Polizei warnt: Erpressung mit Nacktfotos schlägt in Anhalt-Bitterfeld zu!

Polizei Dessau-Roßlau warnt vor Nacktbild-Erpressungen. Experten empfehlen Vorsicht im Netz und Schutz persönlicher Daten.
Polizei Dessau-Roßlau warnt vor Nacktbild-Erpressungen. Experten empfehlen Vorsicht im Netz und Schutz persönlicher Daten. (Symbolbild/NAG)

Polizei warnt: Erpressung mit Nacktfotos schlägt in Anhalt-Bitterfeld zu!

Dessau-Roßlau, Deutschland - Die Polizei in Anhalt-Bitterfeld warnt derzeit eindringlich vor der Betrugsmasche der Sextortion, die sich immer mehr ausbreitet. Das Besorgniserregende: Immer wieder melden sich Betroffene, wie im jüngsten Fall eines 18-Jährigen, der über eine Internet-Plattform erstmals Kontakt zu einem unbekannten Täter aufnahm. Als die beiden intime Aufnahmen austauschten, wurde der junge Mann plötzlich mit den Bildern erpresst. Der Erpresser drohte, die Fotos zu veröffentlichen, sollte er kein Geld zahlen. Um der Forderung nach 400 Euro auf Guthabenkarten nachzukommen, sah sich der 18-Jährige letztlich gezwungen, zu zahlen, da er Angst um seine Privatsphäre hatte. Die Polizei rät eindringlich, keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen anzunehmen und die eigenen Account-Einstellungen regelmäßig zu überprüfen, um sich zu schützen. Auch der sorgsame Umgang mit persönlichen Daten ist unabdingbar, um solche Situationen zu vermeiden. Laut ZDF sind die Methoden der Täter perfide: Oft lernen sie ihre Opfer über soziale Medien oder Dating-Portale kennen und überreden sie in Videoanrufen zu sexuellen Handlungen, die dann aufgezeichnet werden.

Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Laut dem LKA Hessen, das für 2022 bereits Fälle im mittleren dreistelligen Bereich meldet, wird die Anzahl der Erpressungen mit pornografischem Hintergrund als verheerend einschätzt. Die Dunkelziffer dürfte enorm hoch sein, weil viele Betroffene aus Scham oder Angst nicht zur Polizei gehen.

Die Gefahren von Sextortion

Der Begriff „Sextortion“ setzt sich aus den Wörtern „Sex“ und „Extortion“ (Erpressung) zusammen. Diese Betrugsmasche erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei organisierten Banden, die oft aus dem Ausland agieren. Was viele nicht wissen: Auch Ex-Partner können zu Tätern werden, indem sie intime Inhalte zur Erpressung nutzen. Laut einer Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik gehört Sextortion mittlerweile zu den drei größten Bedrohungen im Internet in Deutschland. Insbesondere Männer sowie Jugendliche sind häufig betroffen. Die Täter verwenden häufig manipulierte E-Mails, in denen behauptet wird, sie hätten kompromittierende Videos aufgenommen, um noch mehr Angst zu erzeugen.

Aber es gibt Hoffnung! Experten empfehlen, einige einfache Vorsichtsmaßnahmen zu befolgen: Man sollte niemals intime Bilder oder Videos über soziale Netzwerke verschicken und Freundschaftsanfragen von Fremden ignorieren. Der ZDF betont zudem die Wichtigkeit, klare Grenzen zu setzen und vor allem Kinder über die Gefahren und den Umgang mit Online-Kommunikation aufzuklären. Hier sind nicht nur Eltern gefragt, sondern auch Schulen und soziale Netzwerke, die ihre Nutzer warnen sollten.

Hilfsangebote und Prävention

Die Polizei stellt klar, dass es wichtig ist, Vorfälle bei den Behörden zu melden. Eine Anzeige ist nicht nur für die Strafe der Täter wichtig, sie kann auch anderen Betroffenen helfen. Wer Opfer von Sextortion wird, sollte seine Chatverläufe dokumentieren und sei es nur in Form von Screenshots, um den Erpressern das Handwerk zu legen. Unterstützungsangebote finden sich unter anderem beim „Weißen Ring“, bei der „Nummer gegen Kummer“ oder unter polizei-beratung.de.

In einer Zeit, in der die digitale Vernetzung immer weiter zunimmt, ist es unerlässlich, wachsam zu sein. Insbesondere junge Menschen müssen gut informiert und vor allem vorbereitet sein, um sich in der digitalen Welt besser zu schützen. So bleibt man auch in Zeiten von Sextortion gelassen und sicher im Netz.

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OrtDessau-Roßlau, Deutschland
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