zu bekommen. Die Verhältnisse sind angespannt, vor allem durch den andauernden Druck, den asiatische Importe auf die Preise ausüben. Die Möglichkeit, Investoren eine Übernahme ohne Altverbindlichkeiten anzubieten, könnte die Sanierungschancen weiter verbessern. Branchenexperten weisen darauf hin, dass die Insolvenzverfahren einen Rahmen für die Optimierung von Kosten und die Schließung unrentabler Anlagen bieten.
Wie geht es weiter?
Es bleibt unklar, ob die gestarteten Restrukturierungen ausreichen werden, um die operativen Einheiten wie die Zellproduktion in Deutschland oder das US-Werk in Arizona langfristig am Laufen zu halten. Gerade die speziellen Technologien, wie die Heterojunction-Technologie, stehen auf der Kippe. Das Know-how könnte aber entscheidend sein für eine mögliche Zukunft des Unternehmens, das sich als einer der letzten europäischen Hersteller von hochmodernen Solarzellen und -modulen positionieren möchte. Insgesamt zeigt die Lage von Meyer Burger, wie herausfordernd die Situation für Unternehmen in der Solarindustrie in der aktuellen Marktlage ist.
Die bevorstehende Veröffentlichung des Jahresberichts 2024 wurde auf Ende Juli 2025 verschoben, was die Unsicherheit zusätzlich verstärkt. Meyer Burger steuert auf unruhige Gewässer zu, und die nächsten Monate werden zeigen, ob das Unternehmen ein gutes Händchen hat, um diese Krise zu meistern und seinen Platz in der Branche zu behaupten.
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Ort | Thalheim, Deutschland |
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