Bauarbeiten am Bahnnetz: Reisende in Sachsen müssen sich auf lange Wartezeiten einstellen!

Bauarbeiten am Bahnnetz: Reisende in Sachsen müssen sich auf lange Wartezeiten einstellen!

Meißen, Deutschland - Die kommenden Wochen halten große Veränderungen für Bahnkunden in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt bereit. Sie müssen sich auf erhebliche Einschränkungen im Fernverkehr einstellen, die durch umfangreiche Bauarbeiten an Brücken in Thüringen und auf der Strecke zwischen Leipzig und Dresden verursacht werden. Nach Angaben von diesachsen.de gilt dies insbesondere für zahlreiche ICE- und IC-Verbindungen, die über diese Region führen.

Wer zwischen dem 23. und 29. Juni 2025 mit dem Zug zwischen Leipzig und Dresden reisen möchte, sollte bereit sein, im wahrsten Sinne des Wortes Umwege in Kauf zu nehmen. Der Abschnitt zwischen Dornreichenbach und Dahlen wird aufgrund von Erneuerungsarbeiten an den Weichen vollständig gesperrt. So müssen Fahrgäste der ICE-Linie Wiesbaden-Dresden Volles Programm durchleben, denn ihre Verbindung wird nicht mehr wie gewohnt in Riesa und Dresden enden. Als Alternative stehen Ersatzbusse bereit, doch die geduldigen Reisenden müssen mit Fahrzeitverlängerungen von bis zu 90 Minuten rechnen.

Bauarbeiten und Testfahrten

Besonders knifflig wird es ab dem 26. Juni bis zum 12. Juli 2025. In diesem Zeitraum sind die Züge zwischen Leipzig/Halle und Erfurt von Umleitungen betroffen, wobei die Fahrtzeiten zwischen Leipzig und München um bis zu 60 Minuten verlängert werden. Darüber hinaus erhöht sich die Reisezeit zwischen Leipzig und Erfurt um rund 20 Minuten. Besonders ärgerlich: Direktverbindungen, wie die von Frankfurt/Main nach Halle (Saale), entfallen ganz.

Die Deutsche Bahn hat umfangreiche Bauarbeiten zur Sanierung von Brücken bei Großmölsen Ollendorf und Hardisleben-Buttstädt angekündigt. Ein Grund für den Austausch der alten Elastomerlager durch neue Kalottenlager ist der geringere Instandhaltungsaufwand, wie dubisthalle.de berichtet. Interessant ist, dass die DB diese Sperrung nutzen wird, um in Zusammenarbeit mit Siemens Mobility ICE-Testfahrten durchzuführen, um wertvolle Erkenntnisse für die technische Weiterentwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen zu gewinnen.

Die Auswirkungen auf den Fahrplan

Die Änderungen im Zugverkehr werden auch das Reisen auf anderen Strecken beeinflussen. Die Abfahrts- und Ankunftszeiten von Zügen zwischen München und Leipzig werden angepasst, und einige Halte entfallen, was die Reiseplanung erschwert. Für Reisende, die von Nürnberg nach Leipzig oder von Karlsruhe nach Stuttgart und weiter nach Nürnberg fahren möchten, bedeutet dies ebenfalls wesentlich längere Fahrzeiten.

Die Deutsche Bahn erwartet eine positive Entwicklung der Trassennachfrage für das Jahr 2024. Diese wird durch eine Ausweitung des Schienenpersonennahverkehrs und Angebotssteigerungen im Fernverkehr gefördert, wie in einem Bericht zur Unternehmenslage erörtert wird. Dennoch könnte die Bauaktivität, insbesondere die Generalsanierung der Riedbahn, zu Umsatzausfällen führen und dazu beitragen, dass die Anzahl der Stationshalte im kommenden Jahr zurückgeht.

Es wird spannend sein zu sehen, wie sich diese Baustellen und Veränderungen im Zugverkehr auf die Mobilität der Fahrgäste auswirken werden – und ob die Reisenden den Komfort und die Pünktlichkeit in der Zukunft wieder höher im Kurs haben werden.