Mutter wegen Totschlags an neugeborenen Zwillingen vor Gericht!
Prozess um den Totschlag an Zwillingen: Angeklagte Mutter steht vor Gericht in Dessau-Roßlau. Urteil Anfang Dezember erwartet.

Mutter wegen Totschlags an neugeborenen Zwillingen vor Gericht!
Ein schockierender Fall beschäftigt zurzeit das Landgericht in Dessau-Roßlau: Die 30-jährige Mutter, die wegen Totschlags an ihren neugeborenen Zwillingen angeklagt ist, steht vor Gericht. Die tragischen Ereignisse liegen nun bereits über ein Jahr zurück, als die Zwillinge im November 2024 ohne ärztliche Hilfe zur Welt kamen. Ein DNA-Gutachten, dessen Ergebnisse am kommenden Montag präsentiert werden, soll Aufschluss darüber geben, ob noch andere Personen am Tatort waren. Dies berichtet MDR.
Die beiden Mädchen, Clara und Hannah, kamen in einer verheimlichten Schwangerschaft zur Welt und starben kurz nach ihrer Geburt an Sauerstoffmangel, obwohl sie lebendig und lebensfähig gewesen wären. Die Tragik nahm ihren Lauf, als die Angeklagte nach der Geburt ihre Mutter zur Hilfe rief. Diese entdeckte später die toten Säuglinge, als sie Kleidung für ihre Tochter holen wollte, und alarmierte die Polizei. Die Ermittler fanden in der Wohnung der Angeklagten Handtücher und Waschlappen, in die die Babys eingewickelt waren – diese Beweisstücke werden nun einer DNA-Analyse unterzogen.
Unfassbare Umstände
Die Situation um die Angeklagte, die bisher bereits drei Kinder hatte, von denen zwei bei ihr leben und eines zur Adoption freigegeben wurde, wird durch ihre Vorgeschichte noch tragischer. Sie hatte über mehrere Jahre Crystal Meth konsumiert, was sicherlich ihren psychischen Zustand beeinflusste. Ein psychiatrisches Gutachten kam jedoch zu dem Schluss, dass keine Hinweise auf Schuldunfähigkeit vorlagen. Ihre Reue sei groß, so ihr Verteidiger – sie sei „völlig verzweifelt“ und empfinde „unsäglich leid“.
Insgesamt sind für den Prozess sieben Verhandlungstage anberaumt worden. Bislang verweigerte die Mutter der Angeklagten die Aussage als Zeugin. Ein Urteil wird Anfang Dezember erwartet. Bei einer Verurteilung könnte die Angeklagte mit einer Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren rechnen.
Kriminalitätskontext und gesellschaftliche Relevanz
Dieser Vorfall fällt in einen Kontext, der auch die deutschen Kriminalitätsstatistiken berührt. 2024 verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik einen Rückgang der Kriminalität um 1,7 % auf etwa 5,84 Millionen Fälle. Besonders erwähnenswert sind die weniger häufigen Cannabis-Delikte durch die Teillegalisierung, die seit dem 1. April 2024 in Kraft ist. Dennoch bleibt die Wahrnehmung der Sicherheit der Menschen ein zentraler Aspekt, da die Zunahme von Straftaten, die das Sicherheitsgefühl beeinträchtigen, nicht zu übersehen ist. Das empfindliche Thema Familiendelikte zeigt, dass Verbrechen gegen das Leben, wie Totschlag und Mord, lediglich 0,1 % der registrierten Straftaten ausmachen. Zahlreiche Faktoren, so zeigen die Statistiken, beeinflussen wie und warum Straftaten erfasst oder nicht erfasst werden.
Die Ermittlungen und der bevorstehende Prozess um den Tod der beiden Zwillingsmädchen werfen nicht nur Fragen zu den individuellen Schicksalen auf, sondern spiegeln auch wider, wie schwierig die Lage vieler Mütter in prekären Situationen ist. Die fortlaufenden Debatten über Unterstützungssysteme für Taten in Familie und Umfeld gehören in diesen Kontext. Diese Tragödie könnte eine wichtige Diskussion über die Rolle des Staates bei der Unterstützung von Schwangeren und jungen Müttern anstoßen. Die hohen Zahlen der Kriminalität in Kombination mit familiären Tragödien, wie dieser, zeigen, dass Handlungsbedarf besteht, um unsere Gesellschaft sicherer zu machen. Dies bekräftigt auch die Relevanz der fortdauernden Diskussion um Kriminalität in Deutschland, wie Statista zusammenfasst.