Cannabis-Anbau in Sachsen-Anhalt: 14 Vereine haben Lizenz erhalten!

Cannabis-Anbau in Sachsen-Anhalt: 14 Vereine haben Lizenz erhalten!

Burgenlandkreis, Deutschland - In Deutschland hat der Umgang mit Cannabis seit über einem Jahr eine neue Dimension erreicht. Seit dem Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) am 1. April 2024 ist der Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis legal, und auch der Anbau zu privaten Zwecken ist erlaubt. Hier in Sachsen-Anhalt haben 14 Anbauvereinigungen die Erlaubnis erhalten, Cannabis anzubauen, während 22 weitere Anträge bei den Behörden auf Genehmigung warten, wie stern.de berichtet.

Die 14 genehmigten Anbauvereinigungen sind weit über das Land verteilt. Dazu gehören drei Clubs im Landkreis Anhalt-Bitterfeld und im Salzlandkreis sowie je ein Club im Burgenlandkreis, Dessau-Roßlau, Halle, Magdeburg, Stendal und Saalekreis. Im Landkreis Harz sind zwei Anbauvereinigungen aktiv. Diese Orte zeigen, dass der Cannabis-Anbau in Sachsen-Anhalt nicht nur Ballungsräume, sondern auch ländliche Gebiete erreicht hat.

Gemeinschaftlicher Eigenanbau und Herausforderungen

Obwohl der Anbau von Cannabis in diesen Vereinen legal ist, haben viele Menschen Schwierigkeiten beim Anbau und greifen zuletzt lieber auf Produkte des Schwarzmarktes zurück. Das Landeskriminalamt hat kürzlich festgestellt, dass trotz der Legalisierung der illegale Handel nicht in dem Maße zurückgegangen ist, wie es ursprünglich erwartet wurde. So wurden im Jahr 2024 fast 590 Kilogramm Cannabis sichergestellt, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr, wie dubisthalle.de berichtet.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in Bezug auf die Anbauvereinigungen ist, dass diese nicht-millionengewinnenden genossenschaftlichen Zusammenschlüsse sind, die Cannabis zum Eigenkonsum produzieren. Die Zulassung erfordert bestimmte Voraussetzungen, darunter die Zuverlässigkeit der Verantwortlichen und geeignete Sicherheits- sowie Gesundheitsmaßnahmen. Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) ist federführend zuständig für die Erlaubniserteilung sowie die Überwachung der Anbauvereinigungen und plant, in diesem Jahr offene Anträge zu bearbeiten und Kontrollen durchzuführen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Prävention

Die Regelungen zum gemeinschaftlichen Eigenanbau traten am 1. Juli 2024 in Kraft. Um den Jugendlichen zu helfen und den Konsum von Cannabis in verbotenen Zonen zu vermeiden, wurde ein Bußgeldkatalog entwickelt, der zum Beispiel Bußgelder für den Konsum in Sichtweite von Schulen vorsieht. Das zuständige Landesverwaltungsamt hat die Aufgabe, Verstöße festzustellen und zu ahnden. Die Bemühungen der Behörden zielen nicht nur darauf ab, den Jugendlichen zu schützen, sondern auch ein gutes Händchen für die Gesundheit der Konsumenten zu haben, so die Informationen des Ministeriums für Gesundheit Sachsen-Anhalt.

Zusätzlich sind Präventionsmaßnahmen leicht zugänglich. Die Landesstelle für Suchtfragen bietet Schulungen für Präventionsbeauftragte an, um deren Kompetenzen im Umgang mit den Herausforderungen des Cannabis-Konsums zu stärken. Diese Schulungen sollen sicherstellen, dass genau die Menschen, die im Vorfeld mit Suchtfragen beschäftigt sind, die nötigen Informationen und Fähigkeiten besitzen, um Beratungsangebote in die Tat umzusetzen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Legalisierung von Cannabis in Sachsen-Anhalt einen neuen Weg eröffnet hat, der jedoch nicht ohne Herausforderungen ist. Während einige bereits gute Erfahrungen mit dem eigenverantwortlichen Anbau gemacht haben, bleibt der Schwarzmarkt ein hartnäckiger Mauerspecht. Die Landesbehörden werden weiterhin gefordert sein, um sowohl für die Gesundheit der Konsumenten zu sorgen als auch die Gesetze präzise umzusetzen.

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OrtBurgenlandkreis, Deutschland
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