Asylklagen explodieren: Sachsen-Anhalt zählt tausende neue Verfahren!

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Sachsen-Anhalt verzeichnet einen Anstieg der Asylklagen. Justizministerium rechnet mit weiteren 3.000 Verfahren bis Ende 2025.

Sachsen-Anhalt verzeichnet einen Anstieg der Asylklagen. Justizministerium rechnet mit weiteren 3.000 Verfahren bis Ende 2025.
Sachsen-Anhalt verzeichnet einen Anstieg der Asylklagen. Justizministerium rechnet mit weiteren 3.000 Verfahren bis Ende 2025.

Asylklagen explodieren: Sachsen-Anhalt zählt tausende neue Verfahren!

Die Entwicklungen in Sachsen-Anhalt bereiten dem Justizministerium Kopfzerbrechen: Es wird ein weiterer Anstieg der Asylklagen an den Verwaltungsgerichten erwartet. Das Ministerium in Magdeburg rechnet mit etwa 3.000 neuen Verfahren, die aufgrund der durch das Abarbeitung von Bestandsverfahren durch das BAMF zustande kommen. Dies hängt eng mit der sich verändernden Situation beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zusammen, das aktuell darauf hinarbeitet, seine bestehenden Verfahren zügiger abzuwickeln.

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt, dass im ersten Halbjahr 2025 bereits rund 2.500 Klagen eingegangen sind. Im Vorjahreszeitraum waren es nur knapp 2.700, was den Anstieg von über 100% verdeutlicht. Bemerkenswert ist, dass fast die Hälfte der neuen Verfahren auf das Verwaltungsgericht Halle entfällt, während das Gericht in Magdeburg die andere Hälfte trägt. Justizministerin Franziska Weidinger hebt hervor, dass sich die Situation der Eingangszahlen verdoppelt hat, was die Gerichte vor immense Herausforderungen stellt.

Steigende Klagezahlen in ganz Deutschland

Der Trend der steigenden Klagezahlen ist nicht auf Sachsen-Anhalt beschränkt. Deutschlandweit wurden im ersten Halbjahr 2025 bereits 76.646 neue Asylklagen verzeichnet, was die Gesamtzahl der Klagen aus dem Jahr 2023 übersteigt. Im Jahr 2024 etwa zählte man insgesamt 100.494 Verfahren. Dies alles geschieht trotz eines Rückgangs der Asylanträge, was laut dem Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn, auf die schnellere Bearbeitung durch das BAMF zurückzuführen ist.

Ein weiteres spannendes Detail stellt die Klagequote dar: Im Jahr 2024 lag sie bei 34,2%, während die Klagequote gegen abgelehnte Asylanträge bei beeindruckenden 88,4% rangierte. Diese Entwicklungen machen deutlich, dass viele Antragsteller sich von den Entscheidungen der Behörde nicht abschrecken lassen.

Kontext der Asylpolitik

Die Situation wird auch durch die geopolitischen Umstände beeinflusst, wie etwa den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Seit Beginn des Konflikts sind mehrere Millionen Menschen nach Europa geflohen. Bis April 2025 waren mehr als 1,2 Millionen Schutzsuchende aus der Ukraine im deutschen Ausländerzentralregister erfasst, wobei der Großteil keinen Asylantrag stellte und somit nicht in den BAMF-Statistiken auftaucht. Die große Mehrheit dieser Menschen erhält jedoch unbürokratische Aufenthaltstitel in den EU-Staaten und hat Zugang zu Arbeitsmöglichkeiten sowie Sozialleistungen, was die Dynamik der Migration in Deutschland weiter komplex gestaltet.

Die Herausforderungen der Mengen an Fällen und die Notwendigkeit einer zügigen Bearbeitung lassen darauf schließen, dass die Verwaltungsgerichte und das BAMF vor einer intensiven Zeit stehen. Der Ausblick für die kommenden Monate bleibt angespannt und zeigt, dass das Asylsystem sowohl in Sachsen-Anhalt als auch bundesweit vor großen Herausforderungen steht, die es zu meistern gilt.